Alternativen zur Verklebung | stores+shops

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Alternativen zur Verklebung

Elastische Vinyl-Designbeläge sind im Handel beliebt und weit verbreitet. Muss es immer eine vollflächige Verklebung sein, oder gibt es Alternativen? Für welche Einsatzbereiche eignen sich schwimmend verlegte Klick-Systeme und lose verlegte Böden? Welches sind die Vorteile, und wo sind die Grenzen?

Designbeläge aus Vinyl sind im Einzelhandel ein sehr beliebter und weit verbreiteter Fußbodenbelag. Wo es vor allem auf Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit ankommt, können sie mit authentischen Holz- und Steinoptiken gleichzeitig Chic und Design einbringen. Und wo Chic und Design im Vordergrund stehen, da können sie gleichzeitig mit ihren sehr praktischen Eigenschaften punkten.

Die „klassische“ Verlegeart für PVC-Designböden ist die vollflächige Verklebung. Viele Hersteller dieser Böden bieten in letzter Zeit aber auch Fliesen und Planken an, die nicht vollflächig verklebt werden müssen. So gibt es jetzt auch PVC-Designplanken mit Nut und Feder, die im Klick-System schwimmend zu verlegen sind. Und darüber hinaus werden Designplanken und -fliesen angeboten, die sogar lose verlegt werden können. Manche, aber nicht alle Hersteller haben alle drei Systeme im Portfolio – die „Philosophien“ sind hier zum Teil unterschiedlich. Welche Vor- und eventuell auch Nachteile haben die verschiedenen Verlegearten?

Nur bei der vollflächigen Verklebung können Designbeläge ihre Vorzüge perfekt ausspielen.

Marco Knop

Marketingleiter, Project Floors

Designbelag in grausilbernem Metallic-Look passt hervorragend zu dem Farbkonzept der „Pillenbox“ in Göppingen-Holzheim, hier der Cafébereich

Designbelag in grausilbernem Metallic-Look passt hervorragend zu dem Farbkonzept der „Pillenbox“ in Göppingen-Holzheim, hier der Cafébereich

Alle von stores+shops dazu befragten Hersteller sind sich unisono einig, dass die vollflächige Verklebung die Vorteile von PVC-Designböden perfekt „zum Tragen“ bringt und als Standard das Mittel der Wahl ist – insbesondere bei neuen Objekten. Die Beläge spielen hier die Vorzüge der niedrigen Aufbauhöhe, der Maßbeständigkeit und nicht zuletzt der gestalterischen Möglichkeiten voll aus. Project Floors nimmt zu diesem Thema einen sehr konsequenten Standpunkt ein. Das Unternehmen empfiehlt ausschließlich die vollflächige Verklebung und bietet keine anders zu verlegenden Produkte an. Laut Marketingleiter Marco Knop sieht man bei nicht dauerhafter Verbindung mit dem Untergrund die Gefahr von Maßänderungen durch thermische Ausdehnung und alltägliche Belastung. Ferner erkennt man bei nicht verklebten Böden auch die Gefahr des Wassereintrags unter den Boden. Auch bei den Designmöglichkeiten in Form einer fugenlosen Verlegung sowie von Verlegemustern, Bordüren und Intarsien möchte man bei Project Floors keinen Kompromiss eingehen. Bei Klick- und lose zu verlegenden Designbelägen müssen nämlich in größeren Abständen Fugen gelassen werden, damit sich das Material temperaturabhängig ausdehnen bzw. zusammenziehen kann.

Armstrong bietet durchaus Klick- und lose zu verlegende Produkte an, äußert aber auch seine Präferenz für die vollflächige Verklebung: „Für eine dauerhafte Verlegung ist eine vollflächige Verklebung in der Regel die beste Lösung.“ Vor allem die von Armstrong als „Design Cut“ angebotenen kreativen Verlegemuster zum Beispiel in Wellenformen sind nur verklebt möglich. Auch bei Amtico International, Forbo, Gerflor und Objectflor ist man der Meinung, dass die vollflächige Verklebung die „vielfach bewährte“ und „allgemein richtige Wahl“ ist, die „Bodenbeläge zu einem Profi-Produkt“ macht und die geringe Aufbauhöhe, lange Lebensdauer, schubfesten Halt und größte Designvielfalt bietet.

Für Renovierungen

Dennoch haben die meisten Unternehmen auch Klick- und/oder lose zu verlegende Vinyl-Designbeläge im Programm. „Es gibt bestimmte Bereiche, in denen sich eine alternative Verlegevariante absolut anbietet“, heißt es bei Amtico International. Klick-Systeme werden vor allem für Renovierungen empfohlen. Sie bieten dem Ladenbau Vorteile wie temporäre Nutzung mit leichter Umgestaltung zum Beispiel für Shop-in-Shop-Flächen sowie besonders einfaches und schnelles Verlegen auch bei laufendem Betrieb.

Das Klick-System eignet sich besonders gut für Renovierungen.

