Der rechtwinklige Baukörper, der früher klotzig wirkte, wirkt heute angenehm leicht und fast verspielt. Die weiß verputzte Fassade wird elegant gegliedert durch in unregelmäßigen Abständen integrierte Metall-Rechtecke. Aus diesen Metallflächen sind mit Lasertechnik floral anmutende Muster herausgeschnitten. Diese Lochbleche sind bei Dunkelheit illuminiert. Sowohl die leicht verspielten floralen Muster als auch der Wechsel zwischen goldfarbenem Metall und weißen Putzflächen nimmt die vom Barockerbe geprägte örtliche Baukultur stilistisch auf, integriert das Gebäude gefällig in seine Umgebung und setzt seinerseits eine optische Landmarke.
Leicht wirkt die Fassade durch das großzügige, umlaufende Schaufenster-Band. Steffen Jost, der auch Präsident des Bundesverbandes des deutschen Textileinzelhandels ist, beauftragte mit der Generalplanung, Architektur und Innenarchitektur dieses seines fünften Modehauses das Unternehmen Blocher Blocher Partners aus Stuttgart. Jeder Abteilung des 5.100 qm Verkaufsfläche und fünf Geschosse umfassenden Hauses verliehen die Architekten ein kompromisslos hochwertiges Design: Young Fashion sehr „authentisch“ mit Spachtelboden und rauer, unrenovierter Technikdecke; Modern Woman clean und elegant mit grauem Fliesenboden; Herren- und Freizeitmode mit Eichendielen; die Wäscheabteilung mit Boden in Räuchereiche. Ein besonderes „Highlight“ ist die Tatsache, dass das gesamte Modehaus ausschließlich mit LED-Technik beleuchtet ist. Umgesetzt wurde ein Jost-Dachmarkenkonzept, in das die gut 70 Shop-in-Shops integriert sind.
Foto: Blocher Blocher View
Klassische Moderne
Im September eröffnete Peek & Cloppenburg ein neues „Weltstadthaus“ auf der Kärntnerstraße in Wien. Mit der geradlinigen, rasterartigen Fassadengliederung und dem Glasdach über dem zentralen Atrium interpretiert das sechsgeschossige Gebäude klassische Kaufhausarchitektur auf zeitgenössische Art.