UV-C-Licht kommt bereits seit 40 Jahren im Krankenhausumfeld sowie in Regierungsgebäuden zur Sterilisation von Luft zum Einsatz. Die Corona-Pandemie sorgt nun für einen Ausweitung von Anwendungsfeldern u.a. auch im Einzelhandel. Signify, einer der marktführenden Anbieter von Beleuchtungstechnik, gibt an, die Produktion von UV-C-Lampen seit dem Ausbruch der Pandemie verzehnfacht zu haben. 12 neue Produktfamilien seien seitdem eingeführt worden.

In der UV-C-Schleuse werden bewegliche Gegenstände wie Handscanner desinfiziert.

In der UV-C-Schleuse werden bewegliche Gegenstände wie Handscanner desinfiziert.
Foto: Signify

Mit einer ausreichend großen Menge an UV-V-Licht lässt sich die Ausbreitung von Viren in Verkaufsräumen und auf Oberflächen verringern, erklärt Christian Goebel von Signify DACH. 31 Umluft-Desinfektionsgeräte wurden bei Edeka Clausen in einer Höhe von 3,20 bis 3,50 m an Säulen und Wänden befestigt. Durch die indirekte Bestrahlung wird ein UV-C-Lichtschleier an die Decke gelegt. Die Wandstrahler desinfizieren durch die UV-C-Strahlung sowie die natürliche Konvektion der Luftströmung kontinuierlich die Luft im oberen Teil des Verkaufsraums. Die Luft wird durchschnittlich 6 bis 8 mal pro Stunde durch diese Anlage durchgeführt und entkeimt. Darüber hinaus werden UV-C-Schleusen für die Oberflächendesinfektion von Objekten wie beispielsweise Handscanner eingesetzt.

„Mit Beginn der Corona-Epidemie wurden wir mit dem Thema Sicherheit konfrontiert. Wir sehen dieses Pilotprojekt als eine gute Ergänzung zu den bestehenden Hygienemaßnahmen“, sagt Edeka-Kaufmann Dirk-Uwe Clausen, der neben dem rd. 1.400 qm großen Markt mit der Testinstallation noch einen weiteren Supermarkt in Hamburg betreibt. Wichtig ist eine professionelle Planung, Beratung und vor allem die richtige Einstellung der Geräte auch die Wartung über den Lebenszyklus muss sichergestellt sein. Den Preis pro Gerät gibt Signify mit rd. 1.000 Euro an, dazu kommen die Kosten für Installation und Wartung. Durchschnittlich zwei Geräte pro 50 qm Verkaufsfläche empfiehlt der Anbieter als „Daumenwert.“

UV-C-Technologie: Ein Markt in Bewegung

Edeka-Kaufmann Dirk-Uwe Clausen sieht das Pilotprojekt als eine gute Ergänzung zu den bestehenden Hygienemaßnahmen.

Edeka-Kaufmann Dirk-Uwe Clausen sieht das Pilotprojekt als eine gute Ergänzung zu den bestehenden Hygienemaßnahmen.
Foto: Signify

Neben Signify sind weitere Anbieter im Geschäftsfeld Einzelhandel aktiv. Der Retail Lighting Spezialist Bäro zum Beispiel ist seit 1996 mit sog. Clean Air Technologies am Markt. Bäro bietet zum einen Lösungen zur Integration in Lüftungssysteme von Bestands- oder Neuanlagen an, zum anderen eigenständige, im Raum montierbare oder mobile Geräte. Das Leistungsspektrum reicht von der individuellen Beratung über Planung und Projektierung bis zu Installation und Wartung.

Auch die auf Gebäudetechnik spezialisierte KMLS-Gruppe offeriert diese Dienste. Geschäftsführer Pablo Theux warnt ausdrücklich vor „laienhafter Montage der Luftsterilisatoren“ und betont die Bedeutung genauer Raum(luft)-Kenntnisse. KMLS ist u. a. Partner von Signify und übernahm die Installation bei Edeka Clausen in Hamburg.

Eine weitere interessante Lösung: Umdasch – The Store Makers hat mit dem UV-C Fitting Room eine selbstdesinfizierende Umkleidekabine im Programm. Die äußere Erscheinung ist beliebig wählbar und eine Nachrüstung möglich. Auch hier gilt safety first: Wenn sich eine Person in der Umkleide befindet, lässt sich die Bestrahlung nicht aktivieren.