Poliertes Holz spricht für Louis Vuittons „Maison“ | stores+shops

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Aalleder und poliertes Holz veredeln die Herrenabteilung.

Poliertes Holz spricht für Louis Vuittons „Maison“

Die Marke Louis Vuitton hat im April 2013 ein neues „Maison“ in München eröffnet. Es befindet sich in dem prächtigen Gebäude der alten „Residenzpost“. Nicht zuletzt einer Klientel reicher arabischer und chinesischer Shopping-Touristen wird dort alles geboten, was man sich von einem Luxus-Geschäft erwartet.

Die französische Edelmarke, bei der sich alles um das Reisen dreht, hatte vor 35 Jahren als deutschen Ausgangspunkt die Münchner Maximilianstraße gewählt. Für Michael Burke, Chairman und CEO von Louis Vuitton schließt sich damit ein Kreis. Er kam zur Eröffnung Ende April und begrüßte die Gäste in fließendem Deutsch. Eine Woche zuvor hatte er ein Louis Vuitton Maison in Venedig eröffnet.

In dem „Maison“-Format von Louis Vuitton wird das das komplette Sortiment für Damen und Herren präsentiert. Dazu gehören die Ready-to-wear-Kollektionen, Lederwaren, Reisegepäck, Accessoires, Uhren, erstmals auch Schmuck und eine neue „Ecriture“-Abteilung, in der Schreibgeräte und edle Papiere angeboten werden. Außerdem steht der Service der „Haute Maroquinerie“ zur Verfügung; das bedeutet, fünf verschiedene Taschenmodelle können in individuellen Lederqualitäten und Farben personalisiert hergestellt werden. Da kann es passieren, dass die Lieferzeit für eine Tasche aus Krokodilleder ein Jahr beträgt.

Louis-Vuitton-Maison in München

Louis-Vuitton-Maison in München

Zwei Eingänge an der Residenzstraße heißen den Besucher willkommen. Auf drei Etagen und über 1.300 qm bietet sich dem Auge nichts als Luxus. Der bekannte New Yorker Architekt Peter Marino zeichnet für das Design verantwortlich. Der Haus-und-Hof-Architekt der Marke ist bekannt für seine Vorliebe für edle Hölzer und majestätische Treppen. Beides dominiert auch das Münchner „Maison“, das er im Stil einer Privatvilla gestaltet hat, ähnlich den Flagshipstores in London und Paris.

Vom Haupteingang gelangt der Besucher über eine Brücke ins Innere. Links und rechts führt jeweils eine imposante Holztreppe ins Untergeschoss zur Herrenabteilung und in die erste Etage in die Damenabteilung. Die Degradé-Gestaltung der Stufen von dunklem Eichenholzparkett im Souterrain zu immer heller werdenden Nuancen nach oben macht das Treppensteigen spannend. Ein speziell für diesen Store gefertigtes Gittergeflecht aus Metall in Weiß und Gold säumt die Treppe und lässt genügend Tageslicht hindurch. Signifikant ist in dem Gittergeflecht das Louis Vuitton-Blütenmuster erkennbar. Ähnliche, leicht modifizierte Muster lassen sich auch vereinzelt in den Teppichen wiedererkennen.

Handtaschen-Bar

Zunächst aber starten wir unsere Erkundungstour im Erdgeschoss. Holz in fast allen Schattierungen dominiert den ersten Eindruck. Taschen und Handgepäck werden großzügig verteilt in Vitrinen, auf Tischen und in Teakholzregalen präsentiert. Zur Auflockerung steht hier und da ein Mannequin in voller Louis Vuitton-Montur, natürlich immer mit der passenden Tasche in der Hand. Im hinteren Bereich sind die Damentaschen angesiedelt, sozusagen das Herzstück des Unternehmens. Wie an einer Bar können die Damen auf ziegelroten Hockern Platz nehmen und sich die ledernen Kostbarkeiten zeigen lassen, die in hellen Schranknischen zur Schau stehen. Gewaltige Glastische mit einem Unterbau aus Messing und Holz präsentieren die hochpreisige Ware. Fast dezent in einer Nische verbirgt sich ein Kassenbereich. Spiegeltrennwände machen es immer wieder leicht, sich zu betrachten.

