Shopping neben Olympia | stores+shops

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Außenansicht des Centers

Shopping neben Olympia

Am 13. September hat mit dem Westfield Stratford City das zweite Westfield Shopping Center in London eröffnet. Das erste, viel beachtete Westfield Shopping Center wurde 2007 eröffnet. Das neue Center befindet sich in unmittelbarer Nähe des Londoner Olympiastadions für die Olympiade 2012 und punktet wiederum mit Superlativen.

Als der australische Projektentwickler Westfield Mitte September in London sein neues Center eröffnete, geschah dies mit dem üblichen Riesen-Tamtam, wie es einem Projekt gebührt, in dem keine halben Sachen gemacht wurden. Ex-Pussycat-Doll Nicole Scherzinger trat umrahmt von einem Feuerwerk auf; der schillernde Londoner Bürgermeister Boris Johnson zerschnitt das Band. Dann brachen die Besucher-Horden ein, 150.000 oder auch 200.00 waren es, je nachdem, welcher Meldung man Glauben schenken will. Am Ende der Eröffnungswoche hatten über eine Million Menschen das neue Westfield Stratford City Center besucht. Das Center befindet sich im Osten Londons in einem ethnisch gemischten, armen bzw. prekären Stadtbezirk. Einerseits ist die Gegend geprägt von sozialer Deprivation – daher verspricht man sich durch die Ansiedlung des Olympiageländes und des Olympiastadions für die Olympiade 2012 eine aufbauende Wirkung auf die Umgebung. Andererseits kommen junge, gut ausgebildete und besserverdienende Angestellte in diese Gegend, die sie als rau, authentisch und anregend empfinden.

Das Westfield Stratford City Center umfasst 175.000 qm Einzelhandelsfläche. Zählt man die das Centergebäude umgebende Einzelhandelsfläche hinzu, ist es das größte städtische Shopping Center in der EU. Eine imposante, rund um die Uhr betriebsame Flaniermeile bildet das Rückgrat des ganzen Komplexes. Diese verbindet den Ankermieter, das Warenhaus John Lewis auf der einen Seite mit dem Ankermieter Marks & Spencer auf der anderen Seite. Nördlich wird dieser Boulevard flankiert von einem dreistöckigen Shopping-Center-Gebäude, in dem eigenständige Händler und Anbieter für frische Lebensmittel zu finden sind. Auf der Südseite haben in zwei Gebäuden die chicen Modeanbieter und Lifestyle-Brands ihr Domizil.

Spielkasino

Außenansicht des Centers

Innenansicht der Mall

Die zweite Achse, die das Areal erschließt und die ebenfalls John Lewis auf der einen und Marks & Spencer auf der anderen Seite verbindet, ist die „Northern Arcade“, eine sanft gebogene, dreigeschossige Gallerie, die gleichzeitig die beiden Bahnhöfe von Stratford verbindet, die Stratford Regional Station und die Stratford International Station. Man rechnet damit, dass 70 Prozent der erwarteten 10 Millionen Olympiade-Besucher das Shopping Center passieren werden. Zwischen diesen beiden Erschließungswegen liegt die Haupt-Arkade des Shopping Centers mit zwei Einzelhandelsebenen sowie mit einem Gastronomiebereich, von dem aus man das Olympiagelände überblicken kann. Noch haben nicht alle Handelsgeschäfte eröffnet – es sollen 300 Läden entstehen, ferner 70 Gastronomiebetriebe, ein digitales Kino mit 17 Sälen, ein Bowling Center, ein Spielkasino – und der erste Markt mit frischen Lebensmitteln in einem englischen Shopping Center. Westfield hat die sich dort ansiedelnden Händler mit der Herausforderung konfrontiert, mit einzigartigen oder dem Standort individuell angepassten Versionen ihrer Retail-Konzepte anzutreten, Konzepte, die einerseits zu der bombastischen Verkaufsumgebung des Centers passen, andererseits auf die speziellen soziokulturellen Besonderheiten der direkten städtischen Umgebung abgestimmt sind. Dem folgend entstand hier die größte John-Lewis-Filiale mit einem speziell für Stratford entwickelten raueren, ungeschliffeneren Design, das sich stark von der normalen John-Lewis-Ästhetik unterscheidet. Dazu zählen auch neue, jüngere Marken und eine urbanere Atmosphäre. Direkt am Haupteingang des Centers befindet sich der bislang größte Store von Forever 21 in Großbritannien. Es wurden auch einige neue, nur dort zu findende Läden speziell für dieses Standort-Konzept entwickelt.

Ausgewählte Store-Konzepte

John Lewis
Das viergeschossige, von dem Architekten Crispin Wride entworfene architektonische Highlight hat einen auffälligen, verglasten „Bug“, von dem aus man einen Ausblick über die Mall hat. Im Untergeschoss befindet sich eine 3.000 qm große Waitrose-Filiale.

Forever 21
Das US-Trendlabel fährt in dem dreigeschossigen Store sein komplettes Programm mit allen Sub-Marken auf. Es gibt einen „Heritage Room“ mit Maß-Einbauten und alten Theaterstühlen.

