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Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie für Start-ups?
Foto: Fokussiert/stock.adobe.com

Start-ups in Corona-Zeiten

Dr. Lorenz Gräf, Gründer des Start-up-Inkubators und des Accelerators „Startplatz“, über die Auswirkungen und Herausforderungen der Corona-Krise für junge Unternehmen.

Vor welchen Herausforderungen stehen Start-ups aktuell durch die Einschränkungen der Corona-Krise?

Start-ups stehen derzeit unter großem Druck. Die allgemeine Zurückhaltung großer Unternehmen betrifft sie in besonderem Maße. Große Unternehmen beginnen aktuell keine Innovationsprojekte, sondern legen nicht dringend benötigte Projekte auf Eis. Projektarbeiten werden bestenfalls zurückgestellt. Pilotprojekte, mit denen Start-ups eine Kooperation aufbauen, werden gestoppt. Bei solchen Projekten ist das Vertragswerk weniger ausgearbeitet, sodass sich Auftraggeber von den Start-ups am schnellsten lösen können, sie stehen am Ende der Wertschöpfungskette. Schwierig wird das für Unternehmen, die nur über wenige Projektaufträge verfügen.

Welchen Rat geben Sie Start-ups, um ihre Existenz zu sichern?

Zuallererst empfehlen wir ihnen, auf ihre Liquidität zu achten. Hat ein Start-up mehrere Mitarbeiter, raten wir zur Kurzarbeit. Das ist hart für die Betroffenen, hilft dem Unternehmen aber, Zeit zu gewinnen und Existenznöte hinauszuzögern. Außerdem sollten sie schnell ihre Rechnungen stellen und wenn möglich Produktberatungen anbieten. Wie kann der „Startplatz“ junge Unternehmen unterstützen? Wir bieten ihnen unsere Plattform und haben darüber hinaus mit „SP Discuss“ eine weitere Diskussionsplattform entwickelt, auf der sich Start-ups vernetzen und austauschen können. Veranstaltungen wie den „Rheinland-Pitch“ bieten wir online an, um weiterhin auf die Start-ups aufmerksam zu machen.

Wie wird die Corona-Krise ihrer Prognose nach die aktuelle Start-up-Landschaft verändern?

Grundsätzlich sind Start-ups in der Lage, verhältnismäßig schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dennoch sind Einschnitte zu erwarten. Ein Einbruch ist vor allem bei Start-ups zu erwarten, die auf Investments angewiesen sind. Neugründungen, die sich eigenständig finanzieren, sind zwar finanziell schwächer, es aber gewohnt, mit wenig Kapital auszukommen. Start-ups mit wenigen Mitarbeitern sollten die Soforthilfe genutzt haben, größere Start-ups sind in der Regel länger liquide und sollten sich bis Juni behaupten können. Schwerer wird es Unternehmensgründungen mit 10 oder mehr Mitarbeitern treffen. Auch KfW-Hilfe können sie nicht erwarten.

Welche Branchen haben Ihrer Meinung nach die größten Chancen in der Corona-Krise?

Unternehmen, die bereits digital oder im Online-Handel aktiv sind, haben einen Vorteil bei der Krisenbewältigung. Ladengeschäfte zu eröffnen steht aktuell nicht im Fokus. Der Einzelhandel benötigt jetzt vor allem Online-Shops und Logistikdienstleister. Krisengewinner sind alle, die Lebensmittel verkaufen und ausliefern. Die „Bauerntüte“ beispielsweise liefert regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse und hat durch Übernahme der Mitarbeiter anderer Start-ups, die in Notlage geraten sind, seinen Mitarbeiterstand verdoppelt. Branchen, in denen die Digitalisierung bisher nur zögerlich verlief, werden jetzt einen Schub bekommen, den sich Start-ups zunutze machen können. KI hingegen wird erst wieder gebraucht, wenn die Konjunktur steigt.

Das Interview führte Katharina Sieweke.

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