Die hochwertige, aber dezente, geradlinige Einrichtung der neuen Abteilung ist sicher nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen, dass hier laut Unternehmensangaben Jeans von 11 Pfund bis zu 11.000 Pfund verkauft werden, also eine enorm breite Käuferinnenschicht angesprochen wird. In die teuerste Kategorie fallen zum Beispiel brillantverzierte Skinnies der Marke Paiges. Nachdem Selfridges in den vorangegangenen vier Jahren im Jeansbereich ein Umsatzwachstum von über 50 Prozent feststellen konnte, entschied man sich vor zwei Jahren für die Erweiterung. Die neue Abteilung ist jetzt fünfmal größer als die „alte“ und umfasst auch Sport- und Freizeitbekleidung. Die Investitionskosten betrugen rd. 6 Mio. Pfund.

Die technische Entwicklung, das Projektmanagement sowie die Produktion und Installation der Einrichtung führte das Unternehmen Vizona aus. Teil des „Denim Studios“ ist eine Selbstbedienungskasse, an der die Kundinnen die Jeans selbst scannen und den Bezahlvorgang selbst abwickeln. Die Abteilung hat 18 Umkleidekabinen sowie eine „Personal Shopping Suite“. Die Kabinen haben einen Knopf, mit dem die Kundin ein Blinksignal auslösen kann, wenn sie eine Verkäuferin zu Hilfe rufen möchte. Die Zahl der Beraterinnen wird mit 30 bis 50 angegeben.

Im Umkleidebereich befindet sich auch eine Lounge. Dieser ganze Bereich soll als „Begegnungsplattform“ dienen, man wünscht sich, dass die Kundinnen hier in Kontakt miteinander kommen. An zentraler Stelle in der Abteilung steht eine digitale Informationshilfe, genannt „Jenius Bar“, auf der die Kundin sich eine „Einkaufsliste“ erstellen und Style Guides, Look Books und Marken-Biografien einsehen kann. Im Zuge des Megatrends „Vintage“ und einem damit einhergehenden Interesse auch an gebrauchten, echt abgenutzten Jeans wurde ein Bereich eingerichtet, der wie ein Secondhand-Laden gestaltet ist und wo die Kundin gebrauchten Denim nach Gewicht kaufen kann.

Präsentationstische aus Lavastein

Der neutrale, aber hochwertige Rahmen der Verkaufsumgebung wird geprägt durch einen hellen Holzfußboden, teilweise Sichtbetonwände, Präsentationstische aus Lavastein und große Plakattafeln. Acrylgitter vor pastellfarbenem Hintergrund bringen einen femininen Touch in die Abteilung. Zur Eröffnung der Jeansabteilung hat Selfridges vier seiner Hauptschaufenster mit großen Bildschirmen von Samsung ausgestattet, die von Mediaplayern des Anbieters BrightSign gesteuert werden. Die großen Bildschirme stehen praktisch statt Mannequins in den Schaufenstern und animieren die Passanten mit bewegten Bildern. Im markanten Schaufenster an der Oxford Street Ecke Orchard Street verbreiten acht Bildschirme – teils im Hochformat, teils im Querformat – eine Fotostudio-Atmosphäre.

In einem anderen Schaufenster zeigen Screens Kundinnen in ihren Lieblingsjeans via Live-Feed von Instagram. Im vierten Fenster läuft ein Zeitraffer-Video als Loop. Auf allen Displays läuft ein Tickerband mit Selfridgeseigenen RSS-Inhalten. Erstellt und implementiert wurde der Content von dem Anbieter Freehand. Acht der eingesetzten Mediaplayer von BrightSign wurden von Selfridges gekauft und werden regelmäßig für Verkaufsaktionen eingesetzt; die übrigen Player für die Eröffnung der Denim-Abteilung wurden für die Aktion angemietet. Selfridges wurde im Rahmen des „Global Department Store Summit“ in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zum „Best Department Store in the World“ gewählt und ist bekannt für seine innovative Schaufenstergestaltung.

Foto: Vizona / Marcus Peel

Weitere Informationen: www.selfridges.com