In Haltern am See wird durch Windenergie-, Photovoltaikanlagen und andere regenerative Energieträger mehr Strom erzeugt als die Bürger, Gewerbetreibende und Gäste der Stadt verbrauchen (Stand 2018). Die M+B Backwaren GmbH aus Olfen nutzt diesen umweltfreundlich erzeugten Strom zum Backen, aber auch für die Klimaanlage in der neu eröffneten Berthold‘s Naturbäckerei mit integriertem Altstadt-Café.
Hoher Wärmeeintrag erfordert Klimatisierung
Die offen gestalteten, hellen Verkaufsräume verfügen über eine vollverglaste Verkaufsfront, die – sofern es die Außentemperaturen und die Witterung zulasse – komplett zur Seite geschoben werden, sodass ein zur Fußgängerzone vollkommen offener Bereich entsteht. Dadurch ist der Wärmeeintrag bei Sonnenschein besonders hoch. Auch die Abwärme eines Backgeräts und das hohe Kundenaufkommen sowie weitere Faktoren führen dazu, dass interne Wärmelasten geordnet abgeführt werden müssen, um ein optimales Raumklima zu gewährleisten.
Um diese Anforderung energiesparend und komfortabel zu realisieren, sind der Tresenbereich wie auch das Café mit energiesparender Klimatechnik ausgestattet. So kann sichergestellt werden, dass die Raumluft im Umluftverfahren kontinuierlich gefiltert und entfeuchtet wird.
Der für die Planung und Ausführung verantwortliche Kälte-Klima-Fachbetrieb Yanmar Energy System Europe setzte ein Außengerät mit variablem Volumenstrom (VRF) vom Typ „PUMY-P140Y“ mit 15,5 kW Kälte- und 18 kW Heizleistung aus der City Multi-Serie von Mitsubishi Electric und den entsprechenden Innengeräten ein, um eine ausgewogene Klimatisierung zu erzielen. Mit seiner Wärmepumpenfunktion kann das Außengerät auch zur Beheizung genutzt werden. Es befindet sich auf einer kleinen Konsole oberhalb der Dachtraufe.
Invertertechnologie
Invertergeregelte Systeme arbeiten durch mit einer stufenlosen (modulierenden) Leistungsanpassung und stellen somit nur die im Innenraum benötigte Kühl- bzw. Heizleistung zur Verfügung. Das bei Berthold’s Naturbäckerei installierte Außengerät verfügt über einen „Zubadan Inverter“, der bis zu -15 °C Außentemperatur seine vollständige Nenn-Heizleistung bieten soll und nach Angaben des Herstellers bis zu -25 °C Außentemperatur eingesetzt werden kann. In Arbeitsbereichen zwischen 30 und 100 Prozent kann das VRF-System gefahren werden.
Der überwiegende Teillastbetrieb soll die Betriebskosten senken. Im Verkaufsbereich mit integriertem Café sorgen weiße Deckenkassetten der PLFY-Baureihe von Mitsubishi Electric für eine Klimatisierung im Umluftbetrieb. Sie heizen bzw. kühlen das Café im Wechselbetrieb das ganze Jahr. Insgesamt sind in dem Ladenlokal vier Innengeräte als 4-Wege-Deckenkassetten im Eurorastermaß installiert. Die quadratischen Deckenkassetten verfügen über vier Luftauslässe, wodurch eine zugluftfreie Klimatisierung mit einem an der Decke entlangführenden Luftstrom entsteht.
Die Innengeräte können individuell gesteuert werden. Der Verkaufsraum gliedert sich in drei Regelbereiche mit mehreren Innengeräte unterschiedliche Temperaturbereiche und einem gemeinsamen Kältemittelkreislauf sowie einem Außengerät. Die drei Regelzonen werden von zwei Geräten im vorderen Bereich und jeweils einem Innengerät für den mittleren und hinteren Bereich abgedeckt, die jeweils von einer lokalen Fernbedienung vom Typ „PAR-32MAA“ gesteuert werden.
EU-Klimaziele effektiv erreichen
Klimaschutz ist in Zeiten globaler Erwärmung eines der vorherrschenden Themen. Dies spiegelt sich in zahlreichen Abkommen und Gesetzen wider, die die Anforderungen für die Zukunft festlegen. Das EU-finanzierte Projekt „Refrigerants, Naturally! for LIFE“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Betreiber von Bio-Läden und kleinen Lebensmittelmärkten bei der Erreichung der EU-Klimaziele zu unterstützen.
Neue Dachklimazentrale für Lidl
Lidl hat in einem Pariser Vorort mit dem „E-Baltic“-Gerät des Anbieters von klima- und raumlufttechnischen Geräten Lennox erstmals eine Dachklimazentrale installiert, die mit dem Kältemittel R32 betrieben wird. Alte, wenig umweltschonende Geräte sollen in Zukunft durch energieeffiziente Technologien ersetzt werden, um den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren.