Hightech-Märkte von Rewe, Netto oder Tegut setzen Kameras mit Computer-Vision-Technologie bereits u. a. zur Bezahlung verpackter Ware sowie der Überwachung des Shops und der Lagerbestände ein. Mithilfe von Kamerasystemen, die eine smarte Speisenerkennung im Bereich der gastronomischen Einheiten erlauben, kann eine autonome Verpflegung gewährleistet werden.

Autonome 24/7 Selfservice-Versorgung mit vollständig digitalem Workflow – von der Produktwahl, über Payment und Entriegelung des Kühlschranks bis zur Abrechnung
Foto: Ventopay
Bisher gelang es kaum, gastronomische Offerten in den Self-Checkout einzubeziehen, da Speisenkomponenten und Portionsgrößen schwierig zu erfassen waren. Junge Entwickler aus der Start-up-Szene wie Johannes Raudaschl, CEO Dishtracker oder Tim-Oliver Niekamp, CEO Visiolab haben mit KI-basierter Kameratechnologie und geeigneten Computer-Vision-Modellen smarte Lösungen entwickelt. Auvisus ist das dritte 2019 gegründete Start-up, welches mit starken Partnern wie Toshiba und Quad Vision Checkout vermarktet. Die intelligenten Systeme wurden bereits in der Betriebsgastronomie, Mensen und Stadien eingeführt – überall dort, wo es schnell gehen muss und Betreiber und Kund:innen affin für smarte Prozesse sind. Der Handel kann diese Innovation 1:1 für seine gastronomischen Angebote nutzen und von folgenden Vorteilen profitieren: Prozesse automatisieren, Personalkosten einsparen, in Sekundenschnelle abrechnen, Zusatzumsätze durch KI generieren, Kundenbindung und Interaktion fördern, durch Ad-Spaces den Konsum anregen und steuern, durch Zusatz-Tools Einkaufsverhalten analysieren und den Wareneinkauf durch No-Waste-Management analytisch steuern.
KI-gesteuerte Kassensysteme identifizieren Produkte mithilfe der Kamera nahezu in Echtzeit und rechnen in Sekundenschnelle ab, auch Weight-and-Pay ist möglich. Das System funktioniert ohne RFID, denn unverpackte Speisen sind schwierig zu chippen, sieht man vom neuen Walk-through-Konzept von Avus ab. Folien und Einmal-RFIDs stellen in punkto Nachhaltigkeit keine sinnvolle Lösung dar.
KI-basierte Computer-Vision-Kamerasysteme:
Visiolab, Dishtracker, Auvisus/Visioncheckout
Kassesnsysteme/Hard- & Software:
Ventopay, Toshiba Global Commerce Solutions, Contidata/Gantner, Kamasys, Visiolab
Global-Distributor:
Quad GmbH (Toshiba und Auvisus)
Kompakte und leistungsstarke Self-Checkout-Systeme mit KI-basierter Speisenerkennung per Kamera garantieren etwa in Free-Flow-Restaurants und In-Store-Food-Courts einfachste Bedienung und High-Speed-Bezahlvorgänge. Die Bezahlung kann über Apps, Bank- oder Kreditkarten, Kundenkarten oder Mitarbeiterausweise erfolgen. Die Systeme skalieren mit minimalem Personalaufwand, ermöglichen einen hohen Durchsatz bei wenig Platzbedarf und lassen sich in bestehende Einrichtungen nachrüsten. Kunden-Bonusprogramme können ebenso integriert werden wie Subventionen für die Belegschaft.
Visiolab, Dishtracker und Auvisus setzen vollständig auf trainierbare Modelle und digitalisieren Bildinformationen. Bisher etablierte Prozesse entlang der Wertschöpfungskette wie Warenwirtschafts- und Kassensysteme werden durch moderne Software und technologische Innovationen transformiert. In Kooperation mit Integrationspartnern aus dem Soft- und Hardware-Sektor wie Ventopay, Toshiba, Contidata, Kamasys und Co. stellt sich die Kassenzone verschiedenster Gastronomiesparten neu auf. Bisherige Systeme mit Touchscreen oder bediente Kassen werden durch neue, vernetzte KI-basierte „Ökosysteme“ ersetzt.
