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Lieferkettendaten werden von der IT-Plattform analysiert und geografisch visualisiert.
Foto: F-Trace/GS1 Germany

Mehr Transparenz für globale Liefernetzwerke

Kaufentscheidungen hängen immer mehr vom Vertrauen in Unternehmen ab. Mit Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes (LkSG) ab 2023 sind Handel und Industrie auch gesetzlich verpflichtet, für transparente Liefernetzwerke zu sorgen. Firmen wie die GS1-Tochter F-Trace bieten dabei technologisch Unterstützung.

Unter die rechtlich bindenden Vorschriften des LkSG fallen im ersten Schritt alle in Deutschland ansässigen Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten. Indirekt wird sich das Gesetz jedoch aufgrund der Informationspflicht auf sämtliche Akteure der Liefernetzwerke auswirken. Valide Daten vom Ursprung über die gesamte Lieferkette bis zum Verkaufsprodukt zu beschaffen, ist jedoch oft mit hohem Aufwand verbunden. Unterschiedliche Datenformate und redundante Datenhaltung führen häufig zu Reibungsverlusten.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)

Ab 01.01.2023 für Unternehmen ab 3.000, ab 01.01.2024 ab 1.000 Mitarbeitenden.

Fürsorgepflicht:

  • sozial, ethisch und ökologisch verantwortungsvolles Management von Lieferketten
  • Verabschiedung einer Grundsatzerklärung zur Wahrung der Menschenrechte
  • Prüfung aller direkten und indirekten Lieferanten auf Menschenrechts- und Umweltstandards

Berichtspflicht:

  • Risikoanalyse und Pflicht zur Meldung von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen
  • Einrichten und Unterhalten eines Beschwerdesystems
  • Pflicht, im Falle der Kenntnisnahme Maßnahmen zu ergreifen
  • Dokumentation und Berichterstattung der Sorgfaltspflichtenerfüllung

Sanktionen:

  • Geldstrafen für vorsätzliche und fahrlässige Verletzung der Verpflichtung
  • Ausschluss bei öffentlichen Ausschreibungen bis zu 3 Jahren

Auf Basis von GS1-Standards

Um Produkte entlang der Supply Chain chargengenau rückverfolgen zu können, gibt es mittlerweile IT-Systeme, die Unternehmen die Abdeckung der Anforderungen des Lieferkettengesetzes erleichtern. Der Softwareanbieter F-Trace hat hierfür bereits die cloudbasierte Plattform „F-Trace Traceability“ etabliert.

Diese basiert auf globalen GS1-Standards und soll Effizienz und Transparenz in puncto Nachhaltigkeit entlang globaler Liefernetzwerke erzeugen, indem Warenströme abgebildet werden. So kann nachvollzogen werden, wann, wo und durch wen eine Charge gewonnen, verarbeitet, gelagert und transportiert wurde. Dieses bestehende Tool hat F-Trace nun mit dem Zusatzmodul „Transparency“ um eine Produkt- und eine Unternehmensebene erweitert: Erstere soll u. a. Daten wie Zertifikate oder Laborberichte erfassen, die Produkten zugeordnet werden.

Die Unternehmensebene bildet das Lieferantennetzwerk ab und kann Lieferkettendaten, die einer Firma zugeordnet werden, bündeln, wie z. B. Zertifikate zu sozialen Standards. „Unternehmen können damit relevante Daten für Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement effizient und strukturiert abfragen, visualisieren und analysieren“, sagt Mark Zeller, COO F-Trace.

IT-Tool für die ganze Supply Chain

Das Full-Service-Konzept soll es Handelsunternehmen ermöglichen, Transparenzdaten im Rahmen eines standardisierten und dezentralen Ansatzes gemeinsam mit Partnerfirmen zu nutzen. Es ist nach Angaben des Anbieters für alle Teilnehmenden der Supply Chain nutzbar, unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit, Unternehmensgröße oder ihres IT-Reifegrads.

