WLAN aus der Wolke | stores+shops

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WLAN aus der Wolke

Immer mehr mobile Anwendungen im Handel verlangen stabile und möglichst wartungsarme Drahtlos-Netze, auch in den Filialen. Dies bedeutet zusätzlichen Aufwand für IT-Administratoren. In den USA und Großbritannien setzen die ersten Händler auf Cloud-basierte WLANs, die zentral gesteuert werden können.

Über Langeweile kann Mark Bishop nicht klagen. Als IT-Administrator bei BenCom Retail in London, dem Betreiber der britischen Flagshipstores von United Colors of Benetton, verbringt er einen Großteil seiner Zeit in den Londoner Läden, um dort dringliche IT-Probleme schnell zu lösen – beispielsweise streikende POS-Terminals, Blackouts im Sicherheitssystem oder Fehler in der Telefonanlage. Eigentlich ist er damit ausgelastet. Vor zwei Jahren kam bei BenCom Retail der Wunsch nach WLAN in den Filialen auf – einerseits, um junge, trendbewusste Kunden mit mobilem Marketing direkt in den Stores anzusprechen, andererseits, um Filial-Managern oder Benetton-Franchise-Nehmern, die sich zu Besuch in der Londoner Zentrale aufhalten, jederzeit mobilen Zugang zum Firmennetzwerk zu gewähren.

Auf Empfehlung des Netzwerk-Providers entschied sich Mark Bishop Ende 2010 für eine innovative WLAN-Lösung der Firma Meraki. Das junge US-Unternehmen wurde 2006 von Doktoranden der renommierten Technologieschmiede M.I.T. in San Francisco gegründet und ist seitdem zügig gewachsen. Über 20.000 Netzwerke wurden bis heute installiert, neben Benetton zählen zu den europäischen Kunden beispielsweise die britische Modekette East oder Henderson Retail mit 70 Spar/Eurospar-Läden in Nordirland. In den USA ist Meraki u.a. bei den Restaurant-Ketten Burger King und Applebee’s im Einsatz, außerdem in Schulen, Universitäten, Hotels und Krankenhäusern. Der Bekleidungshersteller Cutter & Buck steuert über ein Meraki-WLAN drahtlose Nähroboter, die vollautomatisiert Logos auf Jacken und Shirts sticken. Die Vorlagen dafür laden sie sich online herunter.

Plug and play

Die Besonderheit: Meraki bietet WLAN „aus der Cloud“. Damit kann das Unternehmen IT-Administratoren wie Mark Bishop von BenCom Retail eine Entlastung anbieten. Klassische WLANs bestehen stets aus sogenannten Access Points, von denen ausreichend viele installiert werden müssen, um einen Raum (z.B. Filiale, Büro, Warenlager) möglichst vollständig und ohne Funklöcher auszuleuchten. Gesteuert werden die Access Points bisher über vor Ort installierte WLAN-Controller, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt, angefangen von Endkundengeräten für ein bis zwei Access Points über mittelgroße Lösungen für ein bis zwei Dutzend Antennen bis hin zu Hardware für die parallele Verwaltung mehrerer hundert Access Points.

Über die Controller laufen Sicherheits- und Steuerungsfunktionen wie Firewall, Lastmanagement oder Zugangsrechte für unterschiedliche Nutzergruppen. Die Hard- und Software für den reibungslosen, sicheren WLAN-Betrieb befindet sich also vor Ort in den Filialen. Für IT-Administratoren für Mark Bishop bedeutet dies erheblichen Zusatzaufwand, denn WLAN-Ausfälle zählen in der Regel zu den dringlichen IT-Problemen, können aber aufgrund der dezentralen Struktur nur vor Ort behoben werden. Auch die Installation zusätzlicher Access Points oder das Umrüsten auf einen anderen Funkstandard erfordert geschultes Fachpersonal vor Ort.

Bei dem Modell von Meraki greift der WLAN-Administrator dagegen über eine Cloud-basierte Software online auf sämtliche Filialnetze zu. Access Points in den Filialen können per Plug and play jederzeit durch das Filialpersonal ausgetauscht oder ergänzt werden. Durch die dezentrale Steuerung entfallen also sowohl die Anschaffungskosten für Controller-Hardware als auch ein erheblicher Teil der Wartungskosten. Meraki hat für Kunden aus Gastronomie und Handel Netzwerke realisiert, die PCI-compliant sind, also die Sicherheit von Zahlungsdaten gewährleisten, auch wenn gleichzeitig der offene Zugang für die Kunden möglich ist. Das Modell von Meraki bietet auch Auswertungs- und Kontrollmöglichkeiten, die zum Beispiel zeigen, wann und mit welchen Endgeräten Kunden sich im WLAN einloggen.

Das US-Marktforschungsunternehmen Gartner rät in seiner „WLAN-Studie 2012“ allerdings Unternehmen und Institutionen mit besonders strengen Sicherheitsanforderungen dazu, Stabilitätsgarantien und Sicherheitskomponenten der Lösung besonders kritisch zu hinterfragen. Interessenten im deutschsprachigen Raum sollten zudem prüfen, wie es hier bei uns um den Support bestellt ist, denn bisher kann Meraki überwiegend Anwender im Heimatmarkt USA sowie in Großbritannien vorweisen.

Foto: Fotolia/Jakub Jirsák

Marktstudie

In der Gartner-Studie „Magic Quadrant for the Wired and Wireless LAN Access Infrastructure 2012“ analysiert das US-Marktforschungsunternehmen die Stärken und Schwächen internationaler WLAN-Ausrüster wie Aruba Networks, Cisco, Motorola oder Netgear.

Weitere Informationen: www.gartner.com

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