Möbel Rieger: Möbelhaus einer neuen Generation

Wareninszenierung
Foto: Blocher Partners/Joachim Grothus

Die rötlich gemusterte Fassade des neuen Hauses von Möbel Rieger besteht aus rund 25.000 handgebogenen Schindeln aus eloxiertem Metall, die die langgestreckte Form des eigenwilligen Baukörpers betonen. Das neue Rieger-Möbelhaus in Heilbronn ist Teil eines langfristigen Stadtumbaus und setzt ein Zeichen mit der charismatischen Architektur. Der Bauherr wollte ein Statement abgeben, ein Bekenntnis zur Stadtentwicklung. Und eines zur Weiterentwicklung des Typus Möbelhaus.

Je näher der über den „Saarlandkreisel“ mit dem Auto Anreisende dem Gebäude kommt, desto differenzierter erscheint es. Die Fassade aus sechs rötlichen Kupfer-Tönen stellt, so das Gestaltungskonzept, Bezüge zur Umgebung her, zum Wasser des Neckars und zum Laub der Bäume. Kontrapunktisch sind hellere und dunklere Schindeln „eingestreut“, sie sollen den organischen Eindruck einer Haut erwecken, die über dem Gebäude liegt. Die Metallschindeln sind von Hand gebogen – im Gegensatz zum algorithmisch programmierten Farbverlauf. Präzision und Unschärfe fügen sich so zu einer lebendigen Oberfläche, die den Blick lenkt auf das offene Erdgeschoss und den Eingang.

Fließende Übergänge

Attraktiver, großer Gastronomiebereich für viel Aufenthaltsqualität
Foto: Blocher Partners/Joachim Grothus

Licht wirkende Räume mit fließenden Übergangen bestimmen das Innere. Das Flaggschiff der Rieger-Gruppe will ein Statement liefern gegen „anonyme Kisten“ irgendwo im Gewerbegebiet. Es soll Präsenz zeigen, ohne die Umgebung zu dominieren. Der Hochbau, die Innenarchitektur sowie Corporate Design und Leitsystem stammen aus einer Hand von Blocher Partners und der zur Unternehmensgruppe gehörenden Kommunikationsagentur Typenraum aus Stuttgart.

Zunächst galt es, 36.500 qm Verkaufsfläche und 52.600 qm Betriebsfläche zu strukturieren. Das 170 x 100 m große, viergeschossige Haus lässt sich vielfältig bespielen, „wie ein Theater mit wechselnden Bühnen“. Bemerkenswert ist die anspruchsvolle Gastronomie von Streetfood über die „Schwäbische Stube“ bis zur Sonnenterrasse mit Blick auf das Gelände der Bundesgartenschau.

Nachhaltigkeit

Wichtiges Kriterium ist die Nachhaltigkeit. Das CO2-neutrale Gebäude nutzt Energie aus 100 Prozent Wasserkraft. Dazu kommt eine extensiv begrünte Dachfläche, die laut Blocher Partners die versiegelte Bodenfläche vollständig kompensiert. Und mehr noch: Es entstand ein begehbarer kleiner „Park“, der das BUGA-Gelände auf der gegenüberliegenden Neckarseite „verlängern“ möchte. Wo es möglich ist, kommen natürliche Materialien zum Einsatz, etwa in den hölzernen „Pavillons“ der integrierten Pop-up-Stores.

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