Storedesign: Primark goes local | stores+shops

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Ja, auch das ist Primark: die neue Filiale in Barcelona mit schmuckem LED-Band
Foto: Primark

Storedesign: Primark goes local

Derzeit denken viele Einzelhandelsunternehmen und insbesondere Textilfilialisten über Filialschließungen nach. Nicht so Primark. Das Fast-Fashion-Label aus Irland hat trotz der Corona-Krise weitere Filialen eröffnet. Ein Blick in die neuen Stores in Barcelona, Manchester und Berlin mit Individualität im Storedesign.

Wenn es etwas gibt, was wir seit Beginn der weltweiten Pandemie in den ersten Monaten dieses Jahres erkennen mussten, dann dass der Einzelhandel sehr empfindlich auf externe Schocks reagiert und dass alles mit allem zusammenhängt, seien es Lieferketten, das Verbrauchervertrauen oder die Planungen für die Eröffnung weiterer Filialen.

In Bezug auf ihre Filialen haben viele Einzelhandelsunternehmen beschlossen, den Rückwärtsgang einzulegen und das zu tun, was angesichts der gegenwärtigen Lage geboten scheint: Filialen schließen, um im Gegenzug das Online-Geschäft auszuweiten. Nur wenige Unternehmen haben nicht diesen Weg eingeschlagen – eines der bekanntesten ist der irische Mode-Discounter Primark. In den Monaten des Lockdown waren die Primark-Filialen wie alle anderen auch geschlossen. Nach Beendigung des Lockdown überraschte das Unternehmen dann mit Planungen für weitere Filialen. Und trotz gegenteiliger Gerüchte gibt es nach wie vor keine Anzeichen dafür, dass Primark seine Filialen um einen Onlineshop ergänzen möchte.

Kein Onlineshop

Seit Beginn der Lockerungen hat das Unternehmen mehrere Filialen eröffnet, die man als Flagship-Stores bezeichnen könnte – ein Begriff, den Primark nicht schätzt. Solche großen Filialen wurden in Berlin, Barcelona, Straßburg und Manchester eröffnet. Auch wenn sich die Neueröffnungen ähneln, werden sie architektonisch jetzt mehr oder weniger ausgeprägt an den Standort angepasst.

Beim Storedesign wird bei Primark darauf geachtet, dass man beim Betreten einer Filiale nicht auf Anhieb den Eindruck hat, sich in einem Mode-Discounter zu befinden, auch wenn dies natürlich der Fall ist. Auch wenn das der Store durch eine hohe Warendichte gekennzeichnet ist, ist er so konzipiert, die Kundinnen und Kunden neugierig zu machen und länger im Geschäft zu halten.

Neu ist: Während Primark früher in großen europäischen Städten jeweils eine Filiale hatte, ist das Unternehmen inzwischen in manchen Metropolen mit mehreren Outlets präsent. So gibt es in Berlin vier, in Barcelona fünf und in Manchester zwei Primark-Geschäfte. Hier ein etwas genauerer Blick in die neuen Filialen in Barcelona, Manchester und Berlin:

Barcelona, Las Ramblas

Der jüngste Neuzugang unter den Primark-Filialen in der katalanischen Metropole befindet sich als erstes Geschäft im Herzen der Stadt. Die Filiale liegt an der Ecke, an der die Promenade Las Ramblas in die Plaça Catalunya mündet – zentraler geht es in Barcelona nicht, und obendrein ist der Platz ein echter Touristenmagnet. Das denkmalgeschützte Gebäude, ehemals Sitz der Banco Central de Barcelona, wurde 1927 errichtet. Damit gehört es zwar nicht zu den ältesten Bauten der Stadt, wohl aber zu denjenigen, die das architektonische Erbe Barcelonas mit ihrer Fassade in besonderer Weise prägen.

Im Inneren dagegen blieb kein Stein auf dem anderen. Rund 4.830 qm verteilen sich auf 6 Geschosse, die um das zentrale Atrium gruppiert sind. Schnell wechselnde digitale Mosaike ziehen auf einer das Atrium umlaufenden Balustrade ihre Bahn. Die Inspiration zu dem Mosaik geht auf den gefeierten katalanischen Architekten Antonio Gaudi zurück, der im 20. Jahrhundert viele der spektakulären Gebäude in der Stadt errichtet und ihre besondere Architektur geprägt hat. Bemerkenswert sind auch die Zerrspiegel, die eine Wand hinter der Rolltreppe bilden und an das Mittelmeer denken lassen, von dem die Filiale nur wenige hundert Meter entfernt liegt.

