Die Deutschen zahlen bevorzugt per klassischer Überweisung oder Rechnungskauf. Sie wollen bestellte Ware erst ausführlich testen bzw. anprobieren, bevor sie diese bezahlen. Das Problem für Händler: Gerade diese Bezahlwege bergen ein hohes Ausfallrisiko.

Im übrigen Europa sieht es ähnlich aus: Der europäische Durchschnitt beim Angebot digitaler Zahlmethoden liegt bei 28 Prozent, wobei Dänemark mit 47 Prozent Spitzenreiter ist. Dass die Unternehmen bei ihren Bezahlmethoden kaum zwischen Privat- und Geschäftskunden unterscheiden, überrascht. Man sollte meinen, dass im B2C-Bereich größere Innovationsbereitschaft herrscht als bei B2B-Geschäften, bei denen die Kunden durch unternehmensinterne Vorgaben in der Wahl der Zahlmethode limitiert sind.

Dass die Nachfrage der Verbraucher nach neuen Bezahlformen steigt, lässt sich beim Mobile Payment ablesen, dessen Bedeutung stark zunimmt: 7 Prozent der Unternehmen in Europa ermöglichen mobiles Bezahlen, zeigt die Studie – 2 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. In Deutschland sprang die Zahl von einem Prozent in 2018 auf 6 Prozent in 2019. Einer der Gründe dürfte der Deutschland-Start von Apple Pay im Dezember 2018 sein.

Ein ähnliches Potenzial für den Online-Handel bietet Instant Payment, das zum Beispiel Otto bereits anbietet: Der Händler bekommt das Geld direkt bei Vertragsabschluss auf sein Konto und kann die Ware ohne das Risiko des Zahlungsausfalls verschicken.

In den nächsten Jahren ist mit einem sprunghaften Anstieg des Angebots an digitalen Zahlungsmethoden im Handel zu rechnen, insbesondere für Privatkunden. Die erhöhte Sicherheit der digitalen Transaktionen dank der Zahlungsdienstleister-Richtlinie PSD2 sowie die Vorreiter-Unternehmen werden den Druck in Richtung digitale Bezahlwege erhöhen.