Shared Spaces – Modular und Multiuse | stores+shops

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Hotel Aletto in Berlin: Mischung aus Lobby und Shop
Foto: Visplay/Eduardo Perez

Shared Spaces – Modular und Multiuse

Store-Konzepte werden nachhaltiger und multifunktionaler – das berichteten Experten im Rahmen der ersten von insgesamt drei Online-Sessions der EHI Retail Design Konferenz, die in diesem Jahr digital, exklusiv und kostenlos für Handels-Mitarbeitende über die Bühne geht.

In jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer. So auch in dieser, berichtete Dr. Marc Knuff, Global Director Retail, Consumer Panels & Services bei der GfK: Während der Lebensmittel-Handel im ersten Halbjahr quer durch alle Vertriebsschienen boomte, erlebte das Nonfood-Segment das Gegenteil. Allerdings mit Ausnahmen wie Sanitätsbedarf und Pflegeprodukte, Malerartikel, E-Bikes, Gartenbewässerungsgeräte und Spielekonsolen. Am anderen Ende der Skala: Anzüge und Sakkos sowie Koffer und Reisetaschen. Was die Einkaufsorte angeht, so verloren (Großstadt-)Innenstadtlagen und Shopping-Center. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher präferieren Geschäfte mit geringem Publikumsverkehr. Zudem kaufen sie an ruhigeren Tagen ein, das heißt, die Wochenmitte gewinnt an Bedeutung“, so der Marktforscher, der zugleich einen Ausblick auf das „Neue Normal“ gab: „Laut aktueller GfK-Studie wollen viele das Verhalten beibehalten.“ Mehrheitlich plädieren die befragten Personen demnach dafür, sich auch künftig die Hände am POS desinfizieren zu können. Ebenso wünschen sie die Beibehaltung der Abstandsmarkierungen und Schutzscheiben an den Kassen. Aber: „Es ist wichtig, dass die angenehme Atmosphäre erhalten bleibt“, betonte Dr. Marc Knuff, der abschließend darauf aufmerksam machte, dass die Konsumenten ihr Konsumverhalten auch in anderer Hinsicht überdacht haben: „Der Trend zu nachhaltigen Produkten hält an.“

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Wiederbefüllung: Der „Liquid Dispensor“ von Umdasch
Foto: Sainsbury's

„Das Thema Nachhaltigkeit ist aktueller denn je“, bestätigte Michaela Drage, Engineering Director Division Food Retail bei Umdasch – The Store Makers, die ausführte, was eine entsprechende Store-Gestaltung auszeichnet: im Idealfall ein Cradle-to-Cradle-Denkansatz der konsequenten Kreislaufwirtschaft – inklusive nachhaltigem Ressourceneinsatz von Materialien, einer regionalen Produktion und der Wiederverwendung von Ladenbauelementen über Jahrzehnte. Das „GreenShelf“ von Umdasch setzt wahlweise über Jute, Leinen. Holzgeflechte, Schichtstoffplatten aus recyceltem Papier, Bio-Kunststoff- und Lehmplatten oder auch bepflanzte Wände kreative Akzente, während für die Fachböden spezielle Drei-Schicht-Platten aus heimischer Fichte zum Einsatz kommen. Mittels eigens programmiertem CO2-Kalkulator macht Umdasch die Ersparnis deutlich. Beispiel: ein 600 qm großer Lebensmittelmarkts mit 120 lfm Regal. Hier sei die CO2-Bilanz des „GreenShelf“ um 66 Prozent besser als die eines Fern-Ost-Regals. Aber auch ein „klassisches“ Umdasch-Regal werde um immerhin minus 30 Prozent „getoppt“.

Permanent veränderbare „Shared Spaces“

Die Einrichtung der Zukunft wird den Referenten zufolge aber nicht nur nachhaltiger, sondern auch flexibler. Der Hintergrund laut Sebastian Kemmler, CEO der Kreativagentur Kemmler Kemmler: „Die Sharing Economy, die schon andere Lebensbereiche revolutioniert hat, erfasst jetzt auch den Retail. Marken werden ihre Flächen in Zukunft nicht mehr alleine bespielen.“ Nach Concept Stores, Temporary retail (Pop-up-Stores) und Retail as a service werde die nunmehr vierte Entwicklungsstufe erreicht: „Shared Spaces sind multifunktionale Konzepte, die Shopping, Working und Living vermischen.“ Ein bereits realisiertes Beispiel ist „Adidas Runbase“ in Berlin, wo zum Sortiment passende Workouts und -shops stattfinden und darüber hinaus Active Food und physiotherapeutische Services angeboten werden. Auch das Aletto Hotel in Berlin bespielt sein Foyer mit einer solch modularen Fläche. Zur Frankfurt Fashion Week im kommenden Jahr soll in der Mainmetropole der Store „LSTNR“ gelauncht und als Shared Place gestaltet werden.

Ansorg und Visplay widmeten sich dem Trendthema mit Unterstützung von Sebastian Kemmler bereits auf der EuroShop. „Shared Spaces“ lautete denn auch der Titel ihres Standes, der zum Ausdruck brachte: „Räume immer wieder neu anpassen zu können, erfordert modulare Systeme wie unser Deckenprofil Multi-Lane, das eine variable Zonierung, Veränderung und Stromführung, unabhängig von Bodentanks ermöglicht. Es geht ganz klar weg vom statischen Laden- hin zum Kulissenbau“, unterstrich Markus Prange, Head of Sales von Visplay. Multi-Lane ist übrigens auch im erwähnten Aletto Hotel im Einsatz. „Analog dazu sind flexible Lichtlösungen erforderlich“, betonte Leif Escher, Head of Sales bei Ansorg. Eines der Highlights auf dem EuroShop-Stand: Eine Lichtinstallation, die alle zehn Minuten „ein- und ausatmete“ – und damit im sog. Detox Room für beruhigende Entspannung sorgte.

Am 16. September und 1. Oktober finden die Online-Sessions der EHI Retail Design Konferenz ihre Fortsetzung. Die Themen: „Zukunft Retail – Einkaufen mit Abstand“ sowie „Aus Wissenschaft und Praxis/Erlebnis statt Produkt“.

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