Durch intelligentes Lieferketten-Mapping kann „F-Trace Transparency“ Fragen beantworten wie z. B.: Woher stammen meine Produkte, und wer liefert welche Produkte und Rohstoffe an wen in meinem gesamten Liefernetzwerk? Aus welchen Rohstoffen und Zwischenprodukten bestehen meine Produkte? Die Community-Lösung kann die Lieferkettendaten daraufhin filtern, analysieren und anschließend in abstrakten und geografischen Ansichten visualisieren.

Unternehmen können mit der Software relevante Daten für Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement effizient und strukturiert analysieren.

Mark Zeller

COO, F-Trace

Pilotprojekte im LEH

Aktuelle Pilotprojekte u. a. mit Lebensmittelhändlern wie Edeka und Lidl sollen die jeweiligen Anforderungen definieren. Der Versuch findet mit rd. 10 Produkten aus den Kategorien Kaffee, Molkereiartikel und Tiefkühlkost statt. Die Pilotteilnehmer erhoffen sich zum einen Kenntnisse über etwaige Risiken in ihren Liefernetzwerken.

Ein weiteres Ziel ist es, durch mehr Transparenz ihre Produktversprechen in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien bestätigen zu können. Individuelle Fragestellungen zur Transparenz des Liefernetzwerks können aufbauend auf dem erstellten Supply-Chain-Netzwerk an die gesamte Lieferkette gestellt und daraufhin von der Plattform strukturiert werden: Auf Basis einzelner Informationen, wie etwa der CO2-Bilanz, werden Informationssets gruppiert, z. B. die Höhe aller Emissionen des Unternehmens.

Lieferketten-Mapping

Daraufhin können einzelne Informationen oder Informationssets zu einem größeren Themenkomplex gebündelt werden, etwa zu Ingredienzien wie Palmöl, sojahaltigen Bestandteilen oder allgemeinen Themen wie Klima, Soziales oder Biodiversität. Mithilfe dieser Bausteine können Unternehmen dann selbst Fragebögen erstellen und diese an ihre Lieferanten versenden. Fragen, die sich nicht direkt auf den jeweiligen Lieferanten beziehen, kann dieser an seine Vorstufe weitergeben.

Ziel ist es, durch Standardisierung der Fragebögen in allen Produktkategorien den Aufwand innerhalb des globalen Liefernetzwerks zu reduzieren. Die Datenbasis für das Lieferketten-Mapping bildet sowohl die Global Location Number (GLN) der Unternehmen als auch die Identifizierung der Produkte anhand der Globalen Artikelnummer (GTIN), beides Bestandteile des GS1-Standards.

Die Empfehlung an Händler und ihre Lieferanten lautet, beide Nummern zu nutzen, um die Anbindung an bestehende Stammdatenpools zur effizienten Übernahme des bestehenden Artikelangebots zu gewährleisten. Das Mapping des Liefernetzwerks wird dann aufgebaut, indem Produkte des Händlers bzw. deren Zutaten mit Produkten von Lieferanten oder den Liefervorstufen verknüpft werden.

Kompletter Datentransfer

Der gesamte Datentransfer findet über die Plattform statt und bietet Schnittstellen von und zu eigenen ERP-Systemen sowie zu Zertifizierungsdatenbanken. Damit erfüllt F- Trace nach eigenen Angaben die Anforderungen des LkSG, u. a. die Einführung datengestützter Präventionsmaßnahmen, Sorgfaltspflichten gegenüber allen Vorstufen, Datenerhebung für das Risikomanagement sowie Berichterstattung und Dokumentation.

Mit diesen belastbaren Informationen zur Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung innerhalb der Supply Chain können Unternehmen glaubwürdig gegenüber Behörden und Kund:innen auftreten. Mittels eines in die Plattform integrierten Rechtemanagements verbleibt die Datenhoheit hierbei stets bei den dateneingebenden Unternehmen.

 

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