Nach den Rekordzahlen im Vorjahreszeitraum mussten die Bau- und Gartenfachmärkte im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatzeinbruch um 15,2 Prozent auf 10,03 Mrd. Euro hinnehmen (1. Hj. 2020: 11,82 Mrd. Euro bzw. +15,6 Prozent). Flächenbereinigt entspricht dies einem Rückgang von 15,9 Prozent. Der kräftige Umsatzrückgang resultiert laut Angaben des BHB aus starken Vergleichszahlen des 1. Halbjahres 2020, kühlen Temperaturen und insbesondere den Lockdown-bedingten Einbußen im stationären Handel.
Materialengpässe und steigende Preise
Seit dem 16. Dezember 2020 waren auch die Bau- und Gartenmärkten von den behördlich beschlossenen Geschäftsschließungen betroffen und mussten je nach Inzidenzlage und Region bis in den Mai 2021 geschlossen bleiben. Allein im ersten Quartal 2021 gingen die Umsätze um 22,3 Prozent auf bereinigter Fläche zurück. Obwohl die Branche das Online-Geschäft merklich ausbauen konnte, habe dies die Verluste durch die behördlichen Beschränkungen des stationären Einkaufs in den Märkten nicht ausgleichen können, berichtet Franz-Peter Tepaß, Vorstandssprecher der BHB. Die von Regen geprägte Wetterlage habe dazu die üblicherweise für den Frühsommer typische steigende Konsumlaune mit DIY-Produkten verhindert. Zudem sei aktuell zu beobachten, dass Kunden ursprünglich geplante größere Projekte aufgrund von Materialengpässen und steigender Preise oftmals zurückstellten.
Nach Sortimentsgruppen betrachtet blieb einzig der Umsatz im Sortiment Holz im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 konstant. Haushaltswaren (-32,6 Prozent), Eisenwaren/Sicherungstechnik (-26,2 Prozent) und Wohnen/Dekoration (-25,6 Prozent) gingen insgesamt am deutlichsten zurück.
Branche blickt optimistisch in das zweite Halbjahr 2021
Trotz der negativen Bilanz für das erste Halbjahr und Unsicherheit bezüglich der weiteren Pandemieentwicklung blicken viele Händler optimistisch in die zweite Jahreshälfte, heißt es seitens des Bundesverbands. Man gehe davon aus, dass der Trend zum Gestalten des eigenen Zuhauses weiter anhalte.