Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Zustand unserer Ökosysteme sind alarmierend. Dennoch investieren wir beispielsweise weiterhin täglich Energie in die Entwicklung und Produktion kurzlebiger Produkte. Diese fertigen wir zudem auf anderen Kontinenten, um sie dann über die Weltmeere zu verschiffen. Und diese Vorgänge bewerten wir derzeit noch als ökonomisch sinnvoll.
Ressourcen schonen
Wenn wir einen Weg finden würden, den Begriff der Wirtschaftlichkeit stärker an real existierende Ressourcen zu koppeln, käme mehr Transparenz in solche Prozesse. Durch Produktion und Transport von Waren werden u. a. Maschinen bzw. Transportmittel abgenutzt und es werden Umweltschadstoffe freigesetzt. Die global fortschreitende Umweltzerstörung zeigt, dass betriebswirtschaftliche Bewertungsmaßstäbe bisher nicht ausreichend dazu in der Lage sind, Kosten-Nutzen-Relationen unter angemessener Berücksichtigung von Folgeschäden für Umwelt und Gesellschaft abzubilden. Dieser Umstand führt zu einer anhaltenden globalen Ressourcenverschwendung.
Was heutzutage von der Wissenschaft bereits als ökologische Katastrophe identifiziert wurde, kann man unter Zugrundelegung eines weiterentwickelten Wirtschaftlichkeitsbegriffes also auch als ökonomische Katastrophe begreifen. Ein zentraler Grund für diese Entwicklung ist der wettbewerbliche Anreiz des finanziellen Wachstums. Dieser hat zu einer globalen Fehlallokation von Energie und Ressourcen geführt. Es ist ein Ausmaß der Verschwendung entstanden, das nun unsere Lebensgrundlagen gefährdet.
Gleichzeitig hat die Menschheit unter diesem Anreizsystem Beeindruckendes geleistet: Noch nie stand der Menschheit so viel Wissen über Natur und Technologie auf Knopfdruck zur Verfügung. Der kollektive Nutzen des Wissens ist längst nicht erschöpft: Welche Energie- und Ressourcen- Effizienzpotenziale lassen sich dadurch noch erschließen? Vor welche Herausforderungen stellt dies Individuen und Institutionen – und was bedeutet das für den Handel?
Neue Modelle
Zunehmend prüft der Handel neue Organisationsmodelle und tritt in einen unternehmensübergreifenden Wissensaustausch ein. Hierzu entstehen derzeit vermehrt Initiativen auf technologischer und strategischer Ebene. Diese befassen sich zum Beispiel mit künstlicher Intelligenz oder nachhaltigen Energiesystemen und können perspektivisch dazu beitragen, einen umwelt- und klimafreundlicheren Energie- und Ressourceneinsatz herbeizuführen.
Der Fachkongress „Energiemanagement im Einzelhandel“ zeigt Konzepte zum Umgang mit diesen organisatorischen und technologischen Herausforderungen und hat den Anspruch, die Strategie-Ebene und die Technologie-Ebene kommunikativ stärker zu vernetzen und einen interdisziplinären und unternehmensübergreifenden Austausch zu fördern.
Weitere Informationen: Benjamin Chini/chini@ehi.org
Neue Perspektiven für die Klimapolitik
Interdisziplinäre Ansätze für einen effizienten und nachhaltigen Einsatz von Energie diskutierten die Teilnehmenden des EHI-Kongresses „Energiemanagement im Einzelhandel 2018“ in Köln. Denn die besten Lösungen entstehen oft beim Blick über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg.
EHI Energiemanagement Award geht in die 12. Runde
Am 27. November 2019 vergibt das EHI im Rahmen seines Fachkongresses „Energiemanagement im Einzelhandel“ erneut den EHI Energiemanagement-Award für herausragende Umwelt-, Energiemanagement- und Energieeffizienzkonzepte sowie innovative Technologien mit Klimaschutzrelevanz für den Einzelhandel. Bis zum 24. September können Einzelhändler und filialisierte Handelsunternehmen ihre Bewerbungen einreichen.