Quick Schuh: Die Fläche individuell steuern | stores+shops

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Foto: Quick Schuh

Quick Schuh: Die Fläche individuell steuern

Das Schuh-Dachmarkenkonzept Quick Schuh stellt die Weichen für die Zukunft. Zentrales Element ist ein neues, modular aufgebautes Storekonzept. Geschäftsführer Volker Gromer erläutert Markt und Maßnahmen im Interview.

Herr Gromer, das neue Ladenkonzept ist Baustein eines Trading-up-Prozesses, dem Sie Quick Schuh unterzogen haben. Welche Positionierung verfolgen Sie?

Als preiswertes Fachgeschäft für die Nahversorgung besetzt Quick Schuh das sogenannte Value Segment oberhalb des Discount, in dem sich etwa auch die Adler Modemärkte befinden oder zu dem sich Takko hinbewegt. In den letzten Jahren wurden bereits Maßnahmen zur Positionierung in der unteren Mittelpreislage forciert, um mit guten Marken wie Rieker oder Tamaris strategische Partnerschaften auf- und ausbauen zu können – wir hatten es nur nicht Trading-up genannt.

Es gibt nicht viele Handelsformate, die wie Quick Schuh mehr als 300 inhabergeführte Standorte bespielen. Wie sieht die aktuelle Filial-Struktur aus?

Das Franchisenehmer-Netz von Quick Schuh besteht aus einigen Unternehmern mit recht vielen Filialen sowie zahlreichen sogenannten One-Shop-Ownern, die sich auf die lokale Marktausschöpfung konzentrieren. Während der größte Quick Schuh-Filialist heute rund 40 Filialen betreibt, ist ein One-Shop-Owner ein Schuhfachhändler mit großer lokaler Expertise. Neben seinem Fachgeschäft betreibt er in der Regel maximal fünf Quick Schuh-Filialen und führt vereinzelt auch noch Monolabel-Stores wie einen Tamaris-Store.

Was kennzeichnet die unterschiedlichen Lagen, Filialgrößen und Standort-Konzepte?

Die optimale Größe einer Filiale kalkulieren wir mit 350 bis 400 qm. Unsere größte Filiale hat rund 800 qm. Es gibt aber auch – historisch bedingt – zahlreiche kleinere Flächen in City-Lagen mit 150 bis 200 qm. Für uns als Nahversorgungskonzept stellen Lebensmittel-Magneten wie Aldi, Lidl, Edeka und Rewe, Modekonzepte wie Takko, Ernsting‘s Family oder Adler und Drogeriemärkte wie dm oder Rossmann starke Anker dar. In Kombination mit diesen Formaten sehen wir im Fachmarktcenter den idealen Standort. Stärker von Transformation geprägt sind die City-Lagen. Wir rechnen zwar nicht damit, dass die Zahl der rund 220 City-Filialen deutlich steigen wird, glauben aber, dass sich durch unsere Neuausrichtung auch einige traditionelle Fachgeschäfte in Quick Schuh-Filialen umwandeln werden.

Wie lauten Ihre Expansionspläne?

Innerhalb der nächsten fünf Jahre planen wir 75 neue Standorte. Im Fachmarktbereich sind wir den oft langwierigen Prozessen der Flächenentwicklung und Genehmigungsverfahren unterworfen. Erfreulich sind der spürbare Ruck und die positive Resonanz bei Immobilienvermarktern, seit wir die ersten Pilotstores mit dem neuen Storekonzept präsentiert haben. Parallel setzen wir darauf, mit dem neuen Ladenkonzept zügig bestehende Filialen modernisieren zu können, so den Investitionsstau aufzulösen und das neue Gesicht der Dachmarke Quick Schuh schnell nach außen zu tragen. Dazu haben wir den Unternehmern ein attraktives Finanzierungspaket geschnürt.

Welche Überlegungen standen bei der Entwicklung des neuen Laden-Konzepts im Vordergrund?

Wir wollen Räume mit besonderer Wohlfühl-Atmosphäre schaffen, die auf Augenhöhe mit vergleichbaren textilen Formaten spielen. Wir wollen neue Kundenkreise erschließen, darunter auch solche, die ein discount-orientiertes Format eher meiden. Daran geknüpft sind durchaus auch wirtschaftliche Ziele wie Frequenz- und Kaufkraftsteigerung und die Erhöhung der Durchschnittsbons. Wichtig ist der modulare Aufbau, der flexibel auf alle Betriebstypen eingeht.

Was sind die Hauptmerkmale des neuen Storekonzepts?