Nicole Grewer

Leiterin Marketing Objekt, Gerflor

Designboden-Neuentwicklung: Unter einer Verschleißschicht aus Vinyl befindet sich ein echtes Holzfurnier, hier aus dunkelbrauner Linde

Designboden-Neuentwicklung: Unter einer Verschleißschicht aus Vinyl befindet sich ein echtes Holzfurnier, hier aus dunkelbrauner Linde

Und Klick-Systeme haben einen speziellen Vorteil: Sie eignen sich für schwierige Untergründe und können einfach auf bestehende Bodenbeläge verlegt werden, wie es Jörg Leidenfrost, Leiter Anwendungstechnik bei Objectflor, erklärt: „Sehr empfehlenswert ist eine Klick-Lösung, wenn Designbeläge zum Beispiel auf Keramik- oder Steinfliesen verlegt werden sollen. Das kommt vor, wenn ein modernes Design gewünscht wird, der Renovierungsaufwand aber gering gehalten werden soll. Oder wenn der bestehende Boden nicht beschädigt oder ausgetauscht werden darf.“ Und ein weiterer spezifischer Vorteil: „Durch den höheren Aufbau können sich die Unregelmäßigkeiten des Unterbodens nicht durchdrücken.“ Denn sowohl bei einem verklebten Designbelag als auch bei den lose verlegten, klebstofffreien Bodenbelägen würde die Optik ohne eine vorherige spezielle Untergrundbehandlung nach einiger Zeit zum Beispiel durch ein sichtbares Fugenmuster beeinträchtigt werden, so Leidenfrost. Zudem lässt sich der Klick-Boden rückstandslos wieder aufnehmen.  

Auch Gerflor hat ein Klick-System im Programm und ergänzt die Pluspunkte um einen weiteren Aspekt: „Estrich-Feuchtigkeit ist kein Problem, da der Klick-Boden unempfindlich gegenüber Wasser ist, nicht aufquellen kann und auf Untergründen mit bis zu 7 Prozent Restfeuchte verlegt werden kann.“ Das Unternehmen weist darauf hin, dass beim Klick-System im Beschädigungs- oder Verschmutzungsfall einfach mal eine Planke ausgetauscht werden kann. Zudem müssen diese Böden, die unter Umständen öfter gewechselt werden, nicht unbedingt von Bodenlegern verlegt werden, das können laut Gerflor auch Ladenbaumonteure leisten.  

Amtico International spricht einen weiteren Einsatzbereich für Klick- Designböden an: „Für Shop-in-Shop-Flächen und auf schwierigen oder offenporigen Untergründen wie zum Beispiel Betonwerksteinböden in Supermärkten eignet sich die Verlegung mit Klick-System.“ Armstrong bezeichnet seine Klick-Designbeläge auch als durchaus geeignet für größere Flächen und weist noch einmal darauf hin, dass diese Böden nach dem Verlegen sofort begehbar sind.

Lose liegende Designbeläge bieten auch für kurze Aktionszeiträume die Möglichkeit eines attraktiven Bodendesigns.

Jörg Leidenfrost

Leiter Anwendungstechnik, Objectflor

Lose zu verlegende Design-Planken oder -Fliesen haben ebenfalls die Eigenschaften und den Vorteil, dass sie für variable, temporäre Gestaltungen von Bodenflächen eine hochwertige Optik bieten und sehr praktisch und einfach zu verlegen sind. Dazu Jörg Leidenfrost von Objectflor: „Lose liegende Designbeläge bieten für den Ladenbau viel Potenzial, denn keine andere Qualität ist so variabel. Auch für kurze Aktionszeiträume lässt sich ein attraktives Bodendesign realisieren, denn der Rückbau ist unkompliziert und die Fliesen oder Planken wiederverwendbar. Verkaufsbereiche können jederzeit und ohne Aufwand durch die Bodenflächen neu definiert werden, Wegeführungen können verändert, Aktionsflächen leicht akzentuiert werden.“ Die Kollektion klebstofffreier Beläge von Objectflor hat laut Leidenfrost eine so starke Nutzschicht, dass sie sich auch für stark frequentierte Bereiche eigneten.

Keine Wanderlust

Lose zu verlegende Designbeläge stehen allerdings in dem Verdacht, möglicherweise nicht fest zu liegen und zu „wandern“. Zunächst gibt Jörg Leidenfrost auf diesen Einwand den praktischen Hinweis, dass der Untergrund trocken und tragfähig sein muss. Es muss darauf geachtet werden, dass sich auf dem Untergrund keine Rückstände von Ölen und Wachsen befinden, darauf können die Planken verrutschen. Leidenfrost: „Ansonsten liegen die Böden absolut perfekt, denn eine Glasvlieseinlage garantiert Maßstabilität. Sie hat den positiven Nebeneffekt, dass der Trittschall reduziert wird.“ Objectflor habe lange Testphasen mit diesen Belägen durchgeführt. „Es wurden auch größere Verlegungen in Klimakammern getestet, um die Reaktion der Bodenbeläge auf Temperaturschwankungen auch unter Extrembedingungen zu kennen. Immer waren die Ergebnisse optimal.“ Sein Fazit: „Wenn nicht die dauerhafte, wertige Verlegung, sondern die Option der Umgestaltung im Mittelpunkt des Interesses steht, sind lose liegende Designbeläge für den Ladenbau eine sehr gute Option.“  

Armstrong hat auch lose zu verlegende Designböden im Programm, empfiehlt für die Anwendung auf glattem Untergrund aber eine Rutschbremse in Form einer Haftfixierung. Das Unternehmen weist auf den Vorteil hin, dass bei Renovierungen mit diesen Belägen die Verlegung abschnittsweise erfolgen, also in das laufende Geschäft gut integriert werden kann. Forbo bietet ebenfalls eine lose zu verlegende Kollektion an und nennt den Vorteil der „schnellen und kostengünstigen Über-Nacht-Renovierung“ sowie den einfachen Austausch einzelner Planken oder Fliesen.  

Zusammenfassend kann man also dem Hersteller Gerflor zustimmen, der da sagt: „Die verschiedenen Produktvarianten haben je nach Anforderung vor Ort ihren Sinn.“

Fotos: Objectflor (1), Armstrong (1), Tarkett (1)

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