Die Nachfrage nach UV-C-Licht ist in diesem Jahr gestiegen. So gibt der Anbieter Signify an, die Produktion von UV-C-Lampen habe sich seit dem Ausbruch der Pandemie verzehnfacht. Die Installation ist von den gebäudetechnischen Gegebenheiten abhängig. Neben zentralen oder dezentralen Lösungen ist es auch möglich, Module kostengünstig in die oftmals schon bestehenden Lüftungsanlagen zu integrieren. So lassen sich bis zu 99 Prozent der Keime und Erreger in der Luft nachweislich deaktivieren.
Fachgerechte Anwendung
Allerdings setzt dies eine fachgerechte Anwendung voraus. Nur mit der richtigen Dimensionierung der Anlage und der damit einhergehenden Dosis der UV-C-Bestrahlung sowie dem Einsatz richtiger Filter lassen sich die Keime und Erreger nachweislich deaktivieren. Das gelingt nur, wenn die komplette Raumluft bis zu sechs Mal pro Stunde durch entsprechende Leistung der Geräte desinfiziert wird.
Pablo Theux, Geschäftsführer der KMLS-Gruppe für Gebäudetechnik und auch das Bundesamt für Strahlenschutz, warnt eindringlich vor laienhafter Montage der Luftsterilisatoren: „Die direkte Strahlung auf den Menschen kann extrem gefährlich sein.“
Sogenannte Plug & Play-Geräte, die das nicht schaffen, können laut dem Experten gefährlich sein, da sie in falsche Sicherheit wiegen, aber diese nicht gewährleisten können. Die UV-C-Röhren sollten sich in einer geschlossenen Kammer befinden, damit die Strahlung nicht nach außen dringen kann. Bei der Wartung muss darüber hinaus beachtet werden, dass die UV-C Strahlung ausgeschaltet ist. Der Experte empfiehlt, die Lampen von zertifizierten Unternehmen planen, installieren und warten zu lassen.
UV-C-Licht
Bei einer Wellenlänge von 200 bis 280 nm spricht man von Strahlung im UV-C-Bereich. Sie kommt auf der Erde auf natürlichem Wege nicht vor. Deshalb haben Bakterien und Viren keine Abwehrmechanismen dagegen entwickelt: Ihre DNA wird beim Kontakt zerbrochen. Diese wissenschaftlich belegte Eigenschaft ist nicht neu – der mögliche flächendeckende Einsatz von UV-C-Lichttechnologie hingegen schon. Dank neuer Geräte ist die Luftentkeimung auch in geschlossenen Räumen möglich. Durch Luftzirkulation treffen die Viren auf den Lichtstrahl und werden sofort deaktiviert. Die Wirksamkeit wurde durch eine Studie der Boston University auch bei Corona-Viren bestätigt.