Bei der Neueröffnung in Barcelona handelt es sich um einen echten Flagship-Store und einen jener Stores, bei dem im Rahmen der Gestaltung die Merkmale und Eigenarten der Stadt gezielt aufgegriffen und reflektiert wurden. Die Filiale ging im Juli an den Start.

Manchester, Barton Square

In Manchester befindet sich bereits eine 14.000 qm große Primark-Filiale, lange Zeit die größte des Unternehmens. Nun hat das Unternehmen noch eine 6.000 qm große, zweigeschossige Filiale im Großraum Manchester eröffnet. Sie befindet sich in Barton Square und gehört damit zur riesigen Trafford Centre Mall östlich des Stadtzentrums. Die neue Filiale liegt in unmittelbarer Nachbarschaft einer Filiale der Warenhauskette Selfridges. Der Mode-Discounter hat sich die Standortentscheidung genau überlegt und ist zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die Überschneidung der Zielgruppen gering ist. Deshalb erschien es Primark sinnvoll, sowohl im Stadtzentrum als auch im Trafford Centre präsent zu sein.

Auch wenn sich die Filiale nicht in einem historischen Gebäude, sondern in einer Einkaufsmall befindet, wurde die Fassade auf geschmackvolle und anspruchsvoll historisierende Weise gestaltet, die weit über den Stil eines normalen Shopping-Centers hinausgeht. Innen ist die Filiale im Trafford Centre vor allem durch den Eingangsbereich geprägt: Hier setzen zahlreiche weiße Hängeleuchten die auf Sockeln stehenden Display Mannequins wirkungsvoll in Szene. Das Geschäft wurde im Juni eröffnet.

Berlin, Gropius Passagen

Und schließlich soll auch die Primark-Filiale in Berlin-Neukölln nicht unerwähnt bleiben, bei der es sich um das vierte Geschäft der irischen Modekette in der deutschen Hauptstadt handelt. Mit einer Verkaufsfläche von 3.700 qm nimmt sich die Filiale in dem südöstlichen Berliner Stadtbezirk zwar verhältnismäßig bescheiden aus, doch auch wenn es sich um eine der kleineren Filialen des Labels handelt, wurde darauf geachtet, dass sie zu Neukölln passt. Das äußert sich unter anderem darin, dass in dem verglasten Atrium Blöcke im Industrial Design verwendet wurden, um das Logo und den Namen des Bezirks groß herauszustellen.

Im Unterschied zu größeren Primark-Filialen fehlen in Neukölln Café, Schönheitssalon und Wellness-Abteilung – Letztere ein Feature, mit dem Primark zu Beginn des Jahres erstmals in London experimentiert hat. Die Filiale fügt sich optisch gut in das sanierte Einkaufszentrum Gropius Passagen ein. Insgesamt hat Primark offensichtlich verstanden, dass eine Filiale nicht überall auf der Welt gleich aussehen muss.

Die Kultur einer Stadt begreifen

Sanjay Dhiman, Leiter Store Design bei Primark, nennt Einzelheiten zum Konzept, einzelne Filialen vom Design her zu individualisieren.

Primark passt seine Filialen jetzt vom Design her auch an örtliche Gegebenheiten an?

Wir haben vor acht Jahren begonnen, Geschäfte vom Design her standortspezifisch anzupassen. Bei etwa 10 bis 15 Prozent unserer Stores ist das bis jetzt der Fall.

Was sind die Elemente dieser lokalen Anpassung?

Unser Design-Konzept sieht vor, dass sich unsere Coporate Identity in jeder neu eröffneten Filiale wiederfindet – so sind beispielsweise die Beleuchtung und die Einrichtung überall gleich. Die lokale Anpassung findet dagegen im Atrium statt, also dort, wo sich die Kassen und Umkleidekabinen befinden.

Wie entstehen die Ideen für diese lokalen Anpassungen?

Dieser Prozess dauert ziemlich lange. Dazu machen wir mehrere Besichtigungstouren durch die Stadt, in der wir eine neue Filiale eröffnen wollen. Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte, es gilt, die Kultur und Architektur der Stadt zu begreifen. Die Gestaltungsidee entsteht über einen längeren Zeitraum, und gelegentlich ziehen wir externe Agenturen hinzu. Das meiste entsteht jedoch bei uns im Haus.

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