Im Juni 2011 wurde ein erster Pilot-Store in Nürnberg mit dem neuen Kassensystem ausgestattet. Es folgten Geschäfte in Dortmund und Trier sowie ein Store in Großbritannien. Anfang 2012 teste man „POSFlow 5“ in Asien (Hongkong, Macau und Singapur) auf die Unicode-Fähigkeit, also die Option, auch japanische und chinesische Schriftzeichen darzustellen. Ergebnis: Die Erwartungen an die neue Technologie wurden erfüllt. Das bedeutete „grünes Licht“ für den kompletten Rollout in Deutschland (rund 40 Geschäfte) und im europäischen Ausland. Schon das Weihnachtsgeschäft 2012 wurde weltweit mit 200 Kassen abgewickelt, die auf Basis von „POSFlow 5“ arbeiten.

Die Kassenlösung verbindet die Kassen-Kompetenz des Systemanbieters Höltl Retail Solutions mit den Vorteilen von Cloud Computing sowie dem Outsourcing von IT-Strukturen wie Rechenkapazität, Datenspeicher, Software- und Programmierumgebung. In der Kasse werden beim Start die Basisfunktionen sowie ein minimaler Datenbestand, bestehend aus Artikel- und Preisinformationen, aus der „Wolke“ geladen. Damit kann die Kasse bei einer Störung der Internetverbindung auch über einen längeren Zeitraum offline arbeiten.

Wenn notwendig, schaltet die Kasse selbstständig in den Offline-Modus und bietet dabei weitgehend die gleichen Funktionen wie online. Als weitere Besonderheit nennt Udo Grünstern von Höltl die Abwicklung von Kundenbestellungen an der Kasse im stationären Store sowie von Reparaturaufträgen, bei denen die Ware an die Firmenzentrale eingeschickt wird. „Die mit diesen Prozessen verbundenen Kassenfunktionalitäten sollten vom Personal in den Geschäften mühelos und einfach zu bedienen sein.“

Hohe Skalierbarkeit

Die Lösung steht für eine hohe Skalierbarkeit: Bei Bedarf können die Kommunikationsströme von mehreren Tausend Kassen gebündelt werden. Wichtig: Die meisten der marktgängigsten Kassenendgeräte wie Drucker, Barcodeleser etc. lassen sich laut Höltl ohne Anpassungsaufwand einbinden. Das Kassensystem ist weltweit einsetzbar. Über die Spracheinstellung ist die Software für das jeweilige Land sofort definiert. Außerdem können die jeweiligen Standards für die Steuerregeln des Landes in die Software implementiert werden.

Die von Höltl entwickelte Cloud-Kasse basiert auf Windows Azure von Microsoft, eine Plattform, die das flexible Erstellen, Bereitstellen und Verwalten von Anwendungen in einem globalen Netzwerk von Rechenzentren ermöglicht. Kassentechnologie aus der Cloud ist laut Udo Grünstern vor allem für Filialunternehmen interessant, die von der Software weitestgehend nur diejenigen Kernfunktionen und Prozesse abbilden wollen, die in den Filialen tatsächlich benötigt werden.

Die Administration (Konfiguration, Monitoring, Reporting) kann dabei in der Zentrale erfolgen. Die Lösung verfügt im Gegensatz zu klassischer Kassentechnologie über Unicode-Fähigkeit, die Fähigkeit, auch japanische und chinesische Schriftzeichen darzustellen. „Für Unternehmen, die in die asiatischen Märkte expandieren, ist dies eine zentrale Anforderung an eine Kassenlösung“, erklärt Grünstern. 

Thomas Sabo: Selfmademan

Bei Thomas Sabo gibt es nur Silberschmuck in spezieller Design-Handschrift.

Bei Thomas Sabo gibt es nur Silberschmuck in spezieller Design-Handschrift.

Der Name des schmuckbegeisterten Selfmademan Thomas Sabo steht seit der Firmengründung im Jahr 1984 für hochwertigen Silberschmuck mit besonderer Designqualität.

Vom Erfolg bestätigt, entschied man sich Ende der 90er-Jahre, eigene Thomas Sabo-Stores zu eröffnen, in denen ausschließlich Thomas Sabo-Schmuck verkauft wird. Außerdem entstanden Shop-in-Shop-Systeme (mit Merchandiser-Team) und Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien und Amerika. Heute beliefert Thomas Sabo allein in Deutschland rund 800 Partner aus dem Fachhandel.