Unimarkt erstmals in Hybridform

Wie viele andere ländliche Ortschaften stand die 1.500-Einwohner-Gemeinde Kematen am Innbach nach dem Rückzug des örtlichen Nahversorgers vor dem Problem, direkt im Ort keine Einkaufsmöglichkeit mehr zu haben. Der neue Unimarkt mit einem Sortiment von rund 4.000 Artikeln ist nun ist das bestehende Geschäftslokal des Vorgängers eingezogen und erlaubt auf 200 qm außerhalb der bemannten Geschäftszeiten Kund:innen per EC- oder Kreditkarte Zutritt zu dem Smart Store. Mit der Karte, die sie am Eingang zu einem Lesegerät hinführen, können sie später im Geschäft auch nach dem selbstständigen Einscannen der Produkte bezahlen.

In dem ersten Unimarkt Hybridstore wurde die Technik von Syreta installiert, die auch in den Uniboxen zum Einsatz kommt. Am Eingang steht das Kartenlesegerät, mit dem man Zutritt außerhalb der Öffnungszeiten erhält.
Foto: Syreta

Technologie für Autonomie

„Durch diese innovative Lösung können unsere Kund:innen ihre Einkäufe völlig selbstständig zu verlängerten Öffnungszeiten erledigen. Mit dem modernen Konzept gelingt es uns in ländlichen Strukturen, die Nahversorgung auch weiterhin zu sichern“, so Andreas Haider, Eigentümer und Geschäftsführer der Uni-Gruppe.

Das Konzept des Hybridmarktes soll es ermöglichen, dass Lebensmittelhändler der Kundschaft zu den üblichen Öffungszeiten weiterhin alle Vorzüge eines traditionellen Geschäfts, wie zum Beispiel eine Bedientheke, anbieten können. „Unsere Kund:innen können zu jeder Zeit aus einem vollen Sortiment wählen, einzig die Feinkosttheke ist während des autonomen Betriebs geschlossen und zur Sicherung des Jugendschutzes werden in diesem Zeitraum auch keine alkoholischen Getränke verkauft“, erklärt Ernst Richtsfeld, Vertriebsleitung Uni Grosshandel Nord.

Bei der hybriden Einsatzform kann Personal zu festgelegten Zeiten Hilfestellung geben oder in der Feinkostabteilung frische Waren offerieren.
Foto: Syreta

Für die technische Umsetzung war das Digitalisierungsunternehmen Syreta aus Wels, das bereits die Uniboxen installiert hat, zuständig. Die Firma hat bei dem neuen Hybridmarkt die Elektroinstallationen übernommen und das Geschäft mit dem sogenannten Retail Hub Mini ausgestattet, mit dem Verkaufsflächen autonom geführt werden können.

Zukunftskonzept

Die Nutzung des vorigen Geschäftslokals sollte zu einer Schonung der Umwelt beitragen, indem keine weitere Bodenfläche versiegelt wird.
Foto: Syreta

Unimarkt plant, das Konzept des Hybridmarktes im Jahr 2023 auf 25 weitere Standorte auszubauen: „Die Zukunft des Lebensmittelhandels ist Hybrid. Es wird immer schwieriger, Mitarbeiter:innen zu finden und mit dem Konzept des Hybrid-Supermarktes kann man dieser Entwicklung ganz klar entgegensteuern. Außerdem können die maximalen Rahmenöffnungszeiten dank der Automatisierung optimal ausgenutzt werden“, erklärt Andreas Haider. Auch die bestehende Partnerniederlassung am Grundlsee soll in Kürze umgerüstet und nach demselben Konzept eröffnet werden.