Le Printemps: Veränderung hat Tradition | stores+shops

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Grün löst Pink ab. Passend zum Firmennamen Le Printemps sieht die Fassade nun nach Frühling aus.
Foto: Manuel Bougot

Le Printemps: Veränderung hat Tradition

Die Pariser Kaufhausgruppe Le Printemps, traditionell gern in einer Vorreiterrolle, hat sich einem radikalen Facelift unterzogen: mit neuem Logo, veränderter Firmenfarbe, erweiterten Services, einem Shopping-Festival und sogar ersten Schritten in das Metaversum. Mehr „Wow-Erlebnisse“ sind das Ziel.

Le Printemps

64 Bd. Haussmann
75009 Paris
Frankreich

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Le Printemps

Le Printemps

64 Bd. Haussmann
75009 Paris
Frankreich

„Ich hoffe, Ihnen gefallen unsere neuen Firmenfarben Grün, Weiß und Gold“, verkündet Jean-Marc Bellaiche, CEO der Printemps Gruppe, die Lancierung des neuen Ladenkonzepts der Kaufhausgruppe Le Printemps. Die französische Einzelhandelsgruppe mit Flagship am Pariser Boulevard Haussmann erneuerte ihren Auftritt bezüglich Logo und Firmenfarbe, im Onlinegeschäft, mit zahlreichen neuen Angeboten im stationären Handel.

Zudem wurde ein Shopping-Festival eingeführt. Mitte März war der Relaunch vollzogen. Die Veränderung ist umfassend und weithin sichtbar, denn das unter Denkmalschutz stehende Kaufhaus erstrahlt nun nicht mehr im traditionellen Pink, sondern in einem satten Grün.

Eine Pioniergeschichte

„Tout commençe au Printemps“ (dt.: Im Frühling fängt alles an) wird die neue Strategie doppeldeutig umschrieben, denn das berühmte Kaufhaus ist nach der Jahreszeit benannt. Der Slogan passe zum Unternehmen, denn Le Printemps sei schon immer ein Vorreiter gewesen, erinnert der CEO und zitiert die Highlights der reichen Pioniergeschichte des Hauses:

Le Printemps war das erste Kaufhaus, das 1866 einen Schlussverkauf einführte, 1874 den ersten metallischen Aufzug installierte, 1882 gleiche Gehälter für Männer und Frauen auszahlte, 1912 die Filialisierung in die Provinz startete, dann ein eigenes Haus nur für Männermode eröffnete, die erste Skipiste, die erste Webcam, das erste Feuerwerk, … und im Herbst 2021 die erste komplette Etage für zirkuläre Mode.

Fit für die Zukunft

Die neue Secondhand-Abteilung im frisch renovierten 7. Stock, die nun auch in den Filialen in Lille, Deauville, Lyon und Marseille peu à peu eingerichtet wird, geht bereits auf die Initiative des neuen Firmenchefs zurück, aber sie bildet nur einen Baustein seiner umfassenden Umgestaltung, die in Rekordzeit von einem knappen Jahr umgesetzt wurde.

Kuratierte Mode, dekorativ inszeniert – die Abteilung „L’endroit“

Kuratierte Mode, dekorativ inszeniert – die Abteilung „L’endroit“
Foto: Romain Ricard

Bellaiche kam im September 2020 mit dem selbst erklärten Ziel, „Le Printemps für die Zukunft zu rüsten“. Dabei ist es nicht so, dass seine Vorgänger die Hände in den Schoß gelegt hätten: Vor allem das Stammhaus in Paris wird seit Jahren modernisiert.

Seit Abspaltung vom Luxuskonzern PPR, heute Kering, wurden große architektonische Umbauten vorgenommen – sowohl von den Interims-Besitzern Deutsche Bank und La Rinascente als auch vom heutigen Eigentümer, einer Investmentfirma aus Katar. Im Rahmen dieser Investitionen erfolgte auch ein Upgrading im Genre. Im Gegensatz zum Wettbewerber nebenan, den Galeries Lafayette, setzt Le Printemps mehr und mehr auf Premium und Prestige.

Mehr lokaler Fokus

Waren angesichts der kostenintensiven Renovationen der letzten Jahre überhaupt eine weitere Umgestaltung und ein Strategiewechsel nötig? „Ja. Das Verständnis von Luxus ändert sich, die Kundenerwartungen auch. Es liegt in der DNA von Kaufhäusern, sich ständig weiterzuentwickeln.“

Man habe seit dem 150sten Jubiläum im Jahr 2015 zu wenig investiert und an Einzigartigkeit verloren, kritisiert der Chef-Manager. Man müsse wieder „Wow-Effekte“ liefern. Auch fordern die letzten Krisenjahre mit Terroranschlägen, den Gelbwesten-Demonstrationen, Pandemie und dem aktuellen Krieg in der Ukraine ein Umdenken in der Kundenansprache. „Obwohl Paris sehr vom Brexit profitiert, fehlen Touristen, allen voran die umsatzstarken chinesischen Kunden. Und das wird auch noch länger so bleiben“, urteilt der CEO. Man habe sich daher wieder mehr der lokalen Kundschaft zugewandt.

