Online-Fortbildung der Marktmitarbeiter | stores+shops

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Beispiel aus dem E-Learning-Programm der Rewe, hier zum Thema Infektionsschutz

Online-Fortbildung der Marktmitarbeiter

Fast jeder zweite Marktmitarbeiter der Rewe Group hat binnen eines Jahres an einer Online-Fortbildung teilgenommen. Das Unternehmen verspricht sich von E-Learning ein einfacheres Erreichen aller Mitarbeiter und eine administrative Entlastung der Marktleiter.

Vor gut einem Jahr ging die Rewe Group mit einem E-Learning-Management-System an den Start. Die Erfahrungen damit sind so positiv, dass das Online-Schulungsangebot für Mitarbeiter im kommenden Jahr weiter ausgebaut wird. Im ersten Jahr wurden nach Angaben von Tobias Hagedorn, Projektleiter E-Learning bei der Rewe Group rund 60.000 Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an Online-Schulungen an die Mitarbeiter ausgestellt. „Fast jeder zweite Marktmitarbeiter hat schon an einer Online-Fortbildung teilgenommen, obwohl der Rollout erst im Oktober 2011 komplett beendet wurde“, berichtet Hagedorn.  

E-Learning-Kurse für das Personal in den Märkten der Rewe Group (Rewe, Penny, Toom Verbrauchermarkt, Nahkauf) gab es auch vor Einführung der Online-Schulungen – allerdings auf CD. Die Umstellung auf das Online-Angebot bietet laut Hagedorn eine Reihe von Vorteilen wie zum Beispiel die Möglichkeit einer schnelleren Aktualisierung der Inhalte und das einfachere Erreichen aller Mitarbeiter. Man habe zudem einen besseren Überblick über die tatsächlich durchgeführten Schulungsaktivitäten.

Fast jeder zweite Marktmitarbeiter hat schon an einer Online-Fortbildung teilgenommen.

Tobias Hagedorn

Projektleiter E-Learning, Rewe Group

Wie, wer und wann geschult wird, entscheidet der jeweilige Marktleiter. „Die Bereitschaft des Marktleiters, das Online-Angebot zu nutzen und die Mitarbeiter an unser E-Learning-Programm heranzuführen, ist deshalb der entscheidende Erfolgsfaktor“, sagt Jürgen Lenz, ebenfalls Projektleiter E-Learning bei Rewe. Es sei deshalb wichtig, die Marktleiter vor und während der Einführung von E-Learning mit in die Entwicklung einzubeziehen. Lenz: „Es reicht bei Weitem nicht aus, ein solches Angebot online zu stellen und per E-Mail an den Marktleiter darauf hinzuweisen.“  

Dennoch handelt es sich bei den Schulungsmaßnahmen teilweise um Empfehlungen, da manche Inhalte sowohl online als auch offline geschult werden. Das trifft zum Beispiel auf Schulungen für das Kassenpersonal zu. An einer sogenannte Präsenzschulung an einer echten Kasse darf allerdings nur derjenige teilnehmen, der vorher einen entsprechenden Online-Kurs gemacht hat.

Interaktive Fragen

Jede E-Lerneinheit beinhaltet interaktive Fragen zu den jeweiligen Inhalten. Hinzu kommen Abschlussfragen, die für den Teilnehmer und den Marktleiter als Lernkontrolle dienen. Dem Einsatz der Online-Schulungen vor Ort in den Märkten liegen Vereinbarungen mit den Betriebsräten zugrunde. Dazu gehört, dass Teilnehmer ohne Prüfungserfolg nicht negativ vermerkt werden. Die hinter dem Learning-Management-System stehende Software-Plattform macht es aber möglich, dass Informationen bezüglich der Teilnahme eines Mitarbeiters an Online-Schulungen bei Umzug oder Einsatz in einer anderen Filiale „mitgenommen“ werden.

Beispiel aus dem E-Learning-Programm der Rewe, hier zum Thema Infektionsschutz

Die Schulungen finden meist im Büro des Marktleiters statt – bislang reibungslos und ohne Rückmeldung von Problemen. Das Arbeiten an einer Lerneinheit dauert meist rund 20 Minuten. Der Mitarbeiter kann die Schulung – wenn nötig – jederzeit unterbrechen und an derselben Stelle der Lerneinheit wieder einsteigen und diese fortsetzen.

