Kühlmöbel: Transparenz in Sachen Energieeffizienz | stores+shops

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Der österreichische Spezialist Hauser stellte auf der EuroShop 2020 eine zu 100 Prozent recycelbare Kühltheke vor Bild rechts: Die SB-Möbel aus der neuen Aichinger-Serie.
Foto: Hauser

Kühlmöbel: Transparenz in Sachen Energieeffizienz

Die seit März geltenden EU-Richtlinien bezüglich Ökodesign und Energiekennzeichnung betreffen auch gewerbliche Kühlmöbel. Die Anforderungen sind bewusst hoch, um Anstrengungen der Hersteller zu forcieren. Aktueller Zwischenstand: Die besten Klassen A und B werden bisher kaum erreicht.

Zum 1. März 2021 traten die Ökodesign-Richtlinie sowie die Energiekennzeichnungspflicht für gewerbliche Kühlmöbel mit Direktverkaufsfunktion in Kraft. Beide EU-Verordnungen sollen dazu beitragen, dass die EU ihrem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, näherkommt. Die Förderung umweltfreundlicher Produktgestaltung und -technologie ist dabei eine wichtige Schlüsselmaßnahme. Der neuen Ökodesign-Richtlinie zufolge dürfen in Europa nur noch gewerbliche Kühlmöbel verkauft werden, die bestimmte Mindestanforderungen bezüglich ihrer Energieeffizienz erfüllen. Gemessen wird diese mit dem Energieeffizienzindex.

Seit dem 1. März 2021 müssen gewerbliche Kühlmöbel mit Direktverkaufsfunktion mit einem Energielabel gekennzeichnet werden.

Seit dem 1. März 2021 müssen gewerbliche Kühlmöbel mit Direktverkaufsfunktion mit einem Energielabel gekennzeichnet werden.
Foto: Aichinger

Bei Kühl- und Tiefkühlmöbeln, die neu in den Verkehr gebracht werden, muss dieser Index seit Anfang März unter 100 und ab September 2023 sogar unter 80 liegen. Damit die Energieeffizienz für die Käuferinnen und Käufer der Möbel erkennbar ist, müssen die Produkte entsprechend gekennzeichnet sein. Dies regelt die eben- Die seit März geltenden EU-Richtlinien bezüglich Ökodesign und Energiekennzeichnung betreffen auch gewerbliche Kühlmöbel.

Die Anforderungen sind bewusst hoch, um Anstrengungen der Hersteller zu forcieren. Aktueller Zwischenstand: Die besten Klassen A und B werden bisher kaum erreicht. Ulrike Lach TRANSPARENZ in Sachen Energieeffizienz Seit dem 1. März 2021 müssen gewerbliche Kühlmöbel mit Direktverkaufsfunktion mit einem Energielabel gekennzeichnet werden falls neu in Kraft getreten EU-Energiekennzeichnungspflicht: Alle Geräte werden mit einem standardisierten Label versehen, aus dem die Energieeffizienzklasse ersichtlich ist. Anstelle der bisher für andere Produktgruppen bereits geltenden Klassen A+ bis A+++ sind die Effizienzklassen A bis G getreten.

Weitere Pflichtangaben auf diesem Label sind u.a. der jährliche Stromverbrauch sowie das Fassungsvermögen des Kühlmöbels. Eine vereinfachte Darstellung dieses Labels muss auch in der Produktwerbung abgebildet werden sowie in allen Online-Vertriebskanälen sichtbar sein.

Aufwendige Dokumentationspflicht

Alle Produktdaten und -informationen, die die Effizienzklasse belegen, müssen vom Hersteller in der europaweiten Datenbank EPREL hochgeladen werden, damit sie nachvollziehbar und überprüfbar sind. „Die Dokumentationspflicht ist für die Hersteller sehr aufwändig. Wir haben in den letzten Monaten mehrere tausend neue Dokumente erstellen müssen. Trotzdem begrüßen wir die neuen Verordnungen, weil sie unsere langfristige Entwicklungsstrategie bezüglich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit belohnen. Ein Nachteil ist, dass sich Kleinstserien nicht mehr rechnen. Das macht die Branche etwas unflexibler“, so Bernhard Bötscher, Produktmanager bei Hauser, Linz.