Currys PC World Black
Dixon Retail experimentiert weiter mit seinem Format Black, bekannt geworden durch sein ungewöhnliches Visual Merchandising, das mehr an einen Fashion Store als an einen Elektronikmarkt erinnert. Doch hier in Stratford gibt es keine Display Mannequins mehr. Erhalten blieben die hölzernen „Spieltische“ mit gedämpfter Beleuchtung darüber. In den Schaufenstern zieht dynamisches LED-Licht die Blicke an.

Goldsmiths Boutique
Die Juwelierkette hat sich hier von ihrem üblichen High-Street-Konzept komplett verabschiedet und eine sehr stilvolle, edelbeige Umgebung mit Lounge geschaffen, in der Kunden auch mal „chillen“ können.

Topman/Topshop
Auch hier hat die hausinterne Design- und Visual-Merchandising-Abteilung ein neues Interior-Konzept entwickelt. Die 70 m breite Ladenfront ist fensterlos, im Store gibt es eine Event-Fläche. Display Mannequins säumen eine „Fashion Avenue“.

Uniqlo
Auch Uniqlo ist auf 1.000 qm dabei. Durch ein Zwischengeschoss entsteht im Eingangsbereich ein offener, 8 m hoher Raum mit Glasfront. Der Store ist der erste in Großbritannien, der nach dem neuen „Uniqlo global“-Standard für Ladeneinrichtung und digitale Instore-Kommunikation umgesetzt wurde.

Blockheizkraftwerk

Innenansicht der Mall

Bei aller „Konsumigkeit“ des Angebots wurden bei der Gebäudekonstruktion Nachhaltigkeits-Aspekte nicht vernachlässigt. 75 Prozent des Strombedarfs wird vor Ort durch ein eigenes Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kälte-Koppelung erzeugt. Durch die Nutzung natürlichen Tageslichts, gute Wärmedämmung, Energieeffizienz bei Beleuchtung, Heizung und Kühlung sowie durch die Nutzung der durch Sonneneinstrahlung gewonnenen Wärmeenergie wird der Energieverbrauch des Gebäudes gesenkt. Geeignete Dachflächen wurden ökologisch gestaltet, sodass sich Pflanzen und Wildtiere darauf ansiedeln können und Regenwasser gebunden wird. Zudem hat das Hauptgebäude des Centers eine 23.500 qm große Regenwasser-Nutzungsanlage. Wird das Westfield Stratford ein Erfolg? Die Chancen zumindest stehen gut, das Konzept großer innerstädtischer Center läuft nicht nur in London erfolgreich. Die Entwickler landeten im Frühjahr einen finanziellen Coup, indem sie die Hälfte des Objekts an einen kanadischen Pensionsfonds verkauften, wodurch sie einen großen Teil ihrer Investition wieder einspielen konnten.

Fotos (3): Westfield

Weiterführende Informationen: http://uk.westfield.com/stratfordcity

Mehr als nur ein Shopping Center

Bill Giouroukos, Director of Operations, Westfield UK, erläutert die Besonderheiten des Westfield Stratford City-Centers, das für seine Umgebung mehr sein soll als nur ein Shopping Center.

s+s: Wie ist der Status quo nach der großen Eröffnung?

GIOUROUKOS: Zum Zeitpunkt der Eröffnung waren 96 Prozent der Handelsflächen vermietet oder reserviert. Unser Job ist es jetzt, die Neueröffnungen zu managen, die meisten werden wohl bis Ostern 2012 über die Bühne gehen.

s+s: Zwei Westfield-Shopping Center in London… Worin unterscheidet sich das neue Westfield Stratford City von dem ersten, 2007 eröffneten?

GIOUROUKOS: Wir gehen davon aus, dass das Westfield Stratford City in seinem speziellen Umfeld in Ost-London eine eigene Identität entwickelt, die sehr verschieden ist von der des Westfield-Centers in der White City im Westen von London. Wir haben die Händler im Stratford City regelrecht gedrängt, etwas ganz Andersartiges zu machen. Wir arbeiten eng mit allen Retailern hier zusammen, um neue, innovative Store-Konzepte zu ermutigen, die in das spezielle Umfeld Stratford passen.

s+s: Was ist neu an dem Konzept des Westfield Stratford City?

GIOUROUKOS: Auf jeden Fall wird die Freizeit-Funktion immer wichtiger. Wir haben hier in Stratford mehr Gastronomie, wir haben dieses riesige, supermoderne Kino, wir haben eine ebenfalls supermoderne Bowling-Anlage und bekommen noch ein Spielkasino hier im Center. Das Westfield Stratford will für sein Einzugsgebiet ein Ort sein, an dem man nicht nur shoppen, sondern sich den ganzen Tag und den ganzen Abend aufhalten kann.

s+s: Welche weiteren Pläne hat Westfield?

GIOUROUKOS: Der nächste Schritt geht nach Mailand, wo wir unser erstes Center auf dem europäischen Festland bauen. Es soll vor der Expo 2015 in Mailand eröffnet werden.

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