DSCF 2019: Mixed-use beschäftigt die Branche | stores+shops

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Die Forenleiter legten die Kernaussagen der Foren Leasing, Marketing, Digitalisierung, Retail, Assetmanagement und Logistik des DSCF 2019 dar.
Foto: EHI/KD

DSCF 2019: Mixed-use beschäftigt die Branche

Rund 370 Teilnehmer folgten dem Ruf des EHI und des German Council of Shopping-Centers (GCSC) nach Düsseldorf: Beim Deutschen Shopping-Center Forum 2019 (DSCF) standen an zwei Tagen die Themen im Fokus, welche die Handels- und Immobilienbranche aktuell bewegen. Die Branche diskutierte u. a. über Mixed-use und die noch schleppende Digitalisierung.

Bereits zum 6. Mal ging das Deutsche Shopping-Center Forum über die Bühne und bereits zum 2. Mal im Hotel Intercontinental in Düsseldorf. Mittlerweile hat sich der Branchenevent einen festen Platz im Terminkalender von Projektentwicklern und Handelsunternehmen erobert, für die Shopping-Center eine hohe Relevanz bei der Standortplanung haben. Das beweisen nicht zuletzt die stetig steigenden Teilnehmerzahlen: 370 waren es in diesem Jahr, das sind fast zehn Prozent mehr als 2018.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum Christine Hager, Vorstandsvorsitzende des GCSC, folgende Aussage ihrer Begrüßung voranstellte: „Nach unserer Vorstellung kann das DSCF die wichtigste Handels- und Immobilienkonferenz in Deutschland werden.“ Eben deshalb, weil dort „die gesamte Wertschöpfungskette der Handelsimmobilien-Welt“ vertreten sei. Zustimmung erhielt sie von Marco Atzberger, der seitens des EHI die Teilnehmer begrüßte und in seiner Ansprache auf die „nachhaltigen Netzwerke“ verwies, die bei DSCF-Veranstaltungen entstehen würden.

Da wirkt es beinahe wie ein Anachronismus, dass nahezu zeitgleich mit Kongresseröffnung auf tagesschau.de die Schlagzeile „Die Zeit der Shoppingcenter ist vorbei“ zu lesen war. Hintergrund war ein Bericht in der Sendung „B5 aktuell“ vom Bayrischen Rundfunk mit Zahlen aus dem neuen EHI Shopping-Center-Report. Ein kleiner Eklat und allemal ein Affront an eine Branche, die sich in Düsseldorf ja eigens eingefunden hatte, um über die Zukunft zu diskutieren. Und jetzt soll es gar keine Zukunft geben?

Marco Atzberger stellte vor dem Auditorium klar, dass der tagesschau.de-Artikel zwar auf den aktuellen EHI-Zahlen basiert, die Überschrift aber in eine tendenzöse Richtung weist. Ein Fernsehteam vom WDR folgte spontan der Einladung der Veranstalter des DSCF nach Düsseldorf und strahlte im Vorabendprogramm der „Aktuellen Stunde“ am gleichen Tag einen sachlich-objektiven Beitrag zur aktuellen Situation der Shopping-Center in Deutschland aus.

Abgesang auf Shopping-Center zu früh

Dass die Zeiten des rasanten Wachstums der Shopping-Center vorbei sind, daran lässt sich allerdings nicht rütteln. Doch ein Abgesang auf Shopping-Center sei noch zu früh, betonte Christine Hager. Die Frage nach der Zukunft sei aber allemal berechtigt, wie auch die Vorträge und Foren auf dem DSCF 2019 zeigten. Einmal mehr wurden die Veränderungen in der Nutzung der Shopping-Center thematisiert.

Mixed-Use-Immobilien sind hier das Schlagwort der Stunde. „Das beschäftigt uns alle“, sagte Katharina von Schacky, Global Head of Shopping Real Estate Markets bei der Commerz Real. Dass infolge von zunehmenden Leerständen irgendwann kein Platz für den Handel mehr sei, verneinte sie.

Ende der Monokulturen?

Karen Klessinger, Creative Director bei Dan Pearlman aus Berlin, prophezeite in ihrem Vortrag ein Ende der Monokulturen und führte als Beispiel Konzepte an wie Hertie, die heute einfach nicht mehr zeitgemäß und deswegen verschwunden seien. Aus ihrer Sicht brauche jede „Destination ihre eigene DNA“. Wie etwa der „Turnstyle Underground Market“ in der U-Bahn von New York. Die Händler wählen dort Kuratoren aus. Auch für deutsche Shopping-Center könnten Kuratoren künftig von Nutzen sein, so Klessinger.  

Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH Handelsimmobilien aus München, verwies darauf, dass die Diskussion längst in der Praxis angekommen sei: So seien etwa rund 77 Prozent der Center in Deutschland schon heute multifunktional und nicht ausschließlich dem Handel vorbehalten. Als Beispiele nannte er etwa das Milaneo in Stuttgart oder das Q6/Q7 in Mannheim, wo neben Handelsflächen auch Hotels, Arztpraxen oder Wohnungen realisiert wurden.

Dabei können andere Nutzungsarten in einem Objekt oder Quartier dem Handel sogar helfen, wie Dr. Claudia Weise in ihrem Vortrag erklärte. Sie ist Head of Center & Quarter Management bei BNP Paribas und für das „Überseequartier Nord“ verantwortlich, das zur Hafencity Hamburg gehört. „Was wir nämlich nicht gedacht hätten, dass Wohnen und Hotels den Handel stabilisieren würden“, sagt sie. Komplexer sei allerdings das Management eines solchen Quartierts, da unterschiedliche Mieter und unterschiedliche Eigentümer auch sehr unterschiedliche Interessen haben.

Digitalisierung noch Neuland

Während es bei der Ausrichtung von einzelnen Immobilien oder ganzen Quartieren noch um klassische Themen der Immobilienwirtschaft geht, ist die Digitalisierung immer noch weitestgehend Neuland. So zeichnete Prof. Karl Schmedders von der IMD Lausanne und der Universität Zürich ein nüchternes Bild vom Stand der Digitalisierung. Demnach nutze gerade mal ein Viertel der Unternehmen die Daten, die bei ihnen im Haus gesammelt würden. Von Big Data keine Spur. „Wir sind längst nicht so weit, wie uns es die Experten immer wieder glauben machen wollen“, sagt er. Big Data, künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen seien demnach in der Praxis längst nicht so präsent, wie die öffentliche Diskussion suggeriert.

Das Deutsche Shopping-Center Forum 2020 findet am 21. und 22. April 2020 in Düsseldorf statt.

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