Corona-Krise: HDE erwartet 50.000 Ladenschließungen | stores+shops

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Die Corona-Krise verändert das Einkaufsverhalten der Konsumenten in Deutschland
Foto: William/stock.adobe.com

Corona-Krise: HDE erwartet 50.000 Ladenschließungen

Große Teile des Einzelhandels sind von der Corona-Krise hart getroffen. Das bestätigen aktuelle Daten des Handelsverbands Deutschland (HDE). Der Verband rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzminus von 40 Mrd. Euro im Nonfood-Handel – vorausgesetzt, es folgt keine zweite Pandemiewelle.

Rund 200.000 Geschäfte waren im März und April vom Lockdown betroffen. Dies hat einen historischen Umsatzrückgang im Einzelhandel verursacht. So machte der Textilhandel 54,1 (März) bzw. 75 Prozent (April) weniger Umsatz als noch im Vorjahr. Auch der Einzelhandel mit Schuhen verzeichnet große Umsatzverluste (-68,3 Prozent im April), gefolgt von den Kategorien Uhren/Schmuck (-56 im April) und Spielwaren (-51 Prozent im April). Um 14 Prozent gestiegen ist im März hingegen der Umsatz im LEH verglichen zum Vorjahr.

Die negativen Umsatzentwicklungen werden nach Einschätzungen des HDE weiterhin anhalten. Trotz der Wiedereröffnungen nach dem Lockdown werden Händler nicht mehr die Umsätze wie vor Corona erzielen können, so die Prognose. 80 Prozent der Händler sind schwer betroffen, lediglich für 20 Prozent ist die Situation halbwegs annehmbar.

Online punktet

Daten aus dem HDE-Konsummonitor zeigen, dass in den Monaten März, April und Mai die Ausgaben pro Einkauf im stationären Handel um zehn Prozent zurückgegangen sind, während sie im Online-Handel um 20 Prozent stiegen. In der Hochphase des Lockdowns wurde gar die Hälfte des deutschen Einzelhandels online erzielt. Vor allem die Innenstadtrelevanten Branchen sind davon massiv betroffen. Diese Entwicklung setzt den Handel unter Druck, seine Geschäftsmodelle sowie Standort- und Investitionsentscheidungen anzupassen. „Die Coronakrise wird den Handel noch einige Jahre beschäftigen. Denn viele Verbraucher haben ihr Einkaufsverhalten verändert. Darauf müssen die Händler reagieren“, so HDE-Geschäftsführer Genth.

Doch auch wenn die Corona-Krise die Verschiebung der Käufe in den Online-Handel beschleunigt, können die Zuwächse im Online-Handel die Verluste insgesamt bei weitem nicht wettmachen. Auch die von der Bundesregierung eingeleiteten Unterstützungsmaßnahmen für Händler bewertet der HDE nur verhalten positiv. Die Mehrwertsteuersenkung werde keinen großen Umsatzschub bewirken.

Die Corona-Krise reißt bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern große Löcher.

Stefan Genth

Geschäftsführer, HDE

Stärkster Wirtschaftsrückgang im Einzelhandel seit zweitem Weltkrieg

Der Nonfood-Handel wird 2020 schätzungsweise 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlieren, so ein aktuelles Szenario des Handelsverbandes für das laufende Jahr – vorausgesetzt, eine weitere Pandemiewelle bleibt aus. Der Einzelhandel insgesamt inkl. Lebensmittel wird demnach „nur“ rund 4 Prozent seines Vorjahrsumsatzes verlieren. Den Berechnungen liegt zugrunde, dass die Rettungspakete bei den Unternehmen Wirkung zeigen, der Arbeitsmarkt unter Druck bleibt, die Maßnahmen zur Kurzarbeit jedoch wirken, die Sparquote nach wie vor deutlich steigt und es trotz Lockerungen auch weiterhin Abstands- und Hygieneregelungen gibt.

Als realistisch erachtet der HDE, dass die Wachstumsdynamik des Online-Handels im Jahresverlauf jedoch wieder etwas nachlassen wird. So werde der Online-Anteil am gesamten Einzelhandel zum Jahresende bei 13 Prozent gegenüber 10,8 Prozent zum Jahresbeginn liegen.

50.000 Geschäfte werden infolge der Corona-Krise schließen müssen. Mit normalen Verhältnissen auf Vorkrisenniveau sei erst 2022 zu rechnen, so Stefan Genth.

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