Wie in den Vorjahren hatte der HDE Händler eingeladen, herausragende und innovative Neueröffnungen oder Neupositionierungen, die im Kalenderjahr 2015 abgeschlossen waren, zur Bewerbung einzureichen. Die Sieger in den vier Kategorien „Fashion“, „Food“, „Living“ und „Out-of-Line“ kürte eine Jury von Experten aus Handelsunternehmen und -institutionen. Zusätzlich wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis verliehen.
Maximal authentisch: Das Sylter Traditionshaus Hellner erhielt den Preis in der Kategorie „Fashion“. Mit seinem neuen Storedesign hat das Modehaus in Westerland den Trend zum regionalen Bezug auf die Spitze getrieben. In das Storedesign ist vieles eingeflossen, was die Insel Sylt ausmacht. Beispiele sind die mit Strandkorbgeflecht verkleideten Wände und die handverarbeiteten Reetfelder, die die geschlossenen, weiß gestrichenen Decken aufbrechen. Eigens produzierte Filme über die Insel werden auf 4K-Monitoren abgespielt. Ausgestellt werden Kunstwerke von Sylter Künstlern. Im Treppenhaus zieren Insel-Fotos von namhaften Fotografen die Wände und machen diesen Bereich zu einer Sylt-Galerie.
Dolce Vita bei Eataly in München
Die erste deutsche Filiale des italienischen Food- und Gastronomiekonzepts Eataly, die Ende November 2015 in München eröffnete, wurde in der Kategorie „Food“ als Sieger ausgezeichnet. In der historischen Schrannenhalle gleich neben dem Viktualienmarkt vermittelt Eataly ein umfassendes Genusserlebnis. Man taucht geradezu ein in die Welt italienischer Kulinarik: Feinkost-Abteilungen, eine Wein- und Getränkebar, 7 Stationen, an denen Mitarbeiter Pizza backen, Steaks grillen, Mozarella, Pasta und Schokoladen herstellen. Dazu 16 Restaurants, eine Kochschule und Vieles mehr. Bei Eataly geht es vor allem um Emotionen, Kompetenz und Authentizität. Die Idee von Eataly, nicht nur Lebensmittel aus Italien zu verkaufen, sondern ein Lebensgefühl zu vermitteln, wurde am neuen Standort München sehr eindrucksvoll umgesetzt.
Das Einrichtungshaus Seipp in Waldshut-Tiengen hatte die Nase in der Kategorie „Living“ vorne. Mit dem 2015 abgeschlossenen Komplettumbau ist es gelungen, einen bereits hohen Standard nochmal deutlich zu verbessern. Die 120 Jahre alte Immobilie wurde während des Geschäftsbetriebs über einen Zeitraum von 1,5 Jahren grundlegend verändert. Nach der Modernisierung glänzt das Haus mit mehr Raum und einer durchgängigen, gläsernen Verbindung ins Grüne. Der neue zweigeschossige Baukörper entwickelte sich aus der extrem steilen Topografie heraus und bildet die Höhenschichten nach. Den Gegensatz bildet der erhaltene Altbau durch seine kleineren Proportionen. Dieser Kontrast findet auch in der Farbgestaltung seinen Niederschlag. Während der moderne Neubau reduziert in Weiß dargestellt ist, zeigt sich der Altbau in pigmentierten Grautönen.
Saturn Connect in Köln heißt der Gewinner in der Kategorie „Out-of-Line“. Das neue City-Store-Format der Media-Saturn-Holding GmbH fokussiert auf digitale Lifestyle-Produkte für den urbanen, technikaffinen Konsumenten. Schwerpunkt sind Smartphones, Notebooks und Tablets sowie die zugehörigen Services. Alle Mitarbeiter wurden mit Tablets für die individuelle Kundenberatung ausgerüstet, die gleichzeitig den Zugriff auf das komplette Sortiment von Saturn ermöglichen – von der Abholung im Internet bestellter Artikel bis hin zur taggleichen Lieferung nach Hause. Die Jury würdigte Saturn Connect als Musterbeispiel für die Digitalisierung des stationären Handels.
Übersicht: Sieger und Nominierte 2016
Kategorie: Fashion
Hellner Moden GmbH & Co.KG (= Sieger),
Fynch-Hatton (= nominiert), Mensing Holding GmbH (= nominiert)
Kategorie: Food
Eataly (= Sieger),
Kempermarkt Sassenberg Edeka (= nominiert), F. Dornseifer Frischemarkt Rewe (= nominiert)
Kategorie: Living
Seipp Wohnen (= Sieger),
Wohnparc Stumpp (= nominiert), Lumas (= nominiert)
Kategorie: Out-of-Line
Saturn Connect (= Sieger),
Intersport Knudsen (= nominiert), The P Cookery (= nominiert)
Kategorie: Sonderpreis
VfB Stuttgart (= Sieger)
Mit einem Sonderpreis der Jury wurde das neu konzipierte und erweiterte Fan-Center des Bundesligisten VfB Stuttgart ausgezeichnet. Das Storedesign des jetzt 450 qm großen Verkaufsraums ist in vielen Details einer Fußballarena nachempfunden und transportiert das Markenimage des VfB Stuttgart. Die Umkleidekabinen wurden zum Beispiel im originalen Spielerkabinen-Look gehalten. Von hier führt ein Stadiontunnel auf die Verkaufsfläche, wo sich viele weitere Anspielungen finden – von den an Stadionstufen erinnernden Treppendisplays über Original-Stadionsitzschalen bis hin zu Deckenleuchten. Breite Gänge und auf hohe Frequenzen ausgerichtete Checkouts sind auf den Massenandrang an Spieltagen zugeschnitten.
Fotos (7): Jörn Wolter / Managementforum (2), Blocher Blocher Partners, Eataly, Hellner / Jens Schmidt, Saturn, Seipp
Statistische Daten zu Saturn: www.handelsdaten.de/suche/Saturn