Figuren wie du und ich | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Alle zwei bis drei Wochen werden die Schaufenster sämtlicher C&A-Filialen einheitlich umdekoriert

Figuren wie du und ich

Gutes Visual Merchandising macht die Marktpositionierung des jeweiligen Unternehmens auf einen Blick erkennbar. Dieser Prämisse müssen sich die Warenbilder in den Schaufenstern und am Point of Sale unterordnen. Bei C&A geht diese Arbeit am Detail bis hin zu den Feinheiten der Display-Mannequins. Hermann Jörg, Leiter Visual Merchandising bei C&A, über hausinterne Deko-Gesetze und die Anforderungen an die Warenpräsentation in einem sich schneller drehenden Mode-Markt.

Herr Jörg, in welchem Rhythmus erneuern Sie die Figuren in den C&A-Verkaufshäusern?

Der Austausch erfolgt im Rahmen von Filial-Renovierungen in einem Rhythmus von fünf bis acht Jahren. Unsere Figuren werden in der Zwischenzeit meist nicht aufgearbeitet.

Manche Unternehmen im Modehandel legen sich auf einen Figurentyp fest. Bei C&A ist das anders. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Typen von Display-Mannequins. Warum?

Wir differenzieren die Figuren-Serien je nach Mode-Segment. Dabei unterscheiden wir Angebotsbereiche „für die ganze Familie“, außerdem Young Fashion unter dem Namen Clockhouse sowie der komplette Wäschebereich. Darüber hinaus arbeiten wir im Bereich der großen Größen mit Spezialfiguren. Die Passform wird auf XL-Größen angepasst – keine leichte Aufgabe.

Das heißt, Sie streben einen naturalistischen Look an?

Richtig. Wir wollen keine Figuren mit besonders langen Extremitäten oder besonders dünne Models. Die Figuren sollen nach Möglichkeit so aussehen wie du und ich, mit einer normalen Pose, nicht exaltiert, nicht überzeichnet. Das entspricht exakt unserer Marktpositionierung.

Was bedeutet diese Differenzierung beispielsweise für die Farbgebung der Figuren?

Im Familiensegment kommen Figuren in Weiß-, Offwhite- und Creme-Tönen zum Einsatz. Bei Clockhouse sieht man dagegen Display-Mannequins in Schwarz, Anthrazit und Dunkelbraun – niemals jedoch in Weiß.

Gibt es weitere Regeln?

In den Schaufenstern gibt es ausschließlich Figuren mit Köpfen zu sehen. Wir verzichten außerdem komplett auf Perücken und arbeiten mit „harten Frisuren“.

Welche Überlegungen stecken dahinter?

Perücken richtig zu frisieren ist nicht einfach und in der Bearbeitung zeitaufwendig. Außerdem kommen sie relativ schnell aus der Mode.

Wieviele Display-Mannequins kommen in einer großen C&A-Filiale zum Einsatz?

Bei den Schaufenstern hängt die Zahl der Figuren natürlich von der Frontbreite ab. Durchschnittlich sind das vier Display-Mannequins für die Darstellung von Mode für Erwachsene. Im Kinderfenster kommen 6-8 Figuren zum Einsatz. Je nach Filialtyp arbeiten wir mit bis zu 20 Figuren je 1.000 Quadratmeter. Die Zentrale teilt den Filialen die Figurenanzahl je nach Hausgröße zu.

Ein Satz zum Deko-Rhythmus.

Die Schaufenster werden entsprechend der Taktung der Modethemen alle zwei bis drei Wochen umdekoriert. Auf der Verkaufsfläche ändern wir die Dekoration im Drei- bis Vier-Wochen-Rhythmus. Diese Zeitspanne kann sich jedoch entsprechend der Abverkäufe der Ware des jeweiligen Modethemas ändern, die sich unmittelbarer Nähe des Deko-Punktes befindet.

Welche Lebensdauer hat das modische Design einer Figur?

Betont modische Figuren können drei Jahre lang eingesetzt werden – maximal. Unsere Figuren, die nach C&A-Vorgaben gefertigt werden, leben länger, eben weil sie nicht so exaltiert sind.

Gibt es spezielle Figuren für Spezialthemen wie „Urlaub“ oder „Abendbekleidung“?

Nein. Unsere Figuren müssen in ihren jeweiligen Marktsegmenten für alle Produktkategorien und Anlässe geeignet sein. Alles andere wäre zu teuer und handlingsintensiv.

Wer dekoriert bei C&A?

In größeren Filialen sind von uns angestellte Schauwerbegestalter im Einsatz. In kleineren Geschäften übernehmen die Filialmitarbeiter diese Aufgaben.

Warum keine externen Dienstleister?

Weil diese nicht in der Lage sind, gleichzeitig alle C&A-Filialen zu bedienen. Schließlich gilt ein Termin, zu dem ein Modethema dekoriert wird, für alle C&A-Häuser.

Stichwort Recycling und ökologische Aspekte. Ein Thema für C&A?

Tatsache ist, dass sich eine Aufbereitung gebrauchter Figuren meist nicht lohnt. Für uns interessant in diesem Zusammenhang sind jedoch neue, nachweislich nachhaltige Materialien für Figuren wie das zertifizierte Material Susterra. Dieses wird aus Maisabfällen gewonnen, ist jedoch selbst kein Nahrungsmittel. Wir legen zudem größten Wert auf die Einhaltung lokaler Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen bei unseren Produzenten, und wir kontrollieren dies auch.

Wir verzichten komplett auf Perücken und arbeiten mit harten Frisuren.

Bei der Eigenmarke „Clockhouse“ verwendet C&A Display-Mannequins in dunklen Oberflächenfarben

Bei der Eigenmarke „Clockhouse“ verwendet C&A Display-Mannequins in dunklen Oberflächenfarben

Was sind für Sie – außer dem Preis – die entscheidenden Kriterien bei der Auswahl eines Figurenlieferanten?

Lieferfähigkeit und Logistik, Ersatzteilbevorratung, Design-Leistung und Nachhaltigkeit.

Welche optisch-ästhetischen Trends beobachten Sie aktuell bei Display-Mannequins?

Jeder in der Branche fragt sich, was jetzt wohl als nächstes kommt. Mein Eindruck ist, dass die Figuren im jüngeren Bereich dunkler werden. Darüber hinaus beobachte ich einen Trend hin zu einer abstrakteren Darstellung. Im breiten Markt wird zudem die Farbei Weiß immer wichtiger.

Gibt es andere Bewegungen und Veränderungen in dieser Szene?

Der Einsatz und die Auswahl von Figuren wird stärker als zuvor je nach Standort differenziert. Außerdem lässt sich sagen, dass die Unternehmen verstärkt auf ein Figurendesign aus Eigenentwicklung setzen, um so den individuellen Anspruch der jeweiligen Marke zu unterstreichen.

Wie wird sich die Rolle von Visual Merchandising künftig innerhalb des Mode-Marketings entwickeln?

Visual Merchandising ist genauso ein Tool der Kommunikation wie beispielsweise TV -Werbung. Aber die Warenpräsentation ist das letzte Glied innerhalb einer kompletten Kampagne. Deshalb ist deren Bedeutung seit jeher besonders groß. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass eine perfekte Wareninszenierung künftig noch wichtiger werden wird. Einerseits, weil die Taktung der Modethemen schneller wird, andererseits, weil vielerorts die Verkaufsräume umstrukturiert werden. Beispielsweise sollen die Kunden nicht direkt zur Rolltreppe geleitet werden, sondern auf dem Weg dorthin stärker mit der dort präsentierten Ware in Berührung kommen. Auch die Bespielung der Rückwände mit der Dekoration von Modethemen erhält dadurch eine zusätzliche Bedeutung. Damit kann durchaus eine weitreichende Neuorganisation der Abläufe in den Filialen verbunden sein.

alle Fotos: C&A

Hermann Jörg Deko-Profi

Hermann Jörg ist Leiter des Bereichs Visual Merchandising bei C&A Europa (Düsseldorf) und damit verantwortlich für die Entwicklung der Store-Konzepte ebenso wie die für Teilbereiche Dekoration, Display, Warenpräsentation bis hin zur entsprechenden Schulung der Filial-Mitarbeiter. Auch die Materialbeschaffung für die Visual Merchandising-Aufgaben gehört zu dem Tätigkeitsbereich von Jörgs Team, darunter auch der Einkauf von Display-Mannequins für die rund 1.500 europäischen C&A-Geschäfte.

Produkt-News

Personalmanagement

Mehr Service, mehr Umsatz, mehr Motivation

Die ATOSS Retail Solution ist eine Software für Workforce Management im Einzelhandel. Sie ermöglicht einen bedarfsorientierten Personaleinsatz und leistet so einen messbaren Beitrag zu mehr Produktivität, Servicequalität und Mitarbeiterzufriedenheit.