Anreiz zur Lichtplanung: Die LED holt auf | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Storedesign: Hans Michael Heger (Foto: Stiefelkönig)

Anreiz zur Lichtplanung: Die LED holt auf

Investoren im Handel sind oft noch unsicher: Ist das digitale Licht marktreif und brauchbar für den professionellen Einsatz auf der Verkaufsfläche? Der Lichtplaner Reinhard Vedder nennt die tatsächlich gewinnbringenden Vorteile der LED gegenüber konventioneller Technik.

Der aktuelle EHI-Ladenmonitor ergab: 59 Prozent der befragten Händler sehen bei der Ladenbeleuchtung einen Investitionsschwerpunkt. Rd. 36 Prozent sprachen sich für die LED aus. Vor allem im Food-Sektor: 60 Prozent der gesamten Beleuchtung entfallen hier inzwischen auf LED. Im Nonfood-Bereich sind es derzeit 40 Prozent Anteil. Das starke Interesse an den Leuchtdioden wird im Handel von unterschiedlichen Motiven getragen: dem Anspruch an eine attraktiv und emotional gestaltete Lichtszenerie, an Nachhaltigkeit, ein eigenständiges Corporate-Design-Konzept und die Notwendigkeit, den steigenden Energiepreisen mit kostensenkenden und wirtschaftlichen Lösungen zu begegnen. All diese Ziele sollen die LED in optimaler Weise verbinden.

Ein Beispiel für Läden mit LED-Beleuchtung bildet Humanic Wien. (Storedesign: Hans Michael Heger / Foto: Humanic)

Ein Beispiel für Läden mit LED-Beleuchtung bildet Humanic Wien. (Storedesign: Hans Michael Heger / Foto: Humanic)

Die Dynamik der LED-Forschung und -Entwicklung war in den letzten Jahren überraschend. Lange noch lagen die Entladungslampen im Vergleich mit der LED in puncto Lichtausbeute vorn. Entladungslampen galten deshalb als sehr wirtschaftliches Leuchtmittel, weil sie ihre hohe Lichtleistung mit geringem Energieeinsatz erzielen. Dies prädestinierte HIT-Lampen vor allem auch für den Textil- und Modeeinzelhandel, in dem sie auch nach wie vor als standardisiertes und zuverlässiges Leuchtmittel eingesetzt werden. Mitte 2013 hat die LED mit einer Lichtausbeute von 120 l/W nun aber die modernsten Halogenmetalldampflampen (102-112 l/W) überholt. „Damit sind wir auch auf der wirtschaftlichen Seite jetzt einen Riesenschritt vorangekommen“, meint der Lichtplaner Reinhard Vedder.

Schwer überschaubar

Zwar erweist sich das schwer überschaubare LED-Angebot von teilweise zweifelhafter Qualität, das derzeit den Markt überschwemmt, als eher kontraproduktiv für Akzeptanz und Durchsetzung der digitalen Lichttechnik im Shopbereich. Vor allem sind es aber auch die hohen Anschaffungskosten einer qualitativ hochwertigen LED-Shopbeleuchtung, die die Investitionsbereitschaft vieler Handelsunternehmen in die LED-Technik bremsen.

Storedesign im Stiefelkönig Wien: Hans Michael Heger (Foto: Stiefelkönig)

Storedesign im Stiefelkönig Wien: Hans Michael Heger (Foto: Stiefelkönig)

Der Wunsch, Kosten zu senken, ist bei den Einkäufern übermächtig“, so die Erfahrung von Reinhard Vedder. Die weit verbreitete Einschätzung, dass LED gegenwärtig noch zu teuer für den Profi-Einsatz auf der Verkaufsfläche seien, teilt Vedder nicht – und beruft sich dabei unter anderem auf ein bekanntes Schweizer Kaufhaus, das schon sehr früh und überzeugt auf die LED-Technologie gesetzt hat. Dort habe man die Wirtschaftlichkeit dieses Lichtsystems genauer unter die Lupe nehmen wollen. Eine Expertise zeigte, dass Wirtschaftlichkeits-Berechnungen von LED und Entladungslampen nur unter Einbeziehung aller wichtigen Kostenfaktoren wie zum Beispiel den Betriebskosten für die Kühlung und Raumklimatisierung, Service- und Wartungskosten, Lebensdauer und Qualität von LED und Vorschaltgeräten zu wirklich verlässlichen Ergebnissen führen – dies werde aber sehr häufig vernachlässigt. Im genannten Beispiel kamen beide Lichttechnologien im direkten Vergleich in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren auch in puncto Wirtschaftlichkeit auf vergleichbare Werte – trotz der höheren Investitionskosten bei LED.

Die optische Qualität hochwertiger LED hat auch der Mobilfunkkonzern T-Mobile auf der Suche nach Shop-Leuchten für den internationalen und nationalen Markt in Labortests untersucht. Bei gleichen physikalischen Leistungsspektren schnitten die LED im Vergleich zu Entladungslampen in puncto Farbwiedergabe mit einem klaren, brillanten und weißeren Licht besser ab.

Verbreitung im LEH

Im Lebensmittelhandel wächst die Akzeptanz für LED besonders stark, weil die spezifischen Charakteristika der LED (ein beinahe UV- und infrarotlichtfreies Licht) im Unterschied zu konventioneller Beleuchtung den Wärmeeintrag reduzieren. Die LED sparten Kosten für die Kühlung der Verkaufsflächen, senkten zudem die Abschriften bei Lebensmitteln und senkten durch ihre lange Lebensdauer auch die Servicekosten. Gerade der Discount gilt hier als Vorreiter für den Einsatz hochwertiger, leistungsstarker LED. Eine verbesserte Farbwiedergabe sorgt für attraktive Warenbilder, hinzu kommen neue gestalterische Möglichkeiten, welche die digitale Lichttechnik eröffnet, so Reinhard Vedder über die wesentlichen Vorteile der neuesten hochwertigen LED-Produkte.  

Modehaus C. J. Schmidt, Husum (Foto: Reinhard Vedder)

Modehaus C. J. Schmidt, Husum (Foto: Reinhard Vedder)

In letzter Zeit haben sich auch die Konzepte des Handels für eine zeitgemäße attraktive Shopbeleuchtung verändert. Moderne Inszenierungen auf der „Shopbühne“ verabschieden sich zunehmend von der gleichmäßigen Flächenausleuchtung mit hohem Beleuchtungsniveau zugunsten kontrastreicher Hell-Dunkel-Inszenierungen mit Lichtinseln. Sie rücken die Ware in den Fokus, machen sie „dreidimensional“ und haptisch erlebbar. Das Licht zum Sehen wandelt sich zunehmend zu einem Licht „zum Fühlen“. Dennoch, meint Reinhard Vedder, würden die Möglichkeiten moderner Lichttechnik noch zu wenig genutzt. Er fordert, der Handel müsse Licht noch stärker als wichtiges Marketinginstrument begreifen. Licht habe eine „emotionale Message“: Es mache Ware zum Fetisch, begeistert und verführt Kunden. Sein Plädoyer für mehr „Pracht“ und Attraktivität der Lichtinszenierung: bei der Investitionsentscheidung nicht nur den Preis fokussieren, sondern Nutzen und Wirkung eines Lichtkonzepts stärker gewichten und die Lichtplanung von Anfang an in das gestalterische Gesamtkonzept integrieren – schon bei den ersten baulichen Überlegungen.

Fotos: Stiefelkönig (2), Humanic (1), Reinhard Vedder (1)

Medium Rectangle Technology 1

Anzeige

Produkt-News