Fabrikverkauf mit Design-Anspruch | stores+shops

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Die Oberflächenbeschaffenheit der Warenträger steht in einem Kontrast zur Ware. (Foto: Charlotte Harms)

Fabrikverkauf mit Design-Anspruch

Die Herren-Modemarke Roy Robson hat im April ihren Fabrikverkauf am Stammsitz in Lüneburg im Zuge des Neubaus eines Büro- und Geschäftshauses erweitert und modernisiert. Auf 2.500 qm, verteilt auf zwei Etagen, präsentiert das Label Business-, Abend- und Alltagsbekleidung für Herren- sowie Damenmode in urbanem Interieur: Industrial Style und Betonoptik stehen im Kontrast zu Hochglanz und eleganter Mode.

1922 in Berlin gegründet, konnte sich das seit 1970 von Familie Westermann mittlerweile in dritter Generation geführte Unternehmen Roy Robson als internationale Modemarke in über 45 Ländern etablieren. Heiko A. Westermann hat den Stab in vielen Dingen an Sohn Frederick Westermann übergeben. Tochter Leonie Westermann ist als Retail-Managerin aktiv. Neben dem vor wenigen Jahren am historischen Marktplatz in Lüneburg eröffneten Flagshipstore „Markt 3“ verfügt Roy Robson nun über einen größeren, an die Zentrale angedockten Fabrikverkauf mit Parkmöglichkeiten. In flexiblem Ladenbau wird vor allem die Ware der Vorsaison in großer Auswahl vorgehalten.

Roy Robson Trade GmbH & Co. KG

Adresse: Bleckeder Landstraße 18-20, 21337 Lüneburg
Vkf: 2.500 qm auf 2 Etagen, davon 1.500 qm DOB-Fläche und 1.000 qm Herrenausstattungs-Fläche
Büroräume: 110 qm auf 2 weiteren Etagen
Mitarbeiter (Fabrikverkauf): 22 + 1 Auszubildender
Neueröffnung: 13. April 2017
Bauherr: Geschwister Westermann GbR
Ladenplanung/Architektenbüro: Andreas Ackenhausen (Architekt), Lüneburg
Ladenbau: Bontempo Concepts, Hamburg
Gestaltungskonzept / Ladendesign: Bontempo Cubics + Circles
Einrichtung: Warenträger von Bontempo Production + Performance
Lichtkonzept/LED-Beleuchtung: CPA-Lichtkonzept (LED-Aufbauleuchten u. LED-Aufbaustrahler)
Böden: Objectflor / Exponia Simplay      
Visuelle Kommunikation: Vesch Digital GmbH, Hamburg
Soundanlage: Monacor Amplifier
Weitere Gewerke: ortsansässige Betriebe

1922 in Berlin gegründet, konnte sich das seit 1970 von Familie Westermann mittlerweile in dritter Generation geführte Unternehmen Roy Robson als internationale Modemarke in über 45 Ländern etablieren. Heiko A. Westermann hat den Stab in vielen Dingen an Sohn Frederick Westermann übergeben. Tochter Leonie Westermann ist als Retail-Managerin aktiv. Neben dem vor wenigen Jahren am historischen Marktplatz in Lüneburg eröffneten Flagshipstore „Markt 3“ verfügt Roy Robson nun über einen größeren, an die Zentrale angedockten Fabrikverkauf mit Parkmöglichkeiten. In flexiblem Ladenbau wird vor allem die Ware der Vorsaison in großer Auswahl vorgehalten.

Der puristisch in Beton und Glas gehaltene vierstöckige Neubau passt sich architektonisch der Zentrale der Premium-Marke an und bietet Raum für Verkaufsflächen und Büroräume. Ziel der Architekten und Ladenplaner von Bontempo, Hamburg, war es, dem Fabrikverkauf im Erdgeschoss und der ersten Etage mittels klarer Strukturen und modernem Storedesign einen ansprechenden Rahmen zu verleihen. Die Westermann-Geschwister wollen damit den Fabrikverkauf zum Einkaufserlebnis machen. Herausforderung war es, den Spagat zwischen dem Image eines Fabrikverkaufs und der Inszenierung einer Premium-Marke wie Roy Robson zu meistern. Die Attribute und Werte der Marke sollten sich im Raum widerspiegeln, zugleich sollte sich die Verkaufsfläche jedoch optisch deutlich von den Stores im High-End-Bereich absetzen. Im Vergleich zum Flagshipstore im Herzen Lüneburgs, der in einem historischen Giebelhaus in der Altstadt mit herrschaftlicher Architektur, Stuck und edlen Parkettböden sowie eigener gastronomischer Fläche und Event-Location aufwartet, wurde das Ladendesign im Fabrikverkauf bewusst zurückhaltend konzipiert.

Mannequins, szenisch gruppiert, begrüßen im Eingangs- und Schaufensterbereich die Kunden. Eine emotionale Komponente erhält der Eingangsbereich dadurch, dass auf subtile Weise die Geschichte von Roy Robson erzählt wird. Im Inneren bildet eine raue Betonoptik mit industriellem Touch einen Kontrast zu Hochglanzflächen. Flächige LEDs dienen als Grundbeleuchtung.

Casual-Ware wird auf neue Art mit einem Karabiner am Warenträger präsentiert. (Foto: Petra Pettmann)

Casual-Ware wird auf neue Art mit einem Karabiner am Warenträger präsentiert. (Foto: Petra Pettmann)

Das von CPA-Lichtkonzept realisierte LED-Beleuchtungskonzept soll zur Wohlfühlatmosphäre beitragen. Mit LEDs in warmem Rosé und Champagner oder in klarem Weiß sollen die Farben der Waren authentisch zur Geltung kommen. Der Boden ist mit dezentem, grau-beigem, schallisolierendem Designboden von Objectflor ausgelegt. Hochglänzende, schwarze, horizontal an den Wänden angebrachte Warenträger sind mit Echtholzböden versehen. Die Artikel hängen an polierten Edelstahlträgern. Auf den Casual-Fashion-Flächen finden sich Jeans und Co. lässig an rustikalen Ständern aus Moniereisen, befestigt mit Karabinerhaken oder gestapelt auf Hochregalen im Industrial-Style. Geradlinige Industrie-Vitrinen aus Glas und Stahl präsentieren die Highlights für festliche Anlässe. Produkte wie Schuhe, die die Kollektionen abrunden, werden mittig auf dreiteiligen Etagentischen aus grau lackiertem Stahl in Szene gesetzt. Damit möchte das Modelabel mit Expansionskurs seine Kompetenz als Komplettanbieter hervorheben. Der Bereich der Damenmode wird um Shop-in-Shop-Flächen anderer Marken ergänzt, die sich thematisch durch ihr eigenes, ebenfalls reduziertes Storedesign abgrenzen.

Soft-Seating-Bereiche, eine Mini-Kinderspielecke und eine Café-Station fördern das Wohlfühlambiente. Das Lautsprechersystem der Soundanlage liefert Musik im Hintergrund, die sich dem Kunden nicht aufdrängt, aber stimulierend auf ihn einwirkt.

Klare Sortimentstruktur

Im Fokus des Raumkonzepts für den Fabrikverkauf steht eine klar strukturierte Sortimentsauswahl. Dabei werden – anders als im „Markt 3“ oder auf den Pop-up-Flächen – keine Produktwelten gezeigt. Stattdessen werden die Artikel entsprechend ihrer Sortimentszugehörigkeit arrangiert. Das Konzept soll Kunden einladen, lustvoll zu kombinieren, die Ware zu fühlen, Stoffe und Muster zu vergleichen und das Angebot emotional auf sich wirken zu lassen. Der Raum fungiert dabei als dezente Bühne für die Waren. Das Farb- und Formenspiel der Kleidungsstücke wechselt im Rhythmus der Jahreszeiten und setzt Akzente.  

Planer, Architekt und Handwerker, die den Um- und Neubau begleitet haben, stammen aus der Region. Lager und Vertrieb von Roy Robson befinden sich ebenfalls am Stammsitz. Derzeit entsteht auf einer Fläche von 90×90 Meter ein neues Logistikzentrum, das 2018 in Betrieb genommen werden soll. Ein Online-Shop ist nicht geplant. Der Modemarke geht es weiterhin um Haptik und Emotion.

Fotos (6): Charlotte Harms (1), Petra Pettmann (5)

Weitere Informationen: www.royrobson.com

„Qualität und Innovation“

Das Geschwisterpaar Leonie und Frederick Westermann im Gespräch über den Fabrikverkauf und die hohe Bedeutung eines emotional geladenen Umfelds.

Welche Konzeptidee steckt hinter der neu eröffneten Fabrikverkaufsfläche?

Frederick Westermann: „Im Fabrikverkauf steht der strukturierte Aufbau nach Warengruppen im Vordergrund. Diese werden themenbezogen in großer Auswahl präsentiert. Verkauft wird vorwiegend die reduzierte Ware der letzten Saison.“

Welche Rolle spielt die Beleuchtung als Marketinginstrument im Fabrikverkauf?

Leonie Westermann: „Wir erzielen mit der neuen LED-Beleuchtung eine verbesserte Farbwiedergabe und inszenieren die Ware mit Lichtinseln in Weiß, Rosé und Champagner. Anhand der vernetzten LED-Lichtbandsysteme können wir die LED-Leuchten beliebig entlang der Tragschienen anordnen und die Verkaufsflächen aktionsbezogen anpassen.“

Das Strickmuster Ihres Marken-Erfolgs?

Frederick Westermann: „Qualität und Innovation. Die Kreativleistung liegt zu 100 Prozent in unseren Händen. Im Retail setzen wir auf die Fachkompetenz des Einzelhandels.“

Das Interview führte Petra Pettmann.

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