Eine tragende Rolle | stores+shops

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Eine tragende Rolle

Der Verkaufstisch ist ein unverzichtbares Möbelstück in der Ladengestaltung. Welche Funktionen sollte er erfüllen, welche Arten liegen im Trend und was ist im Hinblick auf Kundenbedürfnisse zu beachten?

Tische haben als Mittel zur Präsentation von Waren aller Art eine lange Tradition. Man denke an Märkte und Bazare, wo sie meist den ausgestellten Produkten optisch den Vortritt lassen und, selbst völlig schnörkellos, manch stimmungsvolles Warenbild ermöglichen. Was sie besonders bedeutsam macht: Tische verbinden Kunden und Produkte miteinander. „Das Berühren von Ware, das Fühlen, der Griff danach, ist der Reiz, der am meisten bedürfnis- und kaufreizauslösend wirkt; der taktile Sinn wird angesprochen. Diese Verkaufsform ist die emotional überzeugendste, weil die Ware zum Prüfen, zum Anfassen daliegt“, heißt es im Buch „Design im Verkaufsraum“ aus dem Deutschen Fachverlag. Philipp Beck, Geschäftsführer des Storedesign-Büros Atelier522, Markdorf, nennt weitere Gründe, warum es sich lohnt, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen: „Besonders gestaltete Tische prägen und stärken die Stimmung eines Shops und tragen zu dessen Unverwechselbarkeit bei.“

Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten

Ovale Verkaufstische sind besonders effizient, sie kommen dem Kunden „entgegen“, hier bei Coop City in Zürich

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Für heutige Einzelhandelszwecke sind „in der Regel sehr individuelle, kunden- und markenspezifische Lösungen gefragt“, ist bei Visplay, Weil am Rhein, ebenso wie bei allen anderen befragten Unternehmen zu hören. Das kann die Antiquität (oder eine Nachbildung) sein, die als Einzelstück wohnliche Atmosphäre schafft oder Kontraste setzt. Oder ein passend zur Corporate Identity kreierter, serienreifer Warenträger. „Klassische Verkaufstische, Vorlagetische, Schautische bis hin zu Karees, Schütten, Stufentischen oder Pyramidentischen sind gängige Tischarten. Der Variantenreichtum setzt sich bei Grundrissformen, Fußgestaltung, Höhen, Materialien, Farben und im Design fort. In Kombination mit Podesten und Gondeln ergeben sich weitere Versionen“, zählt Reinhard Peneder auf, Marketingleiter bei Umdasch Shopfitting im österreichischen Amstetten, wo man im Zusammenhang mit Tischen auch von „Animateuren“ und „geheimen Verführern“ spricht. „Möchte man kaufkräftige Kunden erreichen, müssen die Tische Eleganz, Lebensart und Souveränität ausstrahlen; soll eine eher junge Zielgruppe angesprochen werden, sollten die Lösungen modern, stylisch und dynamisch wirken. Im Bekleidungsbereich werden meist Holz und Lackoberflächen bevorzugt, bei hochwertigen Kleinwaren wird eher mit Glas gearbeitet“, nennt Marc Heikaus, geschäftsführender Gesellschafter von Heikaus Interior aus Mundelsheim, einige gestalterische Anhaltspunkte.

Der Kunde an erster Stelle

Wohnlich-loftartiges Styling im Young-Fashion-Bereich, hier bei K-Town in Göttingen

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„In erster Instanz“, sagt Marc Heikaus, „müssen Tische dem Konsumenten eine Hilfestellung sein, ihm den Einkauf erleichtern und sofort einen Überblick verschaffen“. Zu diesem Zweck sind Tische meistens Bestandteil eines Visual-Merchandising-Konzepts, das am Loop beginnt und mit ansteigendem Warenaufbau nach dem Arena-Prinzip bis hin zur Wand reicht. „Die Ware muss immer gut sicht- und greifbar sein, die Höhe der Tische sollte daher im Idealfall 80 cm nicht unterschreiten. Erst wenn all das gewährleistet ist, müssen die Tische als weiteren Schritt die Anforderungen des Händlers erfüllen, also zum Beispiel unkompliziert im Auf- und Abbau sein, flexibel umgestellt werden können, modifizierbar und strapazierfähig sein und viel Ware aufnehmen können“, erläutert Heikaus weiter.
„Verkaufstische müssen heutzutage hoch modular sein. Unterschiedlichste Präsentationsvarianten sollten realisiert werden können: je nach Sortiment legen, hängen, stellen, stapeln oder schütten“, ergänzt Reiner Abele, Head of Sales bei Vizona, Weil am Rhein. Er fügt hinzu: „Multifunktionstische beziehungsweise sogenannte Power Tables mit integriertem Reservelager liegen im Trend und sind in nahezu allen neuen Konzepten zu finden.“ Häufig sind Tisch-Programme Bestandteil gängiger Ladenbausysteme der Hersteller. Visplay hat mit „Kado“, um ein Beispiel zu nennen, ein multifunktionales Angebot für viele Warengruppen geschaffen. „Kado“ lässt sich zu verschiedenen Tischen, aber auch zu Theken, Kuben, Mittelraummöbeln und anderem mehr zusammenfügen. Die Verbindungen können, so der Hersteller, jederzeit gelöst werden, um größere oder kleinere Tische beziehungsweise andere Varianten zusammenzustellen. Bei den Oberflächen stehen Chrom, „Silk“ und „Pearl“ zur Wahl, es gibt das System mit oder ohne Gleiter oder Rollen, und Tablare aus nahezu allen gewünschten Materialien können eingesetzt werden: Holz, Glas/Spiegel, Kunststoff oder Metall. „Eine Skizze genügt, und der gewünschte Aufbau wird von Visplay konfiguriert“, heißt es aus dem Unternehmen.

Im Buchhandel spielen Verkaufstische eine wichtige Rolle, hier bei Thalia in Dorsten

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Das Buch „Shop Design für erfolgreiche Läden“ aus dem Callwey-Verlag gibt zur Form von Tischen folgende Empfehlung: „Warenständer und -tische mit geschwungenen Strukturen vermeiden nicht nur blaue Flecken, sondern fördern auch den Qi-Strom.“ Also Vitalenergie im Sinne des Feng Shui, die sich positiv auf Verbraucher und Verkaufsmitarbeiter auswirkt. Und weiter: „Auch Verkaufstresen können unterschiedliche unbewusste Botschaften vermitteln. Ausschlaggebend ist dafür vor allem ihre Form. Optimal ist eine Struktur, die vom Kunden aus gesehen konkav ist, sich also zu ihm hin öffnet. Im übertragenen Sinn gleicht diese Form der typischen Willkommensgeste: dem Anblick eines Freundes, der mit geöffneten Armen vor Ihnen steht.“

Fotos: Umdasch (3), Vizona (1)

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