Elastische Bodenbeläge: Zwischen Nutzen und Schönheit | stores+shops

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Bodenbelag von Tarkett

Elastische Bodenbeläge: Zwischen Nutzen und Schönheit

Der Markt für elastische Bodenbeläge ist gewachsen, das Angebot hat sich vervielfältigt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt relevant sind. Im Retailbereich erfahrene Architekten sagen, worauf es ankommt.

Das Angebot an elastischen Bodenbelägen lässt auf den ersten Blick kaum Wünsche offen: Die Optiken sind meist sehr naturgetreu, die Produkte pflegeleicht und vielfach unkompliziert und schnell zu verlegen. Zudem bietet der Markt dank Digitaldrucktechnik immer mehr individuelle Lösungen sowie zunehmend auch PVC-freie Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Demnach müsste für alle Anwendungsbereiche und jedes Gestaltungskonzept das passende Produkt zu finden sein. Doch die Anforderungen im Retail sind individuell sehr unterschiedlich, sie hängen vom jeweiligen Designkonzept und der spezifischen Bestandssituation ab.

Als erstes ist hier sicherlich die Optik zu nennen. Für Tina Jokisch, Geschäftsführerin von Schwitzke & Partner, kommt es darauf an, dass ein Bodenbelag „so gut wie das natürliche Vorbild“ aussieht. Tatsächlich gibt es heute immer mehr Produkte, „die für den Kunden visuell kaum vom Original zu unterscheiden sind“, so Jokisch. Nur die Haptik hinke noch hinterher, „denn nach wie vor sind die haptischen Qualitäten eines natürlichen Bodenmaterials auf chemischer Basis nur schwer zu erzielen“.

Schadstofffreie Materialien und natürliche, auf recycelten oder nachwachsenden Rohstoffen basierende Produkte sowie eine umweltschonende Entsorgung werden immer wichtiger. Dafür nehmen unsere Kunden durchaus auch höhere Kosten in Kauf.

Marco Dionisio

Dioma AG

Optik

Marco Dionisio, Gründer der Design-Agentur Dioma setzt auch eine gewisse „Hochwertigkeit und Eigenständigkeit der Optik“ voraus, ebenso „ein breites Farbspektrum“. Und für Frank Dittel von DIA Dittel Architekten erleichtert eine große Vielfalt an Optiken und Verlegearten die Entscheidung für ein Produkt, das zudem „einen modernen Look“ haben sollte. Diese Vielfalt ist auch jenseits der Natur-Dekore wichtig, insbesondere bei den Unis. „Die Möglichkeiten, individuelle Farbnuancen zu bekommen, müssten sich noch verbessern“, so Dionisio.

Eine weitere Voraussetzung für den Einsatz auf Retailflächen ist hohe Strapazierfähigkeit. „Der Bodenbelag muss widerstandsfähig, beanspruchbar, rutschfest und pflegeleicht sein“, sagt Tina Jokisch. Zudem sollte ein elastischer Boden „eine geringe Aufbauhöhe haben sowie schallschluckend, trittschall- und wärmedämmend sein“, so Marco Dionisio. Selbstverständlich muss auch die Einhaltung der Brandschutznormen gegeben sein. In Bezug auf die Strapazierfähigkeit sieht Frank Dittel bei bestimmten Optiken noch Verbesserungsbedarf: „Gerade bei matten und einfarbigen Oberflächen wäre eine höhere Strapazierfähigkeit wünschenswert.“

Die Individualisierbarkeit der Produkte ist für viele unserer Kunden ein kaufentscheidendes Kriterium. Daher sollten die Anbieter in der Lage sein, diese Anforderungen beispielsweise durch laserbasierte Herstellungsverfahren umzusetzen.

Frank Dittel

DIA Dittel Architekten

Nachhaltigkeit

Zunehmend kaufentscheidend sind Nachhaltigkeitsaspekte. „Nachhaltigkeit ist ein großes Thema, das für die Positionierung und das Image der Marken auf Kundenseite immer wichtiger wird“, beobachtet Frank Dittel. Vor diesem Hintergrund gewinnen Böden aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffe wie Kork, Kautschuk oder das auf Leinöl basierende Linoleum an Relevanz. Auch die Verwendung hundertprozentig schadstofffreier oder recycelter Materialien sowie eine umweltschonende Entsorgungsmöglichkeit werden sehr positiv beurteilt. Hier ist bereits viel passiert, doch es gibt weiterhin Handlungsbedarf. „Ein gänzlicher Verzicht auf Phtalate ist sicherlich sehr wünschenswert“, sagt Tina Jokisch. „Auch die Reduktion von Klebstoffen bei der Verlegung und eine verbesserte Aufspaltung der Bestandteile im Recyclingprozess müssten noch weiter vorangetrieben werden.“

Auch der Service der Hersteller fällt ins Gewicht, insbesondere die Unterstützung in der Planungs- und Entwurfsphase, etwa durch „die Bereitstellung von Texturen für Visualisierungen, die Beratung zum Einsatz der Produkte in der Bestandssituation oder durch Informationen für die Erstellung von Leistungsverzeichnissen“, zählt Frank Dittel auf. Marco Dionisio kommt es hier auf „unkomplizierte Musterbeschaffung, zeitnahe Verfügbarkeit sowie Transparenz bezüglich der Ökobilanz und der verwendeten Rohstoffe“ an. Und natürlich auf „einen realistischen Preis.“

Um unsere Kunden qualifiziert beraten zu können, müssen wir die verschiedenen Produkte wirklich vergleichen können. Das ist aber nur möglich, wenn die Anbieter ihre Herstellungs- und Produktionsverfahren sowie sämtliche Inhaltsstoffe rückhaltlos offenlegen.

Tina Jokisch

Schwitzke & Partner

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org  

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