Frischeabteilungen im Supermarkt: Mit Flexibilität punkten | stores+shops

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Kompetente Frischebereiche mit Service, wie hier die Fischtheke bei Edeka Paschmann, sind nach wie vor das Aushängeschild des LEH
Foto: Aichinger

Frischeabteilungen im Supermarkt: Mit Flexibilität punkten

Wie können Frischeabteilungen auch mit verkürzter Bedienstrecke zur Profilierung eines Supermarktes beitragen? Angesichts knapper Personalressourcen braucht es hierauf Antworten. Um auf schnelllebigere Konsum- und Produkttrends reagieren zu können, sind Agilität und Flexibilität in der Ladengestaltung gefragt.

Nicht nur während der abendlichen Randstunden, sondern auch tagsüber bleiben Bedientheken im LEH mittlerweile stundenweise geschlossen. Aufgrund des Fachkräftemangels kann der personalintensive Service nicht mehr durchgehend angeboten werden. Für die Supermärkte ist dies ein Dilemma, da gerade ein reichhaltiges und hochwertiges Angebot in den Fachabteilungen zur Profilierung beiträgt. Kein Wunder, dass sich bei den Storedesign-Spezialisten die Anfragen nach innovativen Konzepten und Gestaltungslösungen für attraktive Frischebereiche häufen.

Flexible Selbstbedienung

„Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel beschäftigt sich momentan intensiv mit dem Thema Bedienung und Erhöhung des SB-Anteils auf den Geschäftsflächen. In Deutschland tut man sich schwer damit, weil ein Image-Verlust befürchtet wird. Im Ausland sind sie da schon weiter“, bestätigt Niels Dellantonio, Sales Manager beim Design- und Ladenbauunternehmen Schweitzer. Die irische Supermarktkette Dunns hat z. B. am Standort Cournelscourt die Fleisch- und Wursttheke von 14 m auf 2,30 m zurückgebaut. Die Umsätze in der Warengruppe seien trotzdem gestiegen, sagt Dellantonio.

In dem Migros-Format Bridge in Zürich wird die Verkaufsfläche regelmäßig umgestaltet. Viele Warenträger und Theken sind auf Rollen und können verschoben werden

In dem Migros-Format Bridge in Zürich wird die Verkaufsfläche regelmäßig umgestaltet. Viele Warenträger und Theken sind auf Rollen und können verschoben werden
Foto: Schweitzer

Mit modernem Packaging, der gläsernen markteigenen Metzgerei, Storytelling rund um die Herkunft der Ware und einer hochwertigen SB-Präsentation konnte das Vertrauen der Kunden in die Qualität der Produkte gehalten und sogar noch gestärkt werden. Weniger radikal als der Rückbau der Theken ist deren flexible Nutzung wahlweise mit Bedienung oder im SB-Modus.

Schweitzer, Aichinger und Umdasch bieten z. B. Module an, die sich durch einfache Handgriffe umwandeln lassen. „So kann die im eigenen Betrieb vorverpackte Ware in Randzeiten oder an frequenzschwachen Tagen als SB-Ware angeboten werden. Eine andere Möglichkeit ist die Integration reiner SB-Module in die Frischeabteilung, um den Kunden jederzeit auch die Mitnahme der Thekenware zu ermöglichen“, erklärt Patrick Simon, Vertriebsleiter bei Aichinger.

Mission Completed

Das Ziel, den Kunden einen schnellen und unkomplizierten Einkauf zu ermöglichen, rückt generell stärker in den Fokus zeitgemäßer Flächen-Layouts. Es geht nicht mehr ausschließlich darum, sie möglichst durch den gesamten Markt zu führen, um die Verweildauer zu erhöhen und Impulskäufe anzuregen.

Die Spezialisten von Schweitzer unterscheiden deshalb drei Shopping-Missionen: Der Einkauf für den sofortigen Verzehr, der Einkauf für die abendliche Mahlzeit und der Wocheneinkauf. Für jeden dieser Shopping-Trips werden geeignete Loops geplant, auf denen die zu der jeweiligen Kaufabsicht passenden Sortimente präsentiert werden. Wer nur einen Mittags-Snack mitnehmen möchte, findet auf kurzem Weg zur Kasse, wer seine Vorräte aufstocken will, wird sinnvoll durch den Markt geleitet.