In der Uhren- und Schmuckabteilung glänzen die hochwertigen Materialien der Inneneinrichtung wie Aalleder und lackiertes, poliertes Holz mit den Preziosen um die Wette. Weiter vorne, gleich neben der Schreibwarenabteilung, in der auch antike Bücher und Briefmarken zur Geschichte der Residenzpost ausgestellt sind, geht es zum „Espace Louis Vuitton“. Dieser Teil wird Ende des Jahres eröffnet und stellt Werke zeitgenössischer, auch lokaler Künstler aus, die hier im Wechsel ein Forum erhalten. Damit will die französische Marke ihr Engagement rund um das Thema Kunst unter Beweis stellen.

Der Damen-Bereich hat eine leichte Anmutung.

Der Damen-Bereich hat eine leichte Anmutung.

Im Untergeschoss in der Herrenabteilung unterstreichen Fotokunst, dunkles Holz, schwere Möbel, Leder- und Vintage-Möbelstücke die Hochwertigkeit. Auf Marmorbänken sind die Schuhe ausgestellt. In einem Separee können teilmaßgefertigte Schuhe bestellt werden.

Natürlich sollte man auf einen Besuch in der oberen Etage durch das Treppenhaus mit verspiegelter Decke nicht verzichten. Von Tageslicht erhellt ist die erste Etage mit Schuhen und Mode für die Dame. Creme- und Goldtöne sowie offene Räume sind dem weiblichen Produkt-Universum angepasst. Silberfarbene, schlichte Displays lassen alle Aufmerksamkeit der Mode. Die Übergänge von einer Abteilung in die nächste sind offen und fließend und schaffen doch für jede Produktgruppe eine Einheit. Die Skulptur ‚Sunday in the Country’ von Richard Deacon ist eine willkommene Abwechslung zu den so perfekt proportionierten Mannequins.

Fotos: Brauer Photos

Nicht für die Ewigkeit

Peter Marino, Stararchitekt aus New York, über das Design des neuen Münchner Louis Vuitton Maison. Was macht das neue Münchner Louis Vuitton Maison besonders?

Wir haben ein neues goldenes Gitterflechtwerk aus Metall entworfen, das auf dem charakteristischen floralen Muster von Louis Vuitton beruht, aber besonders leicht und fein ausgeführt wurde. Es zieht sich entlang des Treppenaufgangs und erstreckt sich vom Untergeschoss bis zur Damenabteilung im ersten Stock.

Welche Elemente des Münchner Maison gefallen Ihnen am besten?

Die Haupttreppe, die sich durch alle drei Stockwerke des Stores zieht, stellt sich wie ein „Regenbogen“ in unterschiedlichen Holztönen dar. Beginnend mit einem sehr dunklen Holz im Herrenbereich im Untergeschoss nimmt die Schattierung der Treppe im Eingangsbereich des Erdgeschosses eine mittlere Nuance an und endet mit einem sehr hellen Ton im Damenbereich des ersten Stocks.

Sollte Ihrer Meinung nach ein Geschäft so konzipiert sein, dass es lange Bestand und Gültigkeit hat, oder sollte es eher eine kurzlebige Kreation sein, die der Mode folgt und dann irgendwann vergeht?

Ich bin mehr für die kurzlebige Version. Trotzdem mag ich es, wenn ein Store länger Bestand hat und nicht nur einem modischen Trend folgt. Sobald nach zwei oder drei Jahren der Überraschungseffekt vorbei ist, sieht er sonst einfach nicht mehr zeitgemäß aus. Auf der anderen Seite gefällt mir die Idee nicht, für die Ewigkeit zu bauen. Mir ist der sich ändernde Charakter meiner Kreationen wichtig.

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