Zielsetzung der Veranstaltungen war die gemeinsame Erarbeitung von Ideen, wie die Abläufe sowohl in Handelslagern aus Mitarbeitersicht als auch in Verkaufsstellen aus Kundensicht durch den Einsatz von Automatisierung und Robotern verbessert werden können. Auf der Ladenebene wurden im ersten Workshop zunächst aus Käufersicht unabhängig vom Einsatz von Robotern Ansatzpunkte erarbeitet, bei denen häufig noch Optimierungsbedarf besteht, zum Beispiel zu lange Suchzeiten nach Artikeln am Point of Sale.

Zentrale Fragestellung: Wie können die Abläufe in Handelslagern aus Mitarbeitersicht und in Verkaufsstellen aus Kundensicht durch den Einsatz von Automatisierung und Robotern verbessert werden? (Foto: EHI)
Nach Sichtung der gefundenen Ansatzpunkte wurde schließlich eine Idee entwickelt, die den Kunden eine Hilfe versprechen soll, die das stationäre Einkaufen als lästige Pflicht empfinden und so schnell wie möglich den Laden wieder verlassen wollen. Die Lösung ist ein intelligenter Einkaufswagen namens „Shoppy“, dem der Kunde über die App seines Smartphones vor dem Einkauf seine Einkaufsliste übermitteln kann. Der Wagen fährt dann während des Einkaufs wegeoptimiert zu den gewünschten Artikeln, um den manchmal zeitaufwändigen Suchprozess einzusparen.
Eine zweite Arbeitsgruppe entwarf ein Mehrwegmodulsystem namens „Freshbox“, bei dem im heimischen Kühlschrank gelagerte Elemente im Laden nach einem standardisierten Verfahren mit regelmäßig benötigten Artikeln wie Butter oder Milch automatisch bestückt werden.
Lass den Picktor ran
Im zweiten Workshop wurden für den POS-Bereich zwei Robotertypen entworfen, die einerseits dem Kunden die Warenentnahme aus den Regalen abnehmen („Picktor“) und andererseits selbstständig Regallücken auffüllen sollen.
Im Bereich der Handelslager wurde im ersten Schritt eine Liste logistischer Anforderungen an die verschiedenen Stakeholder wie Management, IT, Lagermitarbeiter und Fahrer zusammengestellt und anschließend der Bereich Picken und Packen als derjenige identifiziert, bei dem Roboter die größten Verbesserungseffekte erzielen können. Diese Anforderungen aus Handelssicht zu benennen und in einem Positionspapier zu veröffentlichen, war Ergebnis des ersten Workshops.
Der zweite Workshop entwarf ein Roboterkonzept für die automatisierte Entladung von Lieferanten-Lkw sowie zur Ergonomie-Verbesserung im Lager das Konzept einer unterirdischen chaotischen Lagerung, bei der die Ware für die Kommissionierung in Griffhöhe bereitgestellt wird. Die Anlage muss dazu über einen „Universalgreifer“ verfügen. Außerdem müssen die Versandeinheiten noch stärker standardisiert sein bzw. deren Anforderungen an ein automatisiertes Greifen in den Produktstammdaten abgebildet werden.
Zusammen mit dem R4R-Steuerkreis sollen nun die nächsten Schritte definiert werden, wie die R4R-Initiative die Umsetzbarkeit der erarbeiteten Robotik-Ideen für den Handel unterstützen kann.
Fotos (3): GS1 (2), EHI (1)
Weitere Informationen: kruse@ehi.org