Fußabdruck verkleinern

Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Verbraucher:innen auf der einen und massive Kostensteigerungen aufgrund höherer Energiepreise und Personalkosten auf der anderen Seite – dies sind die aktuellen Rahmenbedingungen für die Investitionsbereitschaft des Handels. Hinzu kommt das Thema Nachhaltigkeit – und zwar nicht nur im Hinblick auf Energieeffizienz, wie Peter Prisching, Store Consult Director bei Umdasch, betont. Es gehe insgesamt darum, sich im Hinblick auf Umweltverträglichkeit glaubwürdig aufzustellen. Etwa durch die verstärkte Präsentation regionaler Produkte, durch ein kompetentes Angebot an veganen Artikeln und durch Unverpackt- Stationen. Dies alles zahle auf das Einkaufserlebnis der Kund:innen ein und trage zur Profilierung bei, ist Prisching überzeugt.

Für Wanzl spielt die Digitalisierung der Verkaufsfläche in Form von smarten Einkaufswagen, intelligenten Warenpräsentationssystemen und Self-Checkout-Formaten zunehmend eine Rolle. Daniel Schwanitz, Geschäftsführer bei Harres Metall-Design, sieht für den LEH Innovationspotenzial beim Thema Omnichannel: „Um zusätzlichen Kundennutzen zu schaffen, müssen Einkaufserlebnisse im stationären Handel stärker mit Online-Konzepten verknüpft werden.“

Beweglichkeit zählt

In puncto Storedesign identifiziert Wanzl einen Trend zu stimmungsvollen Präsentationen ausgewählter Highlight-Sortimente und zeigt auf der EuroShop eine neue, in Schwarz und Gold gehaltene Möbelserie im Art-déco-Stil. Aichinger beobachtet, dass die eingesetzten Materialien wieder feiner werden und messingfarbene Akzente gesetzt werden. „Aus dem lange dominierenden Industry-Vintage-Stil haben sich neue Designs mit helleren und bunteren Farben entwickelt. Insgesamt ist es aber weiterhin erfolgsentscheidend, standortspezifische Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten und diese im Shopdesign sichtbar zu machen“, betont Vertriebsleiter Patrick Simon.

Liebe zum Detail: In der Coop-Filiale in Cortina d’Ampezzo wurden die Hinweise in der Optik der alpinen Wanderweg- Schilder gestaltet, um regionalen Bezug herzustellen

Liebe zum Detail: In der Coop-Filiale in Cortina d’Ampezzo wurden die Hinweise in der Optik der alpinen Wanderweg- Schilder gestaltet, um regionalen Bezug herzustellen
Foto: Wanzl

Aufgeschlossenheit für neue visuelle Gestaltungslösungen und Präsentationskonzepte stellt auch Niels Dellantonio von Schweitzer in seinen Gesprächen mit dem Handel fest. „Die Konsumenten- und Produkttrends werden immer schnelllebiger. Hieraus ergeben sich Anforderungen an die Flexibilität und Agilität der Unternehmen in Bezug auf die Sortimentsgestaltung und -darstellung.“

Gleicher Meinung ist Daniel Schwanitz von Harres Metall-Design: „Starre und monotone Flächenlayouts sind out. Mobile und vielseitig nutzbare Warenträger ermöglichen zusätzliche Verkaufsimpulse in Form von temporären Themenwelten und veränderbaren Abteilungskonzepten. Hierauf muss sich der LEH einstellen.“

Hybrid und variabel ist Trumpf

Store Consult Director Peter Prisching vom Ladenbau- Unternehmen Umdasch identifiziert vier Haupttrends in der Gestaltung stationärer LEH-Formate.

Welche Trends sehen Sie zurzeit im LEH?

Derzeit liegt der Fokus noch auf den Themen Energieeffizienz und Energieversorgung. Aber immer mehr Händler interessieren sich für nachhaltige Materialien mit einem niedrigen Product Carbon Footprint. Ein weiterer Trend ist das Thema Omnichannel. Es gilt, Lösungen wie Click & Collect, Scan & Go und Self Checkout sowohl in die Prozesse als auch in das bestehende Ladenbild zu integrieren, um eine nahtlose Customer Journey zu garantieren.

Ist das Thema Flexibilität weiter aktuell?

Flexible Ladenlayouts sind nicht nur aufgrund der Zonenintegration von Omnichannel-Elementen weiterhin ein Thema. Ein wichtiger Trend im stationären Handel ist auch die Einführung von filialindividuellen und variablen Sortimenten, die von KI-Tools an die Nachfrage vor Ort angepasst werden.

Welche Entwicklung gibt es bei den Frischetheken mit Bedienung?

Es wird immer mehr hybride Konzepte geben, um die Ressource Personal zu schonen. Etwa in Form der sogenannten bedienten Selbstbedienungstheke, bei der die Kunden auf Wunsch Service erhalten, sich ausgewählte Produkte aber auch selbst entnehmen können. Oder Theken, die in bestimmten Zeitfenstern als SB-Module genutzt werden.

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