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Die ultrakurzen Übertragungszeiten und die hohe Bandbreite gelten als Schlüsselfaktoren, die für 5G auch im Einzelhandel einen Durchbruch erwarten lassen.
Foto: by sonmez/stock.adobe.com

5G hat Potenzial für den Handel

5G, die neue Mobilfunktechnologie mit ultrakurzen Übertragungszeiten und hoher Bandbreite, kann nicht nur der Industrie, sondern auch dem Handel Vorteile bieten: die Ausschöpfung des ganzen Potenzials digitaler Angebote auf der Fläche sowie Schnelligkeit und Effizienz bei Vernetzung und Betrieb der Informationstechnologie.

Noch scheint der neue Mobilfunkstandard 5G für den Handel ein eher untergeordnetes Thema zu sein. „Wir sehen 5G im Augenblick vorrangig als eine Technologie, die in der Industrie, etwa bei drahtloser Echtzeit-Steuerungen in der Produktion, zum Tragen kommt“, so eine Stimme aus der Telekommunikations-Branche. Im Hintergrund laufen bei den Netzbetreibern und IT-Dienstleistern aber längst Planungen, wie sich diese Technologie auch im Retail nutzbringend anwenden und vermarkten lässt. Erste konkrete Anwendungen gibt es bei Tankstellen (siehe Kasten).

Jeder der drei großen Telekommunikationskonzerne Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone spielt Szenarien für seine Kunden und Nutzer im Einzelhandel durch, hält sich zu Detailfragen aber noch bedeckt. „Selbstverständlich“ bereite man sich auf die Vermarktung von 5G im Handel vor, teilt eines der Unternehmen mit. Man bitte jedoch um Verständnis, dass man „aktuell keine Informationen – auch aus Wettbewerbsgründen – in dieser Sache mit der Öffentlichkeit teilen“ könne.

Gerade für unsere kleineren Geschäftskunden ist der neue Dual-Band-Repeater eine gute Möglichkeit, ihre Räumlichkeiten mit schnellem Mobilfunk auszustatten.

Hagen Rickmann

Geschäftsführer Geschäftskunden, Telekom Deutschland

Höhere Kapazitäten

„5G ist ein wichtiger Technologieschritt für alle und wird zukünftig ganz sicher auch den Handel beeinflussen“, meint Jörg Borm, Sprecher bei Telefónica Germany. Der Handel und seine Kunden würden von 5G durch höhere und flexibel steuerbare Kapazitäten profitieren.

Ultrakurze Übertragungszeiten und hohe Bandbreite sind auch aus Sicht der Deutschen Telekom die beiden Schlüsselfaktoren, die 5G im Einzelhandel zum Durchbruch verhelfen würden. Technologien wie Virtual Reality, Internet der Dinge oder Roboter brauchen für ihren Einsatz eine hohe Bandbreite mit gleichzeitig geringer Übertragungszeit, um ihr technisches Potenzial vollständig entfalten zu können.

„Schon heute können wir mit unserer vorhandenen LTE-Technologie viele Anwendungsbereiche ermöglichen“, sagt Lisa Machnig, Sprecherin bei der Telekom. „Aber was passiert, wenn die Anforderungen an die Bandbreite weiter steigen? Wenn 200Mbit/s nicht mehr ausreichen, sondern es Gbit/s sein müssen – zum Beispiel für Augmented Reality?“ Was dem Handel dann helfen könne, sei die 5G-Technologie. Machnig: „Sie stellt die Eigenschaften und Funktionen im Netz zur Verfügung, die das Fundament für neue Generationen von Anwendungen und digitale Innovationen bilden.“

Wenn Filialen durch digitale Lösungen intelligent vernetzt werden, gibt es dort in der Regel viele Geräte und Sensoren, die miteinander kommunizieren und die ein stabiles Netz erfordern. 5G kann diese Anforderungen an hohe Bandbreite mit gleichzeitig kurzen Latenzzeiten sicherstellen. Die Technologie soll pro Quadratkilometer bis zu einer Million Geräte vernetzen können.

In allen Bereichen

Konkretes Beispiel der Deutschen Telekom für den Lebensmittelhandel: Durch seine Zuverlässigkeit helfe ein solches Netz bei der lückenlosen Überwachung von Kühlketten mithilfe von Sensoren. Interessant wird es auch, wenn Lieferwagen von der Straße auf das Gelände fahren. Hier sieht die Telekom neue Möglichkeiten einer optimierten Wegeleitung hin zur festgelegten Laderampe. 5G-Netze sollen helfen können, die Position der Lkw bis in den Zentimeter-Bereich hinein zu bestimmen.

Aktuell testet die Deutsche Telekom einen neuen Repeater für mehr Mobilfunkabdeckung in Gebäuden und Ladenlokalen. Zielgruppe sind u.a. KMU im Einzelhandel. Eingesetzt wird dafür ein sogenannter Dual-Band-Repeater. Das Gerät verstärkt das Mobilfunksignal. Damit soll auch in größeren oder verwinkelten Einzelhandelsflächen optimaler Empfang gewährleistet werden.

