Interview zur EuroShop: Die digitale Dimension wächst | stores+shops

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Persönliche Kontakte und Networking stehen bei der ersten EuroShop nach der Pandemie im Vordergrund.
Foto: Messe Düsseldorf

Interview zur EuroShop: Die digitale Dimension wächst

Für das Messegeschäft bedeutete die Coronapandemie einen tiefen Einschnitt. stores+shops hat mit Euroshop-Messedirektorin Elke Moebius darüber gesprochen, wie die aktuellen Entwicklungen die Inhalte der 2023er-Veranstaltung und ihre Rolle für den internationalen Handel beeinflussen.

Frau Moebius, warum lohnt es sich für Ausstellende und Besuchende, auf der EuroShop präsent zu sein?

Wer die EuroShop 2023 besucht, trifft das „Who is Who” der globalen Handelswelt. Die Messe ist eine einzigartige Informations- und Kommunikationsplattform: Nirgendwo sonst finden Fachbesucherinnen und Fachbesucher derart optimale, effektive und unmittelbare Vergleichsmöglichkeiten des weltweiten Angebots. Gerade jetzt nach der Pandemie sieht sich der Handel weltweit mit ganz neuen, großen Herausforderungen konfrontiert. Je nach Bereich sind diese sehr unterschiedlich, aber Handlungsbedarf besteht nahezu überall. In solch turbulenten Zeiten gilt es für Unternehmen, mit Weitsicht, Innovationsbereitschaft und Mut in die Zukunft ihrer Geschäfte zu investieren. Denn auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen bieten sich Chancen und Wachstumspotenziale, für die die EuroShop eine optimale Informations- und Netzwerkplattform bietet.

Was die Ausstellerseite betrifft, so gibt es für Unternehmen, die sich auf maßgeschneiderte Produkte und Lösungen für den Handel spezialisiert haben, keine bessere Plattform, um am internationalen Markt Präsenz zu zeigen. Und für alle gilt: Bei der EuroShop ist es wie im Handel – Erlebnis und Emotion stehen ganz weit vorne.

Wie zufrieden sind Sie mit den Ausstellerzahlen?

Nach zwei Jahren Pandemie, in denen Messen schon fast totgesagt wurden, ist die Unsicherheit in der Planung bei den Ausstellern deutlich zu spüren gewesen. Es war eine viel intensivere Kommunikation mit den Ausstellern notwendig. Auch wenn es in diesem Jahr knapp 25 Prozent weniger Aussteller sein werden als bei der EuroShop 2020, freuen wir uns angesichts der erschwerten Bedingungen, dass rund 1.750 Firmen vertreten sein werden, und das auf über 103.000 qm Nettofläche in 16 Hallen. Das sind nur 16 Prozent weniger als beim letzten Mal.

Wie hat sich vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens die Ausstellerstruktur verändert?

Wenig. Mit 55 Nationen werden auf der EuroShop 2023 genauso viele da sein wie vor drei Jahren. Nur bei den Ländern, aus denen wir eher selten Aussteller haben, gab es etwas Bewegung, dies ist allerdings üblich. So ist in diesem Jahr kein Aussteller aus Island, Tunesien oder Uruguay dabei, dafür aber aus Jordanien, San Marino, Zypern oder Nepal. Was Russland betrifft, so hat sich die Messe Düsseldorf im letzten Jahr aus dem Markt zurückgezogen und es werden keine russischen Unternehmen da sein – in 2020 waren es 21. Aus China sind gut ein Drittel weniger anwesend als beim letzten Mal, was vermutlich mit den Pandemie-Restriktionen und Quarantänevorschriften im eigenen Land zu tun hat. Insgesamt ist der internationale Anteil leicht gestiegen und liegt bei 74 Prozent, in 2020 waren es knapp 70 Prozent.

Während der Pandemie gab es viele Messen in digitaler Form. Wie sehen Sie im Vergleich dazu das physische Veranstaltungsformat?

Die überschaubare Lead-Generierung der digitalen Formate hat gezeigt, dass Messen in Präsenzform unverzichtbar sind. Auf Fachbesucherseite ist der Nachholbedarf nach persönlichem Austausch und Networking auf globaler Ebene ebenso groß wie bei den Ausstellern. Man möchte Trends, Produkte und Lösungen im direkten internationalen Vergleich live erleben und ausprobieren können. Echte Begegnungen sind durch nichts zu ersetzen, auch im Sinne der Vertrauensbildung. Diese ist eine der wichtigen Grundlagen im Business und aus meiner Sicht nicht digital zu erzeugen. Großvolumige Investitionen werden nicht durch einen Klick im Netz getätigt.

Echte Begegnungen sind durch nichts zu ersetzen. Großvolumige Investitionen werden nicht durch einen Klick im Netz getätigt.

Elke Moebius

Director EuroShop und EuroCIS, Messe Düsseldorf

Haben sich die Ausstellerbereiche oder gar Schwerpunkte der Messe geändert?

