„Weekend-Supermarkt“: Shoppen zum Pauschaltarif | stores+shops

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Natürlich müssen alle Kunden des Test-Supermarktes in Wien registriert sein.
Foto: Umdasch

„Weekend-Supermarkt“: Shoppen zum Pauschaltarif

Für die Markenartikelindustrie, aber auch für Start-ups und Online-Händler ist der „Weekend-Supermarkt“ in Wien eine Testplattform, um Erkenntnisse über die Marktfähigkeit von Produktinnovationen zu gewinnen. Registrierte Kunden können dort für 12,90 Euro pro Monat 20 beliebige Produkte kaufen.

Weekend-Supermarkt

Liniengasse 11
1060 Wien

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Weekend-Supermarkt

Liniengasse 11
1060 Wien

Der Weekend-Supermarkt in Wien ermöglicht seinen Kunden das Einkaufen für einen Monatsbeitrag von 12,90 Euro. Der Kunde kann kommen, sooft er will – die Anzahl der Artikel, die das Mitglied pro Monat kaufen kann, ist auf 20 begrenzt. Das Sortiment besteht zu einem großen Teil aus Produkten bekannter Markenartikelunternehmen wie Nestlé, McCain, Procter & Gamble, Dr. Oetker oder Unilever. Neue, noch unbekannte Produkte von Start-ups oder Online-Händlern sind ebenfalls im Weekend-Supermarkt erhältlich.

Das sachliche Interieur des Test-Supermarktes

Das sachliche Interieur des Test-Supermarktes
Foto: Umdasch

Die Idee hinter dem Konzept ist klar: Es geht um Marktforschung und Datenanalysen. Genau genommen um Daten zum Kaufverhalten, die der Testkäufer zusammen mit seinen persönlichen Daten dem Betreiber des „Real-Life-Marktforschungs-Supermarktes“ zur Verfügung stellt. Die Markenhersteller listen ihre Produkte für einen Testzeitraum von maximal 3 Monaten in das Sortiment des Supermarktes ein. Sie decken die komplette Bandbreite eines Supermarktsortiments ab – von Getränken, Teigwaren, Lebensmittelkonserven, Süß-waren und Knabberartikel über Molkereiprodukte und Tiefkühlkost bis hin zu Artikeln für die Körperpflege sowie Wasch-, sowie Putz- und Reinigungsmittel. Zum Zeitpunkt des Marktbesuchs im Mai 2019 waren 138 Artikel als aktive Testprodukte gelistet, seit Eröffnung des Supermarktes im Oktober 2017 wurden rund 1.200 Artikel getestet.

Reales Wettbewerbsumfeld

Der Weekend-Supermarkt, eine von der Europäischen Union geförderte Initiative des österreichischen Weekend-Verlags, wertet die Daten in einer eigenen Marktforschungsabteilung aus und stellt sie den Vertragspartnern je nach Auftragsumfang zur Verfügung, zum Beispiel Auswertungen aus Warenkorb- oder Zielgruppenanalysen, Verpackungstests oder zur Wiederkaufswahrscheinlichkeit. Die Daten liefern den Auftragsgebern Erkenntnisse über die Marktfähigkeit neuer Produkte.

Ein Anbieter plant zum Beispiel die Einführung einer neuen 100-g-Tafelschokolade in Österreich und möchte vorab testen, wie das Produkt vom Verbraucher in einem realen Wettbewerbsumfeld wahrgenommen wird. Für den Abverkaufstest in einem realen Wettbewerbsumfeld platziert der Weekend-Supermarkt diesen Artikel zusammen mit Artikeln von 3 marktführenden Wettbewerbern auf einer Verkaufsgondel. Auch die Mitbewerber können von den Ergebnissen aus dem Feldversuch profitieren. Gut nachgefragt von der Industrie sind auch Testanordnungen von Produkten in unterschiedlichen Verpackungs- und Geschmacksvarianten.

