Galeria Markthalle: Gastronomie und Food | stores+shops

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Gut eingeschenkt: Champagner aus der Rooftop Bar im Galeria Restaurant
Foto: Lebensmittelzeitung/Bert Bostelmann

Galeria Markthalle: Gastronomie und Food

Gastronomie- und Lebensmittel-Konzepte können viel dazu beitragen, die Aufenthaltsdauer und -qualität in Warenhäusern zu verbessern, sagt Peter Obeldobel, CEO Galeria Food/Gastro, Köln, im stores+shops-Gespräch. Galeria macht es – unter anderem – mit der Markthalle am Standort Frankfurt Zeil vor.

Herr Obeldobel, das Konzept Warenhaus gilt als überholt und braucht dringend ein Update. Welchen Beitrag können die Lebensmittelabteilung und die Gastronomie für den Relaunch des Betriebstyps leisten?

Im Gegenteil, mit Galeria 2.0 haben wir ein europaweit einzigartiges Konzept. Nicht nur für touristisch stark frequentierte Metropolen, sondern vor allem für Städte wie Kassel, wo kommunale Dienstleister, wie zum Beispiel der Servicebereich des städtischen Bürgerbüros, aber auch eine Schneiderei oder ein Online-Paketdienst in die Filiale integriert sind und Dinge des Alltags erledigt werden können. Wir können mit unseren Gastronomie- und Lebensmittel-Konzepten viel dazu beitragen, die Aufenthaltsdauer und -qualität in den Häusern zu verbessern. Die Lebensmittelabteilung erhöht die Besuchshäufigkeit eines Warenhauses, theoretisch könnten wir unsere Stammkunden bis zu 50 Mal pro Jahr ins Warenhaus führen.

Und die Gastronomie?

Da ist es ähnlich. Weil sich unsere Restaurants immer in den oberen Etagen befinden, tragen wir dazu bei, das Warenhaus als Ganzes zu durchbluten. Mit Aufbauten und Sonderplatzierungen zum Beispiel können die Häuser dieses Potenzial nutzen und die Kunden auf dem Weg nach oben ins Restaurant abholen.

Bleibt die Bezeichnung „Markthalle“ nur den Galeria-Filialen in Metropolen vorbehalten oder werden alle Galeria-Standorte mit Lebensmittelabteilungen, also auch die Formate „Regionaler Magnet“ und „Lokales Forum“, auf das Markthallen-Konzept neu ausgerichtet?

Das hat mit den drei Typen nichts zu tun. Für uns heißt Lebensmittelabteilung bei Galeria zukünftig immer Markthalle. Wir gehen jetzt daran, alle Lebensmittelabteilungen von Karstadt Feinkost bis Galeria Gourmet auf Galeria Markthalle umzubranden.

Über wie viele Standorte sprechen wir da?

Im Moment betreiben wir Lebensmittelabteilungen in 34 Galeria-Häusern, also in gut einem Viertel aller Galeria-Filialen. Ich gehe davon aus, dass wir die Umstellung auf die Marke Galeria Markthalle bis Ende 2022 abgeschlossen haben.

Mit Galeria Frankfurt wurde Ende Oktober die erste Markthalle in einer Galeria-Metropol-Filiale eröffnet. Werden im nächsten Jahr weitere hinzukommen?

Für 2022 steht der Umbau von zwei weiteren Markthallen auf dem Programm, die spätestens zum Weihnachtsgeschäft eröffnen sollen. Im Fokus des kommenden Jahres steht allerdings das Umbranden der bestehenden Lebensmittelabteilungen auf das Marken-/Kommunikationskonzept.

Der Frankfurter Kaufhof wird schon seit einigen Jahren als Metropol-Filiale geführt, hat es aber nie in die Champions League mit KaDeWe und Oberpollinger geschafft. Ist der Aufstieg mit dem Abschluss der Umbauarbeiten und der Eröffnung von Markthalle und Restaurant nun geschafft?

Die Lage an der Frankfurter Hauptwache und der Zeil ist von der Frequenz her der ideale Standort für ein Warenhaus, viel besser geht es kaum. Wenn ich durch die Galeria gehe, gefallen mir viele Bereiche ähnlich gut wie im KaDeWe und Oberpollinger. In diesen beiden Häusern gibt es zudem keine komplette Lebensmittelabteilung auf dem Niveau, wie wir sie mit der Markthalle in Frankfurt jetzt betreiben.

