Untersuchungen der Universität Bamberg belegen, dass in Deutschland unter Berufung auf das Widerrufsrecht jährlich rund 286 Mio. Warensendungen an Händler zurückgeschickt werden. Jede Retoure kostet dabei etwa 15 Euro. In den Kosten sind die Prüfung, Wiederverpackung, Neuetikettierung und der Wertverlust enthalten. Der jährliche Schaden betrage rund 4 Mrd. Euro.

Viele Rückgaben sind auf die Qualität des Produkts, die falsche Größe oder auf Fehlentscheidungen des Verbrauchers zurückzuführen. Manche Verbraucher hingegen bestellen mit festem Vorsatz Artikel, um die Ware zu nutzen und anschließend zurückzuschicken. Dieser Rückgabebetrug wird auch als „Wardrobing“ bezeichnet.

Der Kauf- und Rückgabeprozess führt im Einzelhandel dazu, dass Artikel nicht verfügbar sind. Online gekaufte Kleidung, die im stationären Geschäft zurückgegeben wird, kann auch zu einer logistischen Herausforderung für Einzelhändler werden. 

Der Hersteller Checkpoint Systems hat ein Sicherheitsetikett entwickelt, das ein unautorisiertes Tragen der Kleidung verhindert. Mit dem „R-Turn-Tag“ will der Hersteller eine strikte und für die Kunden klar ersichtliche Rückgaberegelung durchsetzen. Das kleine Schild, das mit dem Branding eines Einzelhändlers personalisiert werden kann, wird vom Händler an die Ware angebracht und bleibt so lange dort, bis der Kunde es zu Hause entfernt. Dazu muss er den Verriegelungsmechanismus mit wenigen Handgriffen öffnen. Zusätzliche Werkzeuge sind nicht erforderlich.

Nach Angaben des Herstellers hinterlässt der Verschließmechanismus keine Beschädigungen an der Ware und kann auch auf der Naht angebracht werden.