Weekend-Supermarkt

  • Adresse Liniengasse 11, 1060 Wien
  • Eröffnung Oktober 2017
  • Verkaufsfläche 600 qm
  • Anzahl Mitarbeiter 8
  • Checkout-Kassen 2
  • Sortiment Lebensmittel, Getränke, Körperpflegemittel
  • Anzahl Testartikel durchschnittlich 150 pro Monat (Ausbau auf 1.000 geplant)
  • Ladenbau Umdasch
  • Website markt.weekend.at

Kein Geldfluss am Checkout

Für die Industrie würde es immer schwerer, aufgrund des Überangebots im Markt die Konsumenten zu erreichen, sagt Weekend-Markt-Initiator und Geschäftsführer Thomas Perdolt: „Wir reden von unzähligen Produkten und Sorten in den verschiedensten Produktgruppen, die im österreichischen LEH gelistet sind, dazu kommt noch der hohe Eigenmarkenanteil. Der Konsument entscheidet sich in 83 Prozent der Fälle immer für die gleichen Produkte, die er auch schon in den Vorwochen eingekauft hat. Neulistungen haben es daher sehr schwer, sich im Handel durchzusetzen.“ Die Markttests in einem realen Wettbewerbsumfeld liefern der Industrie erste Erkenntnisse über die Marktfähigkeit und Argumentationshilfen bei den Listungsgesprächen mit den Handelsunternehmen.

Produktinformationen am Regal via Smartphone-App

Produktinformationen am Regal via Smartphone-App
Foto: Weekend-Supermarkt

Eineinhalb Jahre nach seiner Eröffnung zählt der Weekend-Supermarkt 1.100 Mitglieder. Auf der Warteliste stehen zurzeit knapp 6.300 Personen, berichtet Thomas Perdolt. Weitere 600 Personen sollen in Kürze in den Status der aktiven Mitglieder überführt werden. Das Panel wird nach den soziodemographischen Merkmalen der österreichischen Bevölkerung zusammengestellt. Wer Mitglied werden möchte, geht auf die Homepage, schließt dort eine Mitgliedschaft ab und erhält (sofortige Zulassung vorausgesetzt) nach Zahlung des Monatsbeitrags einen Code aufs Smartphone geschickt. Mit dem Code identifiziert sich die Testperson am Checkout, bevor die Kassiererin die Produkte aus seinem Einkaufskorb scannt. Der Kassenbon listet die Produkte einzeln mit ihrem jeweiligen Warenwert auf. Die Bonsumme wird mit „Null“ ausgewiesen. Ein Geldfluss an der Kasse findet nicht statt. Je nach Testanlage werden die Mitglieder nach dem Kauf zu Online-Befragungen eingeladen. Die Teilnahme wird mit Bonuspunkten in Form von Zusatzkäufen belohnt.

Der Testkäufer kommt im Durchschnitt zweimal pro Monat in den Supermarkt und bewegt sich 26 Minuten im Markt, hat das Team um Thomas Perdolt ermittelt. Die durchschnittliche Warenkorbgröße liegt bei 68 Euro. Insgesamt entsprechen die 20 Artikel, die das Mitglied pro Monat frei einkaufen kann, einem Warenwert von durchschnittlich 110-120 Euro. Ein guter Deal als Gegenwert für einen Monatsbeitrag von 12,90 Euro.

Instore Analytics

Im Mai 2019 wurden die Versuchsanordnungen um technische Einrichtungen wie Kamerasysteme und Blickaufzeichnungsverfahren erweitert. „Pysense“, eine Anwendung des Technologieanbieters Pyramics, misst die Werbewirkung von Regalplatzierungen oder Instore-Displays. Das System unterscheidet punktgenau zwischen Traffic, Betrachtern und Stoppern und erfasst dabei Blickkontakte nach Dauer und Häufigkeit sowie Alter, Geschlecht und Mimik. Thomas Perdolt legt Wert auf die Feststellung, dass die europäischen Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.

Unter dem Strich bietet der Weekend-Supermarkt den Markenherstellern einen Zugang für eine Marktanalyse in einem realitätsnahen Verkaufsumfeld. Im Vergleich zu konventionellen Verbraucherbefragungen und Geschmackstests unter Laborbedingungen verspricht ein Markttest im „Real-Life-Marktforschungs-Supermarkt“ je nach Testanordnung und Zielausrichtung belastbare Ergebnisse im Vorfeld einer Produktneueinführung. Oder, wie es Thomas Perdolt formuliert: „Näher dran geht nicht.“

Weitere Informationen über die Redaktion: redaktion@ehi.org

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