Darüber jedenfalls ist die Fachwelt sich einig: Einkaufen sollte heute ein Erlebnis sein. Doch wann ist ein Einkauf eigentlich ein Erlebnis? Wenn man es mit qualitativ überzeugenden und optisch attraktiven Produkten zu tun hat, ist das schon mal eine gute Voraussetzung. Wenn diese Produkte nun so in Szene gesetzt werden, dass ihre Ästhetik, ihre Funktion und ihre Wertigkeit beim Betrachter nicht nur Interesse, sondern Begehren hervorrufen, dann kommen wir der Sache schon sehr viel näher.

Themen-Inszenierungen wie im Lifestyle-Magazin (Foto: Cadenzza)

Themen-Inszenierungen wie im Lifestyle-Magazin (Foto: Cadenzza)

Wenn die Produkte und ihre Inszenierung aber eingebunden sind in ein Gesamtkonzept, das den Betrachter nicht nur so sehr anspricht, dass er zum kaufenden Kunden wird, sondern ihn darüber hinaus fasziniert und in der Produktwelt gefangen nimmt, dann spricht Einiges dafür, dass wir es hier mit einem Einkaufserlebnis zu tun haben. Und damit wären wir bei Cadenzza. Cadenzza ist ein Storekonzept, das die Stuttgarter Agentur für visuelles Marketing und Retaildesign dfrost für Swarovski entwickelt hat, um den Schmuckkauf zu einem wirklichen Einkaufserlebnis zu machen.

Es gibt eigentlich nichts, was am Cadenzza-Konzept nicht neu wäre. Zum Beispiel das Produktportfolio: Im Zentrum stehen Schmuckkollektionen von Designern wie Philippe Audibert, Anton Heunis, Martine Wester oder Oscar de la Renta und von Brands wie Cabinet, Thompson und natürlich von Swarovski. Drum herum ranken sich Produkte, die mit Schmuck im Grunde nicht das Geringste zu tun haben, eine funkelnde Evening-Clutch etwa oder ein Kugelschreiber, Handschuhe oder strassbesetzte Kopfhörer, ein Portemonnaie oder Nagellack.

Concept-Store für alles, was funkelt und glitzert (Foto: Cadenzza)

Concept-Store für alles, was funkelt und glitzert (Foto: Cadenzza)

Wie passt das zusammen? Hier kommt die Inszenierung ins Spiel: Die Kreativen von dfrost haben die gestalterische und inhaltliche Idee eines Fashion-Blogs oder Hochglanzmagazins auf den Store übertragen. Das heißt konkret: Cadenzza setzt Themen, ordnet ihnen entsprechende Produkte zu und flankiert das Ganze mit erklärenden Texten, Fotos und Grafiken. Mit dem Ergebnis, dass die Produktpräsentationen aussehen wie Seiten in einem Lifestyle-Magazin.

So taucht zum Topic „Black & White“ beispielsweise auch eine Kamera und schwarzer Nagellack auf, unter dem Titel „Urlaubsbegleiter“ sind Handyhüllen mit von der Partie, und eine Halskette wird zwischen Messer und Gabel auf einem Teller „angerichtet“. Das alles findet statt in großzügigen Glas- und Wandvitrinen, die als Inspirationspunkte dienen und den Kunden – unterstützt von einem wohldurchdachten Beleuchtungskonzept – durch den Raum führen. Magnetische Paneele ermöglichen, jederzeit – zum Beispiel beim monatlichen Themenwechsel – flexibel mit den Wandaufbauten umzugehen. Zentraler Pol in dieser Umgebung ist der sogenannte „Style Hub“. Hier können die Schmuckstücke probiert werden, hier gibt es Sitzmöglichkeiten und somit auch Raum für Austausch, Kommunikation und natürlich Beratung. Verkäuferinnen übrigens soll es bei Cadenzza nicht geben – „Verbündete“ der Kundinnen sollen sie stattdessen sein, die auch mal ein Schmuckstück vorführen und die Kundin offen und ehrlich beraten.

Fotos (3): Cadenzza

Weitere Informationen: www.cadenzza.de

Präsentation nach Modetrends

Elisabeth Stark, Marketing Vice President bei Cadenzza Swarovski, über Inspiration, erste Feedbacks, die Zielgruppe und die Bedeutung der Soft Skills.

Wie entstand die Idee, Schmuck so konsequent in Themenwelten zu inszenieren?

Die Idee für das Cadenzza Retail & Shop-Konzept stammt von der Stuttgarter Agentur dfrost, umgesetzt haben wir das Projekt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Unser Grundgedanke war es, einen Store zu schaffen, in dem die Kreationen zahlreicher Designer und Marken gemeinsam präsentiert werden. Gleichzeitig sollen die Cadenzza Stores ein kreativer Ort sein, an dem Schmuck nicht wie üblich nach Designern oder Produktkategorie gezeigt wird. Vielmehr orientieren wir uns an der Gestaltung der großen Modemagazine, deren redaktionelle Präsentation von Produkten sich nach aktuellen Modetrends richtet. Daher kam unsere Inspiration.

Was war bei der Umsetzung die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung liegt darin, die trendfokussierte Präsentation mit den Markenrichtlinien und den Vorstellungen und Wünschen jedes unserer Designer in Einklang zu bringen. Das durchweg positive Feedback der großen Labels wie Versace, Cavalli oder Oscar de la Renta zeigt, dass uns diese Kombination gelungen ist.

Welche Kundin spricht ihr Konzept besonders an?

Cadenzza spricht die unabhängige, trendbewusste Frau an, die auf Qualität großen Wert legt und ihrer Persönlichkeit durch Schmuck und Accessoires Ausdruck verleiht.

Store des Monats: Bitte bewerben!

Zeichnet sich Ihr Geschäft durch besondere Individualität, Innovation, außergewöhnliche Sortimentsmixturen oder ein progressives Gesamtkonzept aus? Dann schicken Sie uns Ihre Bewerbung zur Teilnahme am Handelspreis „Store des Monats“! Bewerben können sich nicht nur die Geschäftsinhaber, sondern auch Ladenarchitekten und Ladenbauunternehmen. Senden Sie bitte Fotos und Beschreibungen eines kürzlich realisierten Referenzobjekts aus der Fashion-Branche an die Redaktionen von:

stores+shops
Store des Monats
Spichernstraße 55, 50672 Köln
lambertz@ehi.orghorbert@ehi.org

TM
Store des Monats
Hildebrandtstraße 24 d, 40215 Düsseldorf
r.schlatmann@bb-mediacompany.com

Die Jury aus Claudia Horbert, Winfried Lambertz (beide EHI/stores+shops) und Rainer Schlatmann (TM) sammelt, prüft und entscheidet – unter Ausschluss des Rechtswegs. Wird Ihr Geschäft als Store des Monats ausgezeichnet, so besteht der Preis dafür in der Veröffentlichung in stores+shops und TM. Sie erhalten darüber hinaus Ihre persönliche gerahmte Urkunde.