Die bisherige funktionale Optik wurde durch eine einladende, warme Anmutung ersetzt. Das Trägersystem der Ware, nach wie vor aus Metall, wurde mit Holzoptik in einem warmen Farbton ummantelt. Auch der Boden ist in Holzoptik. Die Zielgruppendefinition wird mit einem großformatigen Familienbild hinter dem Kassentresen symbolisiert. Zur Herausstellung unserer Service-Leistungen wurden Piktogramme entwickelt, die gut sichtbar im Kassenbereich platziert sind. An den einzelnen Möbeln finden Sie jeweils ein kleines grünes Q, das den Konsument immer darauf hinweisen soll, wo, in welchem Laden er sich gerade befindet. Großformatige Fokuswände an den Rückwänden mit Motiven der Zielgruppe dienen der Emotionalisierung und zugleich der Orientierung, da sie auf die jeweilige Abteilungen verweisen. Vor den Fokuswänden versuchen wir, Sitz-Zonen zu arrangieren, wenn es der Platz auf der jeweiligen Fläche hergibt.

Wie wird das Nebeneinander von Fremd- und Eigenmarken dargestellt?

Von den reinen Shop-in-Shop-Lösungen einzelner Marken sind wir abgerückt zugunsten einer stärker zielgruppenorientierten Image-Darstellung. In den Abteilungen sind die Marken nach wie vor sehr präsent mit dem Ausweis ihrer jeweiligen Logos. Sie ordnen sich aber stärker in das jeweilige Segment ein. Der Einzelhändler kann so flexibler seine Sortimente steuern.

Die Präsentationsmodule sehen sowohl offene Größenvorwahl als auch Kartonpräsentation vor. Aus welchen Gründen?

Vorzüge und Nachteile der unterschiedlichen Präsentationsformen werden unter den Schuhfachhändlern immer wieder kontrovers diskutiert. Mit dieser zweigleisigen Mischform gewährleisten wir die größtmögliche Flexibilität. Je nach Vorliebe, Stil, Raumverhältnissen und lokalen Gepflogenheiten können Händler ihre Fläche individuell steuern. Damen stöbern beispielsweise gerne und sind mit der Kartonpräsentation bereits vertraut, während bei den Herren und Kindern noch die zielgerichtete Suche nach der Größe dominiert. Die Kombination der Module hilft zudem, eventuelle Sortimentslücken und -verschiebungen im Saisonverlauf optisch geschickt auszugleichen. Außerdem verfügen die Filialen über sehr unterschiedliche Lagerstrukturen, vom kleinen Nebenraum bis zum externen Zentrallager, wodurch sich sehr unterschiedliche Bestückungsmöglichkeiten auf den Verkaufsflächen ergeben.

Welche Rolle spielt der gleichzeitig erneuerte digitale Auftritt?

Retourenquoten bei Schuhen von 40 bis 50 Prozent und die damit verbundenen zu hohen Transaktionskosten im Verhältnis zu den Preislagen lassen den Onlinehandel in unserem Segment bis dato eine eher untergeordnete Rolle einnehmen. Dennoch muss sich jeder Händler im Netz ausgezeichnet präsentieren. Unser neuer Auftritt ermöglicht diese starke Präsenz, von der einfachen Visitenkarte bis zum digitalen Schaufenster mit der Abbildung der lokalen Bestände und Service-Angebote wie Click&Collect. Und wer heute schon im Netz verkaufen möchte, der kann auch das mit unserer Unterstützung tun.

Das Interview führte Konny Scholz.

Fotos (4): Quick Schuh

Weitere Informationen: www.quick-schuh.com

Quick Schuh

Das international tätige Franchise-System Quick Schuh ist ein Schuh-Einzelhandelskonzept für die ganze Familie unter dem Dach der ANWR Group, einer genossenschaftlich geprägten Unternehmensgruppe mit einem Geschäftsvolumen von rund acht Mrd. Euro und rund 10.000 Verkaufsstellen. Quick Schuh bietet den angeschlossenen Schuhhändlern System-Dienstleistungen wie Warenversorgung, Marketing und schlüsselfertige Shop-Konzepte. Die Sortimente basieren auf drei Standbeinen: Herstellermarken, Quick Schuh-Exklusivmarken und NOS-/Aktionsware. Quick Schuh wurde 1969 als „Fachhandels-Antwort auf Deichmann“ gegründet und lebte lange von discount-ähnlicher Ware. Aktuell verfügt das Unternehmen bei einem Außenumsatz von rund 160 Mio. Euro über rund 300 Geschäfte in Deutschland und Österreich.

Planung Storekonzept: Umdasch Shopfitting
Durchführung, Rollout, Ladenbau: Schweitzer Verkaufseinrichtungen, Nörten-Hardenberg
Möbel: Egger Retail Products
Boden: Project Floors
Beleuchtung: D. Eulig

Weitere Informationen: www.quick-schuh.com

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