Alte Pokale und zerlesene Bücher | stores+shops

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Kein verschenkter Platz

Alte Pokale und zerlesene Bücher

Das Modelabel Gant hat seinen Store im Berliner Quartier 206 komplett umgebaut und ihm das neue Store Design der Marke verpasst. Sehr gelungen ist der neue Auftritt im luxuriös-gediegenen Hamptons-Stil der amerikanischen Ostküste.

Kein verschenkter Platz

Schafft Atmosphäre

Gant, Sportswear-Marke mit Wurzeln in den USA und heutigem Firmensitz in Schweden, fängt das Flair des amerikanischen Lebensstils in Neu England an der Ostküste der USA ein. In New Haven, Connecticut, soll ein gewisser Bernard Gant Anfang des letzten Jahrhunderts damit begonnen haben, perfekte Oxford-Hemden zu fertigen.

In den 50er- und 60er-Jahren dann ging dieser Casual-Shirt-Style um die Welt. Damit war der Grundstein dieses sportlichdistinguierten Looks der Ostküste zwischen New York und Boston gelegt. Dieses Erbe liegt dem Design der neuen Store-Generation von Gant zugrunde. 

1997 zog Gant anlässlich der Eröffnung des Quartier 206 an der Berliner Friedrichstraße in diese Luxusmall ein, damals auf 200 qm. Kurz vor dem 15-Jährigen, das 2012 gefeiert wird, wurde der Store nun komplett umgebaut und auf 250 qm erweitert. Seit Mitte August präsentiert sich der Gant-Store in einem neuen Design, das bereits in dem Flagship Store am Hamburger Flughafen, in der Dresdner Altmarkt Galerie und jüngst in der Dortmunder Thier-Galerie realisiert wurde.

Schafft Atmosphäre

Das neue Interior Design erinnert an gediegene Wohnhäuser der Upper Class. Säulen und Zierleisten, helle Wandfarben, Böden aus Echtholz und Naturstein erzählen von der Mischung aus Luxus und Understatement, wie sie in den legendären Hamptons traditionell gepflegt wird. In der Mitte des neuen House of Gant erstreckt sich eine lange Tafel mit messingfarbenen Leselampen. Ein Lounge-Bereich mit Kamin, Clubsessel, Coffee-Table-Books und aktuellen Tageszeitungen darf auch nicht fehlen. Sorgsam wurde auf kleine Details und authentische Accessoires geachtet: Alte Pokale und Vasen, zerlesene Bücher, eine historische Uhr, deren letzte Stunde bereits geschlagen hat, Bilder in verblassten Farben und Schwarzweiß-Fotografien, angelaufene Kerzenleuchter und Seekoffer, deren Kanten vom vielen Globetrotting abgestoßen sind, all dies füllt den Store mit Geschichte und macht ihn behaglich und einladend. Die große indirekte Deckenbeleuchtung, die Tageslichteinfall simuliert, durchflutet den Raum mit angenehmem, warmem Licht. Für die Kollektion Gant Kids wurde eine ehemalige Lagerfläche in eine kleine, verspielte Oase verwandelt. Die gesamte Fläche des Gant-Stores ist eine gelungene Inszenierung von „Heritage“ und der Historie der Marke. Geplant wurde das neue Design von Bratt Lifestyle Architecture aus Stockholm. Ladenbau und Projektentwicklung lag in den Händen von Prima Interior Brians aus Doetinchem in den Niederlanden.

Fotos (3): Gant

Gegenpol zur Schnelllebigkeit

Coen Duetz, Generalimporteur Deutschland für die Marke Gant, sieht das neue Store Design als Angebot zur Entschleunigung und macht sich keine Sorgen um die Zukunft stationärer Läden.

s+s: Welche „Philosophie“ steht hinter dem neuen Gant-Store-Design?

DUETZ: In der heutigen schnelllebigen Zeit wollen wir einen Gegenpol dazu darstellen. Wir haben Zeit für unsere Kunden.

s+s: Der Store „verschenkt“ sehr viel Fläche für Atmosphärisches. Kann sich ein solches Store-Konzept rechnen?

DUETZ: Es rechnet sich wunderbar. Unsere Kunden schätzen die Großzügigkeit und die entspannte Atmosphäre. Wo wir Platz dafür haben, setzen wir diese Idee immer um.

s+s: Der Detail-Reichtum im Laden dürfte einen deutlich erhöhten Visual-Merchandising-Einsatz erfordern.

DUETZ: Natürlich, das macht auch den Unterschied. Mittlerweise sorgen 16 – Tendenz steigend – Visual Merchandiser zwischen Sylt und Kempten dafür, dass unsere 33 Stores ständig ansprechend und einladend erscheinen. Das gilt auch für die 164 zu betreuenden
Shop-in-Shop-Flächen bei unseren Partnern.

s+s: Woher stammen all die Seekoffer, Pokale und Kerzenleuchter?

DUETZ: Das bleibt unser Geheimnis.

s+s: Wie schätzen Sie die Zukunft stationärer Shops ein im Hinblick auf den wachsenden Online-Absatz?

DUETZ: Auch wenn wir damit sehr gute Geschäfte machen, wird das Online-Geschäft eines Tages an seine Grenzen stoßen. Wir werden auch in Zukunft weiter Mietverträge unterzeichnen und arbeiten gerade an einem sehr anspruchsvollen neuen Shop-in-Shop-Konzept.

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