Verschiedene außerordentliche Faktoren prägten das Geschäftsjahr. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die Migros-Gruppe im stationären und im Online-Handel eine erhöhte Nachfrage zu bewältigen, wie das Unternehmen in einer Pressemeldung mitteilt. Gleichzeitig erlitten Geschäftsfelder wie Reisen, Gastronomie sowie Fitness- und Freizeitangebote starke Einbußen. Als strategisch zentral erwiesen sich in diesem Umfeld die in den Vorjahren gestartete Bereinigung des Unternehmensportfolios, die Fokussierung auf das Kerngeschäft und der forcierte Ausbau des Online-Angebots. Die Bereinigung des Firmenportfolios wurde u.a. mit dem Verkauf der Warenhauskette Globus und des Gastro-Großhandelsbelieferers Saviva umgesetzt.
Online-Anteil übersteigt erstmals 10 Prozent
Der gesamte Online-Umsatz über alle Bereiche der Migros-Gruppe hinweg wuchs um 31,0 Prozent auf 3 Mrd. Schweizer Franken. Damit trug das Online-Geschäft erstmals mehr als 10 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Insbesondere Digitec Galaxus mit einem Wachstum in der Schweiz von 56,4 Prozent auf 1,7 Mrd. Schweizer Franken sowie die positive Entwicklung des E-Food-Händlers Migros Online trugen wesentlich zu dem kräftigen Wachstum des E-Commerce-Umsatzes bei.
Anfang November 2020 überführte die Migros den Online-Supermarkt LeShop.ch in “Migros Online”. Migros Online steigerte 2020 den Umsatz um 40 Prozent auf 266 Millionen Schweizer Franken und lieferte im Vergleich zum Vorjahr 43,6 Prozent mehr Bestellungen aus. Um das gestiegene Volumen zu verarbeiten, nahm Migros Online zusätzliche Lager in Betrieb.
Bio beliebt
Die zehn Genossenschaften erwirtschafteten im Inland einen Umsatz von 14,85 Mrd. Schweizer Franken (+3,0 Prozent). Während die Gastronomie in der Schweiz einen Umsatzrückgang um 41,7 Prozent auf 390 Mio. Schweizer Franken hinnehmen musste, verzeichneten die Super- und Verbrauchermärkte einen deutlichen Zuwachs. Sie erzielten ein Plus von 7,4 Prozent auf 12,5 Mrd. Schweizer Franken.
Die Migros-Gruppe stellte 2020 eine erhöhte Nachfrage nach Bio-Produkten fest.
Foto: Migros
Während der Corona-Pandemie stellte die Migros-Gruppe eine Veränderung des Einkaufsverhaltens vieler Konsument:innen fest. Diese verbrachten mehr Zeit zu Hause und erledigten ihre Einkäufe vermehrt in kleineren Läden, die ein Wachstum im zweistelligen Bereich erreichten. Die Warenkörbe wurden größer, gleichzeitig sank die Einkaufshäufigkeit. Entsprechend sank die Kundenfrequenz auf 321 Mio. Einkäufe (-8,9 Prozent). Der Umsatz mit biologischen Lebensmitteln konnte um 15.6 Prozent gesteigert werden. Bei Produkten mit ökologischem oder sozialem Mehrwert wurde ein Umsatz von 3,38 Mrd. Schweizer Franken ein Wachstum von 7,4 Prozent erzielt.
Die Fachmärkte Micasa, SportXX, Melectronics, Do it + Garden und Obi erhöhten trotz des Lockdowns im Frühjahr ihren Umsatz um 5,6 Prozent auf 1,72 Mrd. Schweizer Franken Dies ist vor allem auf einen Zuwachs im Online-Kanal um 138,8 Prozent zurückzuführen. Die Anzahl Online-Bestellungen hat sich im Laufe des Jahres mehr als verdoppelt, während des Lockdowns zeitweise sogar verzehnfacht.
Die Bilanz-Medienkonferenz des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) findet am Dienstag, 30. März 2021 in Zürich statt.
Migros: Kennzahlen
Statistiken zur Umsatzentwicklung der Migros-Gruppe sowie weitere Informationen und Fakten finden Sie im EHI-Statistik-Portal Handelsdaten.
