Loeb: Warenhaus für Kunden von heute | stores+shops

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Der neue Anspruch des Visual Merchandising lautet „wohnlich“ und wurde gelungen umgesetzt.
Foto: Loeb

Loeb: Warenhaus für Kunden von heute

Von 2018 bis 2020 will die schweizerische Loeb-Gruppe umgerechnet knapp 18 Mio. Euro in die Renovierung ihrer Warenhäuser in Bern, Thun und Biel investieren. Diese sollen „persönlicher“ und „wohnlicher“ werden. Die bereits fertiggestellten Bauabschnitte in Bern vermitteln einen ersten Vorgeschmack.

Im Traditionshaus von Loeb in der Berner Spitalgasse wurden inzwischen die vierte und fünfte Etage sowie Teile des Erdgeschosses umgebaut. Im vierten Stock hat eine Eventküche Einzug gehalten. Hier finden Degustationen statt, werden Produkte aus der Küchenwelt präsentiert und Kochkurse veranstaltet.

Generell spielen gastronomische Angebote neben dem bereits bestehenden Café, der Bar und dem Restaurant eine nochmals stärkere Rolle. „Die Kunden sollen entspannt den ganzen Tag bei uns verbringen können“, sagt Meinrad Feuchter, Leiter Visual Merchandising. In der fünften Etage gibt es nun einen Kinderhort, in dem der Nachwuchs gegen eine geringe Gebühr professionell betreut wird.

Zu den Highlights, die noch folgen werden, zählen eine Beauty-Lounge mit Kaffeebar sowie ein Näh-Café, eingebettet in die Meter- und Kurzwaren-Abteilung. „Die Mercerie, wie wir sie in der Schweiz nennen, hat schon heute einen hohen Stellenwert bei uns“, sagt Meinrad Feuchter.

Fiktive Modellfamilie

Ebenso wie die bestehende Schneiderei, die in Kürze zu einer Show-Schneiderei wird, dann umgeben von einem transparenten Glaskubus und inmitten der Fläche platziert. Hier werden Hosen gekürzt, Reißverschlüsse repariert und Knöpfe ersetzt – ein Service zur Nachhaltigkeit, der die Kundenbindung stärken und immer wieder zu einem Besuch animieren soll.

Loeb ist bekannt für seine Schaufenster-Inszenierungen.

Loeb ist bekannt für seine Schaufenster-Inszenierungen.
Foto: Loeb

Dazu sollen ebenso die 60 qm großen Popup- Flächen beitragen, die die Kunden künftig auf jeder Etage am Ende der Rolltreppe empfangen und die temporär immer wieder neu bespielt werden – teils in Eigenregie, überwiegend jedoch durch Lieferanten, mal zu den jeweiligen Warengruppen passend, mal überraschend „quer gedacht“. Persönlicher sein, lautet der neue Anspruch.

Um dem gerecht zu werden, hat das Loeb-Team in der Planungsphase eine fiktive Modellfamilie, „die Gfellers“, erschaffen. Dem drei Generationen umfassenden Patchwork-Verbund, den man in einem Mittelstands-Vorort von Bern ansiedelte, liegen exakt analysierte eigene Kundendaten, ebenso aber die Definition neuer Wunsch-Zielgruppen zugrunde.

Wie leben diese Menschen? Was machen sie gern? Welche Autos fahren und wohin verreisen sie? Dieses Bild diente als Basis, auf der das neue Loeb-Konzept kreiert bzw. weiterentwickelt wurde und wird. Der auf dieser Basis kreierte Look & Feel spiegelt sich auf der Fläche wider, die nach dem Stichwort „Wohncharakter“ gestaltet wird. Die Materialien sind vorwiegend echt, ob am Boden oder bei den Möbeln, bei denen u.a. Eiche sägerau auf dunkelgraues Metall trifft.

In der Eventküche bei Loeb finden Kochkurse statt.

In der Eventküche finden Kochkurse statt.
Foto: Loeb

Die offenen Decken sind da, wo sie bereits neu gestaltet sind, in einem warmen Grau gehalten, die Wände sind ebenfalls in Grau gestrichen oder mit Tapeten ausgestattet. Insgesamt weist die neue Struktur mehr Transparenz auf: Mittelraummöbel sind maximal 1,10 m hoch, auf Zwischenwände wird weitgehend verzichtet.

Die visuelle Kommunikation ist konsequent in Schwarz und Weiß gehalten – übersichtlich und auf keinen Fall reizüberflutend. Die weißen Säulen werden von charmanten Texten geziert, die auf die jeweiligen Sortimente Bezug nehmen. Zugunsten einer stimmungsvolleren Präsentation wurde die Sortimentstiefe reduziert.

„Statt 26 Pfeffermühlen führen wir nun nur noch 14“, sagt Feuchter. Das Angebot sei zwar verkleinert worden, aber dennoch kompetent geblieben.

Mehr Verkaufsfläche

Durch die Einführung eines neuen Logistiksystems konnte bisherige Lagerfläche in Verkaufsfläche umgewandelt werden. Komplett erneuert wird auch das Beleuchtungssystem. Das Ambient- Licht auf Basis von LED soll zur wohnlichen Wirkung beitragen. Anstelle des Raums werden Ware und Präsentation beleuchtet, das Ziel ist eine stimmungsvolle Dramatisierung. Für die Store- und Lichtplanung sowie für den Ladenbau zeichnet das Unternehmen Dula aus Dortmund verantwortlich.

Die Spielwarenabteilung bei Loeb in Bern.

Die Spielwarenabteilung.
Foto: Loeb

Weit über die Grenzen von Bern hinaus ist Loeb für seine Schaufenster bekannt. Diese weisen nach dem Umbau zwar nur noch die Hälfte ihrer bisherigen 30 Laufmeter auf, dafür erhielten sie doppelte Tiefe. Das Ziel war eine „Instore-Bühne“ mit technischer Infrastruktur, darunter zwei großformatige Bildschirme, um vielfältige Veranstaltungen durchzuführen.

Mit der Domain schaufensterbox.ch widmet Loeb den Fenstern sogar eine eigene Homepage, auf der die Inszenierungen und Events dokumentiert werden und Kommendes angekündigt wird. 2019 folgt die Renovierung der Etagen eins bis drei, in denen eine neue Modewelt für Damen und Herren entsteht.

Die jeweils im Umbau befindlichen Abteilungen beziehen Übergangsflächen, sodass auch in dieser Zeit das vollständige Sortiment geführt werden soll. Für September 2019 ist die Neueröffnung in Bern geplant, bevor es in Biel und Thun weitergeht.

Zum Schluss verweist Meinrad Feuchter auf ein gar nicht so unwichtiges Detail: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die jeweils schönsten Sanitärräume der Stadt zu haben: großzügig, edel und mit kleinen Handtüchern ausgestattet. An dieser Stelle ist Hotel-Standard unser neuer Maßstab.“

Weitere Informationen: www.loeb.ch und redaktion(at)ehi.org

Loeb, Bern

Adresse: Spitalgasse 47-51, 3001 Bern, Schweiz
Gesamtverkaufsfläche: 12.490 qm
In 2018 umgebaut: 4.440 qm
Fertigstellung: September 2019
Store- und Lichtplanung/Ladenbau: Dula, Dortmund

Es folgen der Umbau in Biel (4.300 qm) und Thun (4.200 qm) bis 2020

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