Wenn die Kundschaft die Artikel, die sie kaufen möchte, selbst scannt, vermeidet das vor allem Wartezeiten und lästiges Umpacken der Ware an der Kasse. Self-Checkout-Systeme in Deutschland zeigen in den letzten zwei Jahren ein starkes Wachstum: Mehr als 5.000 Geschäfte bieten ihren Kundinnen und Kunden heute die Möglichkeit, den Scan- und Bezahlvorgang in unterschiedlichen Variationen selbst durchzuführen. Der Fachkräftemangel im Handel mit einem anhaltenden Bedarf an qualifiziertem Kassenpersonal begünstigt derzeit das Self-Checkout-Angebot vieler Händler. Self-Checkout-Systeme gelten als moderne, flexible und zukunftsorientierte Kassensysteme.

SCO, Selfscanning oder beides

SCO, Selfscanning oder beides
Foto: EHI

Gute Kundenakzeptanz

„Die gute Kundenakzeptanz von Self-Checkout- und teilweise auch Self-Scanning-Systemen wird sicherlich dazu führen, dass in naher Zukunft weitere Unternehmen ihrer Kundschaft diesen Service anbieten werden“, erklärt Frank Horst, Leiter der EHI-Initiative Self-Checkout und Experte für Inventurdifferenzen beim EHI und prognostiziert: „Das Marktangebot an stationären Self-Checkout-Kassen wird weiterwachsen. Eine ähnliche Dynamik ist im Bereich des mobilen Self-Scannings per Handscanner und per Einkaufswagen zu erwarten.“ Allein in den Jahren 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Geschäfte, die mobile oder stationäre Self-Checkout-Systeme anbieten, von 2310 auf 5010 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 117 Prozent.

Im mobilen Bereich – also zum Selbstscannen während des Einkaufs – hat das Angebot an Handscannern und Einkaufswagen mit ähnlicher Funktion in den letzten zwei Jahren stark zugenommen. Immerhin bieten derzeit 1.000 Geschäfte diese Möglichkeit des Self-Scannings an. Für das Scannen am Regal stehen auch App-Lösungen per Smartphone zur Verfügung. Nicht zuletzt aufgrund der geringeren Investitionskosten sind solche Systeme für den Handel zwar schnell flächendeckend umsetzbar, allerdings ist die Nutzung dieser Angebote überwiegend noch sehr gering.

SCO versus Self-Scanning

SCO versus Self-Scanning
Foto: EHI

SCO-Kassen wachsen schneller als Self-Scanning

Mittlerweile können in 4.270 Geschäften stationäre Self-Checkout-Kassen – auch SCO- oder SB-Kassen genannt – genutzt werden. Das entspricht einem Anstieg um 153 Prozent seit 2021, als es noch 1687 waren. Um 119 Prozent ist das Angebot von Self-Scanning gewachsen: In 2.152 Geschäften ist Self-Scanning entweder mittels Handscanner, per Einkaufswagen mit Scanner oder per App auf dem eigenen Smartphone heute möglich im Vergleich zu 983 vor zwei Jahren. In gut 1.400 Geschäften kann die Kundschaft zwischen mindestens zwei Varianten des Self-Checkouts wählen.

Geschäfte mit SCO-Angeboten

Geschäfte mit SCO-Angeboten
Foto: EHI

Verbreitung nach Branchen

Gut 60 Prozent aller Geschäfte mit stationären Selbstbedienungskassen finden sich nach wie vor im Lebensmitteleinzelhandel und mittlerweile jeweils 15 Prozent in Drogeriemärkten und Bau- und Heimwerkermärkten. Offensichtlich sind diese beiden Branchen neben dem Lebensmitteleinzelhandel aufgrund der Kundenstruktur, der Kundenfrequenz und der Warenkorbgrößen am besten für diese Art des Self-Checkouts geeignet und bieten hier die größten Vorteile für die Kundinnen und Kunden.

Datenbasis

Die Marktanalyse des EHI mit Stand August 2023 umfasst insgesamt 63 Unternehmen und Unternehmensgruppen, die Self-Checkout-Möglichkeiten in unterschiedlicher Ausprägung im Einzelhandel anbie9en. Darüber hinaus sind dem EHI gut ein halbes Dutzend Unternehmen bekannt, die derzeit Tests durchführen oder erste Tests bis Ende 2023 planen. 

Alle Details der neuen SCO-Markterhebung finden Sie auf der Homepage der SCO-Initiative.  

Kontakt 
Frank Horst, Leiter Inventurdifferenzen + Sicherheit, Tel.: 0221/57993-53, horst@ehi.org  
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: 0221/57993-42, holtmann@ehi.org 

Herausgeber 
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org Tel.: 0221/57993-0