Gibt es Vorbilder im europäischen Warenhausbereich, an denen Sie sich mit dem Markthallen-Konzept ausrichten?

Globus an der Zürcher Bahnhofstraße finde ich sehr gelungen. Das dunkle Interieur hat mich begeistert. Allerdings passt das Erscheinungsbild nicht zur Galeria Markthalle. Wir sind hier den schmalen Grat gegangen, eine helle, freundliche und gleichzeitig wertige Atmosphäre zu schaffen, ohne dass der Kunde das Gefühl hat, er würde überteuert einkaufen.

Der hohe Aufwand in der Präsentation und die personalintensiven Bedienungsabteilungen lassen sich doch nur mit einer Hochpreisstrategie wirtschaftlich darstellen?

Wir fahren in der Markthalle Frankfurt eine differenzierte Preisstrategie. Das heißt, unser Preisniveau im Trockensortiment liegt auf vergleichbarem Niveau von Innenstadt-Supermärkten der großen Lebensmittelfilialisten. Dort, wo wir eine Alleinstellung haben und das Preisempfinden weniger ausgeprägt ist – Beispiele sind die Fischabteilung und das Feinkostsortiment – erzielen wir die Marge, die wir benötigen, um den Markt als Ganzes wirtschaftlich betreiben zu können.

Speisen für den schnellen Verzehr zählen zu den Merkmalen der Handelsgastronomie. Inwieweit spiegelt das Angebot im Galeria- Restaurant diesen Trend wider?

In der Galeria-Gastronomie ist die Schnelligkeit unser Alleinstellungsmerkmal. Zu uns kommen mittags die Warenhauskunden, die Büro-Angestellten aus der Nachbarschaft und Touristen aus dem In- und Ausland. Sie alle haben eins gemeinsam: wenig Zeit. Im Self-Service-Bereich bieten wir ein warmes Buffet, bestehend aus 20 Komponenten. Die Gerichte stellen sich unsere Gäste selbst zusammen, die Speisen werden gewogen und nach Gewicht abgerechnet. Diese Art von Customizing macht bei uns einen nennenswerten Anteil vom Umsatz der warmen Küche aus.

Viele Gastronomen haben derzeit Probleme, Fachkräfte zu finden. Ist das bei Galeria auch der Fall, und wie lässt sich dieses Problem gegebenenfalls in den Griff bekommen?

Das Recruiting ist schwieriger geworden im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie. Grundsätzlich haben wir aber eine starke Mitarbeiterbindung, die Fluktuation ist nicht sehr hoch. Dennoch haben wir, wie viele andere auch, aktuell gerade in der Gastronomie Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter zu finden. Für das Restaurant in der Galeria Frankfurt an der Zeil leihen wir zusätzlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von anderen Standorten aus.

Abschließend noch eine persönliche Frage: Sie haben in den letzten Jahren Handelsunternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen geleitet. Was hat für Sie den Ausschlag für den Wechsel zum CEO Food/Gastro bei Galeria gegeben? Was konnten Sie mitnehmen und einbringen in die neue Funktion?

Ich glaube, dass es gar nicht so wichtig ist, um welches Produkt es am Ende geht, sondern es die Art und Weise ist, wie man seinen Job macht. Man muss ihn einfach gerne machen, damit es funktioniert. Die Aufgabe, Food und Gastronomie näher zusammenzuführen und völlig neue Konzepte zu entwickeln, fand ich sehr spannend. Beide Themen sprechen alle Sinne an, was die Aufgabe zusätzlich interessant macht. Trotz der Schließung der Gastronomie mit Beginn der Pandemie habe ich die Entscheidung keinen Moment bereut. Wir sind erst am Anfang einer langen und aufregenden Reise und haben viel vor.

Das Interview führte Winfried Lambertz.

Peter Obeldobel

Peter Obeldobel

Peter Obeldobel: Branchenerfahren

Zu den beruflichen Stationen von Peter Obeldobel (54) vor dem Eintritt 2019 bei Galeria zählten unter anderem die Valora Gruppe, bei der er drei Jahre als CEO Retail Deutschland der Konzernleitung angehörte, und die frühere Douglas-Tochter Christ. Nach Abschluss seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim trat Obeldobel in die WMF AG ein und bekleidete dort während seiner zwölfjährigen Tätigkeit verschiedene Management-Funktionen, zuletzt als Sprecher des Geschäftsbereichs Filialen.

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