Die Deutsche Telekom rüstet Städte mit 5G-Antennen aus.

Bis Ende 2020 will die Deutsche Telekom 5G in rund 20 Städte, darunter alle 16 Landeshauptstädte bringen.
Foto: Deutsche Telekom

Das Besondere: Der Repeater verstärkt neben dem 4G/LTE-Signal auch den neuen Mobilfunkstandard 5G. Laut Telekom ist das „eine Premiere für Europa“. „Gerade für unsere kleineren Geschäftskunden ist das eine gute Möglichkeit, ihre Räumlichkeiten mit schnellem Mobilfunk auszustatten. So können sie und ihre Kunden von den neuen Möglichkeiten profitieren, die 5G bietet“, sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden bei Telekom Deutschland. 2020 will die Telekom 5G in rd. 20 Städte, darunter alle 16 Landeshauptstädte bringen und bundesweit eine „vierstellige Zahl“ an 5G-Antennen errichten.

Auch Lancom Systems erschließt bereits konkrete Einsatzfelder für 5G im Handel, etwa für Pop-up-Stores, die ad hoc Flächen besetzen, heute hier und morgen schon wieder woanders sind. Eine Herausforderung für diese Stores ist es, die Ansprüche der Kunden an digitale Einkaufserlebnisse erfüllen zu können. Aufgrund ihrer schnellen Standortwechsel kommt für Pop-up-Stores aus Kostengründen keine aufwändige, fest installierte Netzwerktechnik in Frage. Der Schlüssel liegt laut Lancom in Box-Lösungen, die eine durchgängige Shop-Digitalisierung „auf Knopfdruck“ bereitstellen. „Alles, was die Location mitbringen muss, ist ein Stromanschluss“, heißt es dazu bei Lancom. Diese Boxen gibt es bereits, sie setzen auf bewährte Technologien wie Wi-Fi 5 und LTE, ESL und SD-WAN.

Mit Wi-Fi 6 und 5G steht jetzt aber die nächste Generation drahtloser und mobiler Hochleistungstechnologien in den Startlöchern. Und sie ist auch mithilfe der Lancom-Lösung sofort betriebsbereit: Wie bereits LTE bindet 5G Pop-up-Flächen in Minutenschnelle an das Breitband-Internet an, ohne dass ein Provider eine Leitung legen muss. Für eine noch stärkere lokale Vernetzung sorgt Wi-Fi 6. Es ist für den Einsatz in „High-Density-Umgebungen“ ausgelegt, also für Orte mit sehr vielen WLAN-Clients – laut Lancom „ein typisches Szenario für den Point of Sale in Premium-Innenstadtlage.“

Vodafone und Total: Erste Tankstellen mit 5G ausgerüstet

Total, Betreiber von rd. 1.200 Tankstellen in Deutschland und Vodafone haben eine 5G-Partnerschaft gestartet. Im Februar 2020 gingen in Düsseldorf und Erfurt die ersten beiden „5G-Tankstellen“ in Europa ans Netz.

Der Tankstellenbetreiber Total und Vodafone haben im Februar 2020 Tankstellen mit 5G ausgerüstet.

Der Tankstellenbetreiber Total und Vodafone haben im Rahmen ihrer Partnerschaft im Februar 2020 die ersten Tankstellen in Europa mit 5G ausgerüstet.
Foto: Vodafone

Mobiles Bezahlen per E-Wallet, Digital Signage und schnelles WLAN für Kunden – weil bei solchen Anwendungen herkömmliche DSL-Leitungen zunehmend an ihre Grenzen stoßen, setzt Total auf die neue Mobilfunk-Technologie 5G. Sämtliche digitalen Services sowie die Kassenterminals in den Pilot-Stationen übertragen die Daten im 5G-Netz mit Bandbreiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde – damit etwa zehnmal schneller als mit einem herkömmlichen DSL-Anschluss. „Durch leistungsfähigere Bandbreiten können digitale Services zügig und störungsfrei durchgeführt werden“, so Thomas Strauß, Tankstellen-Direktor bei Total Deutschland.

Zum Einsatz kommt in Düsseldorf und Erfurt die speziell für Geschäftskunden entwickelte Version des 5G-Routers „GigaCube 5G“. Der Router ist gesondert verschlüsselt, alle Daten sind speziell gesichert. Der Router übergibt das Signal in Echtzeit an einen intelligenten Netz-Verteiler. Dieser unterteilt die verfügbare Netzkapazität in kleine, separate Netze und stellt sie für die einzelnen digitalen Services bereit. So können Tankstellen-Betreiber Services priorisieren und dafür die jeweils benötigte Bandbreite bereitstellen. Vodafone Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter: „5G führt nicht nur in riesigen Industriehallen zu Vorteilen, sogar beim Tanken.“

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