Bislang konzentriert man sich bei Rewe auf wenige ausgewählte Inhalte, doch insbesondere ein großer Teil der internen Azubi-Ausbildung soll künftig per E-Learning durchgeführt. Die bisherigen Themen sind:

  • gesetzlich vorgeschriebenen Kurse zum Beispiel zum Thema Hygiene
  • Informationen zum Infektionsschutzgesetz
  • Inhalte zu Arbeitssicherheit und Unfallvermeidung
  • freundliches und sicheres Kassieren
  • Schulungen zu ausgewählten Warengruppen (z.B. Obst und Gemüse)
  • Einführung neuer Mitarbeiter
  • Schulungen zu IT-Prozessen.  

Teile der Schulungen müssen aufgrund gesetzlicher Vorschriften regelmäßig wiederholt werden. Das Learning-Management-System stellt den Vorgesetzten jederzeit Berichte über die zu schulenden Mitarbeiter und die durchzuführenden Lerninhalte zur Verfügung. „Für die Marktleiter bedeutet dies eine wichtige Entlastung von Verwaltungsaufgaben“, so Jürgen Lenz. Im Übrigen können auch die selbstständigen Rewe-Händler auf das Lern-Angebot zugreifen.

Die Inhalte der Schulungen sind individuell entwickelt worden – größtenteils hausintern, aber auch von externen Spezialisten. „Die Eigenentwicklung rechnet sich aufgrund der großen Zahl an Mitarbeitern, die E-Learning nutzen können und sollen“, argumentiert Hagedorn. Die Module und Lerneinheiten wurden inhaltlich dort, wo es notwendig erschien, den Erfordernissen der jeweiligen Vertriebsschiene der Rewe Group angepasst.

Open-Source-System

Die technische Infrastruktur wurde von Rewe Informationssysteme (RIS) und den Software-Experten vpn Qualitus, Köln, bereitgestellt. „Die Inhalte befinden sich auf dem zentralen Server der RIS. Die Teilnehmer können darauf über Internet oder Intranet zugreifen“, erklärt Qualitus-Geschäftsführer Dr. Norbert Bromberger. Der RIS-Server verfügt über tagesaktuelle Mitarbeiter-Stammdaten. Informationen über absolvierte Online-Kurse werden revisionssicher in der digitalen Personalakte archiviert.  

Laut Bromberger liegt ein Großteil der Vorteile der E-Learing-Lösung in den automatischen Abläufen und damit in administrativen Erleichterungen. Dies sind im Einzelnen:

  • automatische Benutzerdaten-Übernahme aus der Unternehmenssoftware SAP
  • automatische Freischaltung der Inhalte entsprechend dem Tätigkeitsbereich des jeweiligen Mitarbeiters
  • automatische Einladung und Erinnerungsfunktion bei Pflichttrainings
  • automatische Lernstandsdatenübermittlung, wenn das Modul erfolgreich absolviert wurde.  

Bei der E-Learning-Lösung von Rewe handelt es sich um ein Open-Source-System mit dem Namen „Ilias“, bei dem keine Lizenzgebühren anfallen. Unter der Leitung von Dr. Norbert Bromberger wurde das System an die Anforderungen von Rewe und Penny angepasst. Dabei wurde auf alle überflüssigen Funktionalitäten verzichtet, Ziel war ein besonders einfaches und verlässliches System. „Ilias“ enthält ein Reporting-Modul, das die Marktleiter über die E-Learning-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter informiert. Gleiches gilt für die Regionalleitung. 

Fotos (2): Rewe

Interaktives Tutorial

Über E-Learning wird mittlerweile auch in anderen Segmenten des Handels gesprochen. Zum Beispiel im Modehandel, dessen IT-Anbieter ihre Systeme mit E-Learning-Modulen ergänzen.

So hat Futura Retail Solutions, Stelle/Hamburg, ein Online-Kassentraining entwickelt, das in drei Stunden absolviert werden kann. Die Mitarbeiter schließen das Training mit einem Test ab, in dem alle bearbeiteten Situationen abgefragt werden. Die Schulung wird an Updates des Kassensystems angepasst. Ähnlich agiert der IT-Anbieter DdD retail Germany, Blaubeuren, der die Cloud-Lösung „DdD retail in a box“ komplett auf webbasiertes E-Learning umgestellt hat. Das Training neuer Mitarbeiter wird dabei vom Geschäftsbetrieb am Kassenarbeitsplatz entkoppelt und kann per Webbrowser im Backoffice, zu Hause oder per iPad genutzt werden. Das autodidaktische Lernen über ein interaktives Tutorial berücksichtigt unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten.

Foto: Futura

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