Hierbei wird nicht der oder die Kund:in von der Kamera erfasst, wie bei herkömmlicher Retail-Computer-Vision (Trigo, Aifi): Die Kamera erkennt ausschließlich die Speise, den Snack oder das Getränk auf dem Tablett und rechnet digital ab. Das System ist skalierbar und für Franchise-Betriebe und -Systeme besonders geeignet. Remotearbeitende KI-Operateure oder ein einziger Verantwortlicher vor Ort können sich zuschalten und am Terminal unterstützen. Kassenpersonal wird nicht gebraucht. Je nach Hardwareanbieter sind die Kassen hybrid und können auch auf bediente Kassen umgestellt werden, so etwa bei Ventopay. Durch entsprechende KI-basierte Systeme, die das Nutzer- und Kaufverhalten gezielt steuern, kann der Gast rundum betreut werden und der Aufwand der Betreiber gleichzeitig auf ein Minimum reduziert werden.
Die KI-gestützte Speisenerkennung erkennt Speisen und Getränke per Kamera in weniger als einer Sekunde, inklusive der bargeldlosen Bezahlung dauert der gesamte Checkout rund drei Sekunden.
Johannes Reichenberger
Umsatzsteigerung durch individualisiertes Infotainment
„Die analytische KI digitalisiert Bildinformationen. Wir nutzen das, um Speisen, Getränke und Convenience-Produkte zu erkennen und an das jeweilige Kassensystem weiterzugeben. Das beschleunigt den Checkout-Vorgang um ein Vielfaches. Digitalisierte Bildinformationen können zur Qualitätskontrolle, fürs Waste-Management und smartes Upselling von Impulsprodukten genutzt werden. Außerdem kann ermittelt werden, welche Speisen noch verkauft werden müssen, um möglichst viele verderbliche Zutaten aufzubrauchen“,so Johannes Raudaschl, CEO Dishtracker. Handelsgastronomen können diese Information in Echtzeit auf digitalen Angebotstafeln ausspielen, um ihren Gästen Speisen gezielt zu empfehlen. Derzeit ist Raudaschl im Gespräch mit einem der größten LEHs Österreichs. Neben der Handelsgastronomie geht es auch um den LEH direkt, also den Einsatz bei SB-Kassen.
Visiolab, deren KI-basierte Self-Checkoutlösung ausschließlich für den Einsatz auf iPads konzipiert ist, expandiert und skaliert bereits international und eröffnet ein Büro in den USA, um schneller im US-Markt Fuß zu fassen. Visiolab kommt in den Staaten dank iPad ohne Kassensystem aus und braucht keinen Server oder Cloud. Zur Erkennung der Speisen und Getränke reicht die Kamera des iPads. Ad-Spaces dienen der Kommunikation, Cross-Selling soll den Umsatz steigern. Je nach Warenkorb schlägt die KI passende Produkte vor, so können Werbepartner eingebunden oder eigene Aktionen und Angebote beworben werden. Promotions erhöhen den durchschnittlichen Warenkorb. Stadien in den USA setzen bereits auf die Technologie aus Deutschland, die vom High-Tech Gründerfonds und weiteren Investoren gefördert wird.
Im Retail ebenso spannend sind die integrierten Lösungen für autonome 24/7-Shops sowie Grab-and-go-Stationen von Ventopay. Die Kundschaft wählt die warme Speise oder den kalten Snack aus, bestätigt den Kauf und bezahlt direkt beim Checkout. Der angebundene Smart-Fridge entriegelt automatisch und der oder die Kund:in entnimmt kontrolliert die ausgewählte Ware. Ganz ohne Personal und zeitlich flexibel werden Kundschaft und Belegschaft kulinarisch versorgt. Solche Systeme arbeiten völlig autonom, benötigen wenig Platz und können einfach und rasch nachgerüstet werden. Externe Firmen könnten das Potenzial nutzen und ihren Mitarbeitenden subventionierte Speisen anbieten – eine Entwicklung, die auch die Handelsgastronomie auf ein neues Level hebt.