Multichannel-Integration, Cloud Computing, Business IT Alignment, Social Media, Product Information Management, Kassen- und Filialsysteme, Mobile Couponing und Mobile Payment, Digital Signage und E-Services – das Vortragsprogramm an den beiden Kongresstragen bediente ein breites Spektrum aktueller IT-Themen. Multichannel-Konzepte, so ein Fazit der Veranstaltung, bieten ein enormes Potenzial für den Handel. Die Vorteile dieser Vertriebsstrategie kommen aber erst dann zum Tragen, wenn es gelingt, alle Kanäle – stationärer Store, Kataloggeschäft, Web-Shop und Mobile Shopping-Plattform – intelligent miteinander zu verzahnen. Sport Scheck zum Beispiel bietet seinen Online-Kunden eine Verlinkung zu den stationären Filialen an. Home PC, Smartphone und Tablet PC fungieren als Schaufenster und Bestell-Portal, die Filialen sind Abholpunkte. Damit diese Vertriebsstrategie funktionieren kann, will Sport Scheck die Anzahl seiner Filialen von derzeit 17 mittelfristig verdoppeln.
Ein entscheidender Faktor für erfolgreiche IT-Projekte ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Handel und IT-Dienstleistern. Dies wurde einmal mehr deutlich an den Praxisvorträgen zur Einführung einer Kassensoftware. Während die Coop Schweiz sich für eine einheitliche Standard-Software entschied, gab Aldi Süd einer Individual-Lösung den Vorzug. Aldi IT-Manager Christian Gillmann zeigte in seinem Vortrag auf, wie der Auswahlprozess gestaltet wurde und welche Vorteile man sich von dem gewählten Ansatz verspricht. Deutlich wurde auch: IT-Projekte brauchen viel Zeit. Zweieinhalb Jahre vergingen von der Marktrecherche bis zum Piloten, die reine Entwicklungszeit betrug ein Jahr plus drei Monate „Proof-of-Concept“. Im Sommer 2014 soll der Rollout in den weltweit 4.400 Filialen von Aldi Süd abgeschlossen sein. Für ein IT-Projekt dieser Größenordnung ein nachvollziehbarer Zeitaufwand.
Weitere Informationen: www.technologie-tage.com
Fotos: EHI/Reinhard Rosendahl
IT: Kostensenker oder Geschäftstreiber?
Die IT soll dem Handel helfen, Kosten zu sparen – aber klappt das auch? Große ERP-Projekte verschlingen Ressourcen, und beim kapitalschonenden Cloud Computing schrecken Sicherheitsbedenken. Außerdem verlangen die Fachbereiche innovative IT-Lösungen, um im Verdrängungswettbewerb zu bestehen.
Die Firmenzentrale als Service-Provider
Die Coop Schweiz nutzt für alle ihr angeschlossenen Vertriebsschienen und Branchen eine einheitliche Standardsoftware und hat damit Schluss gemacht mit unterschiedlichen Filialsystemen. Heute werden alle Funktionen wie Steuerung von Kassen- und Wägesysteme und der Etikettendruck zentralseitig gesteuert.