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Mittels IoT-Technologie ließen sich viele Arbeitsabläufe in der Filiale künftig dynamisieren.
Foto: zapp2photo/adobe.stock.com

IoT im Filialmanagement

Das Internet of Things (IoT) hat das Potenzial, Filialabläufe effizienter zu gestalten. Neben vernetzten Sensoren als Datensammler erfordert die Zukunftstechnologie eine Analytics-Plattform, um die Abläufe im Store datenbasiert automatisch zu steuern.

Im Smart Home regeln vernetzte Geräte selbstständig Beleuchtung und Raumtemperatur und sollen Energie sparen bei verbessertem Wohnkomfort. In der Fabrik 4.0 sorgen smarte, mit den Werkstücken vernetzte Maschinen autonom für zeit- und kostenoptimierte Produktionsabläufe. Auch im Smart Store könnte IoT-Technologie künftig helfen, Arbeitsabläufe im Hinblick auf Kosten und Servicelevel aus dem digitalen Cockpit automatisiert zu steuern.

„Bisher erfolgt das Filialmanagement überwiegend anhand starrer, regelbasierter Ablaufpläne“, so Patrick Röverkamp, Bereichsleiter Handel & Gastronomie bei Fujitsu. Mittels IoT-Technologie ließen sich viele Arbeitsabläufe in der Filiale künftig dynamisieren. Statt also beispielsweise den Leergutautomaten, die Kühltruhen oder den Kundenparkplatz regelmäßig nach einem festen Zeitplan zu kontrollieren, werden Filialmitarbeiter gezielt nur dann aktiv, wenn die digitale Kommandozentrale kritische Parameter meldet – beispielsweise sobald ein bestimmter Füllstand beim Leergut überschritten wird, wenn die Temperatur in der Truhe zu stark ansteigt oder wenn Dauerparker die Kundenparkplätze blockieren. „Es geht nicht darum, Mitarbeiter einzusparen, sondern sie von Regelaufgaben ohne Mehrwert zu entlasten“, sagt Röverkamp.

Geräte sprechen miteinander

Als Internet of Things (IoT) wird die digitale Vernetzung von realen Gegenständen, zum Beispiel Waren, Möbel, Fahrzeuge, technische Geräte und Maschinen via Internet bezeichnet. Die vernetzten Objekte erhalten eine Internetadresse und sind mit Sensoren und Mikroprozessoren ausgestattet. Als Smart Devices können sie untereinander Informationen zum eigenen Status oder zu Messwerten aus ihrer Umgebung austauschen und autonom darauf reagieren.

Sensoren

Schon heute sind oft einzelne Geräte oder Bereiche der Filiale mit Sensoren ausgestattet, angefangen von Heiz- und Klimaanlagen über Beleuchtungssysteme, Kühlmöbel, Rauchmelder, Videokameras, Waagen, Kaffee- und Backautomaten bis hin zu elektronischen Regalen oder RFID-Tags an der Ware. Zum Teil agieren diese Smart Devices auch schon autonom und dimmen beispielsweise die Beleuchtung, wenn der Bewegungssensor einen menschenleeren Bereich meldet. Oder sie senden automatisch eine Nachricht, wenn Aufgaben wie Reinigen, Nachfüllen, Entleeren oder Batteriewechsel anstehen und machen damit regelmäßige Kontrollen durch Mitarbeiter überflüssig.

Status quo von IoT im deutschen Handel

Status quo von IoT im deutschen Handel
Foto: EHI

Um das operative Geschehen in der Filiale optimal zu steuern, bietet sich laut Patrick Röverkamp eine leistungsfähige Analyse-Software an. In einem solchen „digitalen Steuerstand“ werden viele Daten aus unterschiedlichsten Quellen zentral erfasst und ausgewertet. Arbeitsaufträge sollten gezielt jeweils an diejenigen Mitarbeiter ausgespielt werden, die gerade frei und für die Aufgabe geeignet sind. Fujitsu hat zusammen mit den Partnern Bosch, Citrix und Servicenow das „Store Operations Cockpit“ entwickelt, das 2020 auf der EuroShop vorgestellt wurde.

Die lernfähige Software ist in der Lage, komplexe Regeln abzubilden und schrittweise anzupassen. Neben unterschiedlichen Sensorik-Werten kann das System beispielsweise auch Kassen- und Bestandsdaten oder Personal-Informationen verarbeiten und will damit ein stets ganzheitliches Bild der aktuellen Lage liefern. Von Citrix ist eine cloudbasierte Lösung für die mobile Filialkommunikation integriert. Über mobile Geräte wie Smartphone oder Smartwatch werden geeignete Mitarbeiter automatisch per Push-Nachricht über anstehende Arbeiten informiert. Wer eine Aufgabe angenommen und ausgeführt hat, bestätigt per O.k.-Taste.

Pilotprojekte

Einen Anwender eines solchen Filialmanagements aus dem IoT-Cockpit gibt es im deutschen Handel allerdings noch nicht. Bei der alle zwei Jahre durchgeführten EHI-Studie „IT-Trends im Handel“ bezeichneten 2019 aber immerhin gut ein Fünftel der befragten IT-Entscheider IoT (neben künstlicher Intelligenz) als einen der wichtigsten Technologie-Trends der kommenden Jahre. Knapp 30 Prozent gaben sogar an, IoT-Technologie bereits im Unternehmen einzusetzen. In der Regel handelt es sich dabei um Pilotprojekte, beispielsweise IoT-basierte Warensicherung bei Saturn oder vernetzte LED-Beleuchtung von Signify (früher Philips Lighting). Damit wollen u. a. Globus, Albert Heijn oder der niederländischen Supermarkt Hoogvliet Energie sparen und die Beleuchtung individuell für verschiedene Marktbereiche optimieren.

Ein wesentliches Manko der IoT-Technologie besteht derzeit noch in der mangelnden Vernetzung der Geräte verschiedener Hersteller untereinander. „IoT-Geräte existieren überwiegend in Silos”, sagt Ralf Schnell von Service Now. Als Spezialist für digitale Workflows arbeitet das Unternehmen daran, verschiedene IoT-Geräteklassen intelligent miteinander zu vernetzen, beispielsweise über eine Plattform wie das „Store Operations Cockpit“. So ließen sich künftig Services schaffen, die über das hinausgehen, was das einzelne Gerät leisten kann.

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