Factory Outlets: Schnäppchen de luxe | stores+shops

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Brax Factory Outlet: trotz großer Warenmengen attraktive Sichtachsen, großzügige Lounge- Bereiche und locker bestückte Flächen
Foto: Tenbrink Ladeneinrichtungen

Factory Outlets: Schnäppchen de luxe

Die Zeiten, in denen die Industrie ihre Retouren, Saisonüberhänge und Sonderposten auf kahlen Flächen mit dem Charme einer Lagerhalle anbot, sind passé. Das Store-Design in Factory Outlets ist heute wertiger, der Ladenbau leistungsfähiger, die Flächen komfortabler.

Das Factory Outlet hat in den letzten 30 Jahren eine beachtliche Karriere gemacht. Statt in schmucklosen Hallen werden Schnäppchen heute in Factory Outlets auf Flächen mit Aufenthaltsqualität vermarktet. Und Outlet-Center, die gleich mehrere Outlets beherbergen, gelten gar als Destinationen, die Menschen von weither anlocken und zum samstäglichen Familienausflug animieren wollen. „Im Outlet einzukaufen ist zu einer ganz eigenen Kultur geworden“, sagt Tina Jokisch, Geschäftsführerin bei Schwitzke & Partner, Düsseldorf. Entsprechend anspruchsvoll und vielschichtig ist das Anforderungsprofil an den Ladenbau und das Store-Design solcher Flächen.

Bei einem Monobrand-Outlet steht am Anfang zunächst die Frage, ob das Store-Design sich an den Flagship-Stores der jeweiligen Marke orientieren oder in einem eigenständigen Store-Design gestaltet werden soll. „Meistens ist das Outlet ein Soft-Konzept des regulären Stores, aber auch da kommt es auf die Qualität an“, so die Erfahrung von Tina Jokisch.

Ein Design-Konzept zu entwickeln, das sich an den Flagship-Stores orientiert, „ist immer eine Gratwanderung“, sagt Frank Wessels, Geschäftsführer bei Tenbrink Ladeneinrichtungen, insbesondere im Fall emotional stark aufgeladener Marken. Denn das Konzept sollte einerseits erkennbar die Markenidentität transportieren, andererseits aber auch „eine Art Schnäppchen-Atmosphäre ausstrahlen“, so Wessels.

Eigene Gesetzmäßigkeiten

Masse, aber auch viel Deko und Atmosphäre im Multibrand-Outlet „My Fashion Outlet“ in Lübeck

Masse, aber auch viel Deko und Atmosphäre im Multibrand-Outlet „My Fashion Outlet“ in Lübeck
Foto: Nette + Hartmann

Auch wenn das Outlet sich optisch am Flagship-Store orientiert, folgen die Anforderungen an das Store-Design und den Ladenbau von Outlets eigenen Gesetzmäßigkeiten. „Ein Outlet ist keine Boutique, und es bietet kein Standardsortiment“, sagt Bianca Lautenschläger vom Darmstädter Architekturbüro Design in Architektur, das für die Gestaltung mehrerer Zalando-Outlets verantwortlich zeichnet. Das Outlet-Sortiment ist, besonders in Multibrand-Formaten, „extrem bunt und vielfältig, es gibt kein einheitliches Warenbild“, so Lautenschläger. „Daher muss der Ladenbau funktional sein, während das Store-Design optisch eine gewisse Zurückhaltung zeigt.“

„Es geht hier um Masse“, sagt Jobst Nagel vom Hamburger Architekturbüro Nette + Hartmann. Und um Schnelligkeit. Frank Wessels: „Wenn ein Lkw mit Ware kommt, muss man fix Kleiderstangen wechseln können, denn die Ware wird hier schnell eingeräumt. Bügel beispielsweise werden gleich packenweise auf die Stangen gehängt.“ Der Ladenbau muss daher extrem flexibel und leicht zu handhaben sein. Zwar gilt Flexibilität auch im regulären Retail als Voraussetzung für zeitgemäßen Ladenbau, doch Outlets müssen, egal ob Multi- oder Monobrand-Format, „noch weit flexibler konzipiert sein als herkömmliche Läden“, so Wessels.

Große Warenmengen im fliegenden Wechsel – das soll Kundenfrequenz erzeugen. Daher kommt es bei den im Outlet eingesetzten Materialien insbesondere auch auf eine überdurchschnittliche Robustheit an. Das beginnt schon bei den Böden, wo mit Vinyl- und keramischen Belägen gute Erfahrungen gemacht werden. Aber auch Oberflächenmaterialien wie Kunststoffe oder Pulverbeschichtungen „muss man sehr sorgfältig auswählen“, sagt Frank Wessels, „denn sie sollten eine möglichst hohe Abriebfestigkeit aufweisen“.

Überdurchschnittliche Robustheit

Lokale Ansprache, komfortable Atmosphäre mit Teppich und individuellem Beleuchtungsdesign in den Zalando-Outlets, hier in Münster

Lokale Ansprache, komfortable Atmosphäre mit Teppich und individuellem Beleuchtungsdesign in den Zalando-Outlets, hier in Münster
Foto: Design in Architektur

Die besondere Herausforderung dabei: „Die Materialien, die besonders geeignet sind, sind in der Regel nicht besonders preisgünstig“, sagt Bianca Lautenschläger. Gleichzeitig aber „stehen für die Umsetzung eines Outlets meist nur knapp 60 Prozent des normalen Budgets zur Verfügung“, so Frank Wessels. Was tun? „Man versucht, mit weniger Elementen zu arbeiten und diese in größerer Menge zu produzieren“, sagt Jutta Nette von Nette + Hartmann. Auch im Hinblick auf Konstruktion und Details werden Kosten gespart. Schubkästen etwa sind laut Frank Wessels meist verzichtbar, denn da das komplette Warenvolumen direkt auf der Fläche landet, wird kaum mit Nahreserven gearbeitet.

Die Aufenthaltsqualität darf unter dem Kostenbewusstsein natürlich nicht leiden. „Es ist zwar wichtig, dass die Flächen effizient ausgenutzt werden“, sagt Bianca Lautenschläger, jedoch seien Lounge-Bereiche mit Sesseln, Sofas, sogar Teppichen und Grünpflanzen auch im Outlet durchaus sinnvoll, nicht zuletzt unter gestalterischen Gesichtspunkten, so Lautenschläger, „denn solche Zonen sorgen auf den großen, optisch oft unruhigen Flächen für Ruhe.“ Zudem seien solche Bereiche wie auch komfortable Einzelmöbel wichtig, damit sich auch Begleitpersonen wohlfühlen können.

Auf Wohlgefühl und eine angenehme Atmosphäre sollte auch bei der Beleuchtung geachtet werden, für deren Auswahl aber auch „Energieffizienz ein wichtiges Kriterium ist“, so Jobst Nagel. Doch bei allem Komfort, bei aller Aufwertung und Orientierung nach oben darf man eines nicht vergessen: „Outlets sind in erster Linie Flächen für Schnäppchenjäger“, sagt Nagel. „Es muss auf Anhieb klar sein, dass man hier Marke zu einem extrem günstigen Preis bekommt.“

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