Ein Plus von 10 Prozent lokaler Frequenz für die Kaufhausgruppe insgesamt und sogar 15 Prozent beim Flagship in Paris zeigen, dass die Ansprache vor Ort gelungen ist. Neue Abteilungen, wie die Kooperation mit dem bekannten Pariser Sportgeschäft „Au vieux campeur“, sind das Ergebnis dieser Umorientierung, denn kaum ein Chinese kommt nach Paris, um Outdoor-Zelte oder Bergschuhe zu kaufen.

Die Pariser aber haben diesen Bedarf. Die Einheimischen freuen sich auch über die jüngst installierte Gesichtsbehandlung namens „Face 2 Une“, die Botox ersetzen soll. Oder das neue Angebot an Beauty-Food aus der ganzen Welt. In der Mode bietet die Abteilung „L’endroit“ ein kuratiertes und teilweise exklusives Angebot an neuen Fashion-Brands, im Corner „Ready-Up“ fabrizieren Jungdesigner und Modestudenten in Atelier-Atmosphäre ihre Produkte vor Augen der Kunden und stehen Rede und Antwort.

Auf der Etage für Wohnen und Dekoration wurde dem Onlinehändler „Made in Design“ eine große Fläche zugedacht, auf der Kund:innen die im Internet entdeckten Sofas nun auch Probesitzen können. Außergewöhnlich ist zudem die neue Abteilung „Hors Saison“, die Designer-Kleidungsstücke der vergangenen Saisons, z. B. von Tibi, Proenza Schouler oder Rotate, mit Reduzierungen von bis zu 60 Prozent anbietet – das ganze Jahr über. Diese „Designer- Restposten-Abteilung“ ist eine stylische Lösung für das Problem der Lagerbestände, die seit Februar 2022 gemäß einem neuen französischen Gesetz nicht mehr vernichtet werden dürfen.

Beauty-Food zählt zu den neuen Angeboten.

Beauty-Food zählt zu den neuen Angeboten.
Foto: Romain Ricard

Fließende Abteilungsgrenzen

Rund ein Dutzend neuer Flächen und Abteilungen, in denen zunehmend die Grenzen zwischen Mode, Beauty, Design und Restauration verschwinden, wurden im Rahmen der neuen Strategie geschaffen: Zwischen den Kleidern und Schuhen finden sich immer wieder Vasen, Seifen oder Kissen, im neuen Café vert kann man Kaffeetrinken, Kuchen essen sowie Pflanzen kaufen, und unter der berühmten, Denkmal geschützten Kuppel des Kaufhauses probiert man auf der Fläche „Plage“ (dt.: Strand) seine Badeanzüge an, spielt Petanque oder genießt in der Sonnenliege einen Drink mit Blick auf die Stadt.

Das neue Sortiment ist eklektisch und mehr und mehr auf kleine Marken fokussiert. Bellaiche: „Diese jungen und seltenen Marken vor den anderen zu haben, kreiert Traffic im Laden und schafft Begehrlichkeit.“ Seit Jahren schwelt unter den Pariser Kaufhäusern der Kampf, neue Produkte oder Marken als Erster anbieten zu können. Exklusivität ist zu einem wichtigen USP geworden, gerade um die im Angebot verwöhnte Pariser Klientel zu überzeugen.

Digitale Welt erschließen

So werden zur Lancierung der neuen Marketing-Strategie auch 500 exklusive Produkte in den neuen Firmenfarben angeboten, darunter eine Kelly-Bag von Hermès in Grasgrün oder eine grüngold- weiße Version des berühmten 70er-Sessels von Cappellini. Auch online soll bei Le Printemps künftig alles anders werden.

Die derzeit drei Onlineshopping-Websites sollen zunehmend verschmelzen, einen ersten Schritt ins Metaverse wagt Le Printemps mit einem virtuellen Store, in dem Kund:innen auch digitale NFT-Kunstwerke gewinnen können. Für Jean-Marc Bellaiche ist diese Aktion ein Onlineevent, so wie das reelle Festival, das ab sofort jedes Jahr Ende März stattfinden wird und mit dem sich Le Printemps einreiht in diverse Shopping-Festivals, die bereits bei den anderen Kaufhaus-Ketten bestehen.

„Le Printemps soll ein Platz werden für Innovationen und Überraschungen. Das Kaufhaus soll menschlich bleiben, engagiert und dabei seinen eleganten und inspirierenden Charakter bewahren“, so der CEO.

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