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Wie lässt sich der überwiegend kurzfristig und monetär geprägte Ökonomiebegriff um die Perspektive eines langfristigen, kollektiven Nutzens erweitern? (Foto: Fotolia/Maksim Pasko)

Wirtschaftlichkeit neu denken

Das Gleichsetzen von unternehmerischem Erfolg und finanziellem Wachstum ist aufgrund der existenziellen Rolle des Klimaschutzes nicht mehr zukunftsfähig. Die Frage lautet: Wie lässt sich der überwiegend kurzfristig und monetär geprägte Ökonomiebegriff um die Perspektive eines langfristigen, kollektiven Nutzens erweitern?

Erfolg wird in der Wirtschaft nach wie vor pri­mär durch monetäre Maßstäbe definiert. Also gelten Unternehmen, die in der Lage sind, im Wettbewerb mit anderen Unternehmen durch ihr Geschäftsmodell langfristig mehr Einnah­men als Ausgaben zu generieren, als erfolg­reich. Als besonders erfolgreich gilt es, wenn sie den Markt für ihre angebotene Leistung laufend vergrößern und somit ein kontinuierli­ches Wachstum erzielen.  

Ob wir den heutigen Stand der Wissen­schaft und Technologie ohne dieses Wirtschafts­modell hätten erreichen können, ist fraglich. Die durch den globalen Innovationswettbewerb entstandenen Technologien sowie das damit verbundene Wissen sind wertvoll für die Gestal­tung unserer Gegenwart und Zukunft. Gleich­zeitig hat das Modell zu großen Ungleichge­wichten innerhalb der Weltbevölkerung geführt. Ein Vergleich der CO2-Fußabdrücke von Men­schen aus unterschiedlichen Weltregionen oder Gesellschaftsschichten verdeutlicht dies sehr anschaulich.

Die alarmierende Veränderung des Welt­klimas sowie die wachsende soziale Ungleich­heit bringen uns zunehmend zu einer differen­zierteren und langfristigeren Sichtweise auf die Begriffe Erfolg, Nutzen und Wirtschaftlichkeit. 

Gemeinwohl

Die Produkte und Dienstleistungen unseres arbeitsteiligen Wirtschaftssystems dienen der Bedürfnisbefriedigung der Bevölkerung. Mit dem Vertrieb von Waren übernimmt der Einzelhandel hier eine elementare Funktion. Die rein mone­täre Sicht auf Erfolg bietet für Hersteller und Einzelhändler den ständigen Anreiz, durch Wer­bung neue Bedürfnisse zu wecken und in der Konsequenz mehr Waren zu verkaufen.  

Hier stellt sich nun die Frage nach der Verhältnismäßigkeit: Welchen Nutzen stiftet ein Produkt für den Konsumenten, wenn das Bedürfnis künstlich erzeugt wurde, und welcher Schaden entsteht der Natur und der Gesell­schaft durch Produktion, Transport und Ver­kauf des Produktes? Der Schaden kann durch kurze Innovationszyklen und Produktnutzungs-bzw. Lebensdauern noch einmal massiv ver­stärkt werden.  

Diese Diskussion ist nicht leicht zu füh­ren, aber die Auseinandersetzung mit dieser Thematik findet in der Gesellschaft zunehmend statt. Es ist ein Erkenntnisprozess, in dem kon­krete fortschrittliche Beispiele gefragt sind. Es geht nicht darum, die Fehler des bisherigen Wirtschaftens anzumahnen, sondern darum, sich damit zu beschäftigen, wie zukunftsfähi­ges Wirtschaften aussehen könnte: Wie kom­men wir vom überwiegend kurzfristig und mone­tär geprägten Ökonomiebegriff zu einer neuen Definition von Wirtschaftlichkeit, die die Per­spektive eines langfristigen, kollektiven Nut­zens mit einschließt?  

Der diesjährige Fachkongress „Energie­management im Einzelhandel“ beschäftigt sich in dem Themenblock „Wirtschaftlichkeit neu denken“ mit dieser Fragestellung.  

Foto: Fotolia/Maksim Pasko

Weitere Informationen: chini@ehi.org

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