Mitbewerber Aichinger, Wendelstein, steht den neuen Verordnungen ebenfalls positiv gegenüber, wie Vertriebsleiter Patrick Simon betont: „Die neuen Richtlinien schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit sowohl für die Kundschaft als auch innerhalb der Branche. Durch die Dokumentationspflicht ist gewährleistet, dass die angegebene Energieeffizienz von den Geräten auch tatsächlich erreicht wird. Zudem werden die Anstrengungen aller Hersteller forciert, weiter in die Entwicklung energieeffizienter Kühlgeräte zu investieren.“

Immer mehr Betriebe nehmen die Hürde einer höheren Investition in Kauf, da sie sich über die gesamten Life-Cycle-Kosten auszahlt.

Gergana Petrova

Rivacold CI, Fellbach

Aktuell erreichen selbst die energieeffizientesten, auf dem Markt befindlichen Geräte kaum die Klassen A und B. Die Grenzwerte wurden von der EU bewusst so anspruchsvoll gewählt, um den Innovationsdruck in der Branche hochzuhalten. Während bei Plug-in-Modellen die Einordnung in eine Effizienzklasse eindeutig ist, gilt dies für Kühlmöbel, die an Verbundanlagen angeschlossen sind, nicht. „Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Insbesondere die Verdampfungstemperatur hat großen Einfluss, da jedes Kelvin an eingesparter Verdampfungstemperatur der Verbundanlage die Energiekosten um etwa drei Prozent senkt. Je nach Ausführung liegt unser neuestes SB-Kühlmöbel ‚TopSpot MIO+‘ deshalb zwischen B und F“, erläutert Patrick Simon.

Wichtiges Auswahlkriterium

Mit den neuen Richtlinien setzt die EU ihre Bemühungen um mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der gewerblichen Kühlung fort, die zuvor schon in der 2015 in Kraft getretenen F-Gase-Verordnung manifestiert wurden. Durch den dadurch forcierten Umstieg auf natürliche Kältemittel wie z.B. CO2 und Propan konnten der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in der Gewerbekühlung deutlich gesenkt werden. Nahezu alle neu installierten Kühlanlagen und Kühlmöbel im Lebensmittelhandel basieren heutzutage auf natürlichen Kältemitteln.

Die SB-Möbel aus der neuen Aichinger-Serie „TopSpot MIO+“ erreichen je nach Ausführung Effizienzklasse B.

Die SB-Möbel aus der neuen Aichinger-Serie „TopSpot MIO+“ erreichen je nach Ausführung Effizienzklasse B.
Foto: Aichinger

„Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gewinnen bei den Investitionsentscheidungen im LEH weiter an Bedeutung und haben aus unserer Sicht inzwischen die gleiche Gewichtung wie die Technologie und die Qualität der Anlagen selbst. Immer mehr kleinere Betriebe nehmen die Hürde einer höheren Investition in Kauf, die sich über die gesamten Life-Cycle-Kosten später auszahlt“, beobachtet Gergana Petrova, Key-Account Projektmanagerin bei Rivacold CI und verweist auf weiteres Einsparpotenzial in Sachen Energieverbrauch: „Durch ein umfangreiches Monitoring, das zunehmend auch durch IoT oder KI unterstützt wird, kann der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.“

Das österreichische Unternehmen Hauser geht mit dem auf der letztjährigen EuroShop vorgestellten Entwicklungsprojekt „greenTHEK“ in Sachen Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern wurde eine „grüne“ Kühltheke entwickelt, bei der Materialien wie z.B. Stahl, Kunststoff und PU-Schäume soweit wie möglich durch natürliche Werkstoffe wie Holz und Natur-Dämmstoffe ersetzt wurden. Die Vitrine ist zu 100 Prozent recycelbar, da die einzelnen Baugruppen in ihre stofflich reinen Komponenten getrennt werden können. „Gegenüber einem konventionell hergestellten Möbel werden mit der grünen Theke rund 20 bis 30 Prozent CO2 eingespart“, erklärt Bernhard Bötscher.

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