Die EuroShop besteht nach wie vor aus acht Dimensionen, allerdings führen wir Visual Merchandising nun nicht mehr eigenständig, sondern haben es aufgrund der thematischen Verbundenheit zum Bereich Shopfitting und Storedesign hinzugenommen. Dafür feiert der stark nachgefragte Sektor Material & Surfaces auf der EuroShop 2023 Premiere. Alle anderen Dimensionen bleiben dieselben, als da wären Retail Marketing, Lighting, Refrigeration & Energy Management, Food Service Equipment, Expo & Event Marketing sowie Retail Technology. Bei Letzterer sind sowohl die Entwicklungssprünge als auch die Nachfrage enorm, sodass wir uns entschlossen haben, ihr eine weitere Halle zur Verfügung zu stellen.

Was sind die Innovationen und Hot Topics 2023?

Die EuroShop fokussiert acht Themenbereiche, die die wesentlichen Trends im Handel abbilden: Als Erstes Sustainability. Für die gesamte Handelsbranche ist Nachhaltigkeit zu einem strategisch höchst bedeutsamen Thema geworden. Viele Retailer arbeiten darauf hin, in der Wertschöpfungskette Klimaneutralität zu erreichen. Experience lautet das zweite Hot Topic, denn mit zunehmender Digitalisierung gilt es, in physischen Räumen Erlebnisse zu kreieren. Connected Retail hat durch die Coronapandemie einen großen Schub erlangt und viele Händler beschleunigen die Umsetzung ihrer Omnichannel-Strategien. Eng damit verbunden ist Customer Centricity.

1.750 internationale Aussteller haben bereits ihre Beteiligung an der 21. Ausgabe der Fachmesse zugesagt.

1.750 internationale Aussteller haben bereits ihre Beteiligung an der 21. Ausgabe der Fachmesse zugesagt.
Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann

Unternehmen suchen einen immer engeren direkten Kontakt zu den Kund:innen, um ihnen individualisierte Services zu bieten. Weiterhin sind Smart Stores auf dem Vormarsch. Sensorik und Bilderkennungstechnologien spielen dabei eine große Rolle. Die EuroShop 2023 wird auch Impulsgeber in Sachen Third Places sein: Der Laden soll anhand von Design, Materialien, Licht, gastronomischen, aber auch digitalen Angeboten als Ort gestaltet werden, in dem sich Menschen auch jenseits des eigentlichen Einkaufs gern aufhalten.

Unerlässlich ist der Bereich Energy Management. Eine präzise Steuerung und Überwachung der Verbräuche in Handelsfilialen wird angesichts der Entwicklungen auf dem Energiemarkt künftig verstärkt zum Erfolgsfaktor. Viel Potenzial bietet hierbei die Nutzung von KI-basierten Analyse- und Prognoseplattformen. Last but not least das Thema vitale Innenstädte: In Zeiten zunehmender Digitalisierung ist dies eine der großen gesellschaftlichen Aufgaben der Zukunft.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird die Ausstellungsbereiche ergänzen. Was sind Ihre persönlichen Highlights?

Da möchte ich zunächst die Special Areas der EuroShop wie das Designer’s Village, Start-up Hub, POPAI Shop Global Village, IFES Global Village und die Italian Lighting Lounge nennen: Hier finden sich Spezialisten, Start-ups, die „Generations X, Y & Z“, Flächen für Visionen und innovative Produkte. Besonders gespannt bin ich auf die drei Specials, die in 2023 Premiere feiern: Future Urban Lab, „Room4Senses“ und Retail Ball Game. Diese geben Denkanstöße für zukünftige Retail-Szenarien und zeigen die veränderten Rahmenbedingungen auf, die den Handel in Zukunft beeinflussen werden.
Nicht unerwähnt sollten bleiben sollen die sieben Stages der EuroShop: Vortrags- und Diskussionsforen zu neuesten Entwicklungen, Trends und Best-Practice-Beispielen mitten im Messegeschehen: Store Design Stage, Retail Designers´ Stage, Retail Technology Stage, Connected Retail Stage, Start-up Stage, Retail Marketing Stage und Expo & Event Stage.

Mit wie vielen Besucher:innen rechnen Sie?

Generell nennen wir keine Besucherzahlen im Vorfeld unserer Messen, das wäre unseriös. Da es sich um die erste EuroShop nach der Pandemie handelt, ist aber auch eine bloße Einschätzung nahezu unmöglich und eine Glaskugel haben wir leider nicht. Was wir wissen, ist aber, dass seit dem Restart unserer Messen im Frühjahr 2022 die Zahlen generell erst einmal unter denen der Vor-Coronajahre lagen, je nach Messe 40-20 Prozent niedriger. Wichtiger als die reine Anzahl ist für uns die Tatsache, dass sowohl die Internationalität, als auch der Anteil an Top-Entscheidern und auch nach dem Restart unseres Messegeschäfts gewohnt hoch war und unsere Kundinnen und Kunden sowohl von zahlreichen Neukontakten als auch konkreten Vertragsabschlüssen berichten konnten.

Das Interview führte Katharina Sieweke.

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